Bewertung

Review: #1.21 Schlacht um New Orleans

Foto: Danielle Campbell, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Danielle Campbell, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Als ich den Titel der Episode gelesen habe, musste ich erst einmal die Augen verleiern. Denn als der ganze Heckmeck mit Klaus und Rebekah überstanden war, war mein Bedarf an Rachsucht mehr als gestillt. Zum Glück bestimmt der Kampf um New Orleans nur die zweite Hälfe der Episode und die Autoren lassen noch ein wenig Platz für andere Handlungen.

"If you fail to uphold your end of the deal, the consequences for you will be apocalyptic."

Nachdem Camille zu Beginn der Serie eher der Außenseiter war, der von dem wahren Treiben in New Orleans nichts ahnte, entwickelt sie sich nun nach und nach zu einer zentralen Anlaufstelle für alle streitenden Parteien. Es dauert nicht lange, bis sie Kierans Geheimnis aufgedeckt hat und das verborgene Zimmer findet, dass den Menschen als Waffe gegen die Vampire (und Werwölfe?) dienen soll. Durch ihren Mut, weder vor Marcel noch vor den Urvampiren zurückzuschrecken, gefällt mir Camille immer besser. Denn obwohl sie nicht allzu viel über die übernatürliche Welt weiß, gelingt es ihr, sich einzumischen, ohne dabei leichtsinnig oder vorschnell zu wirken. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass sie sich in der nächsten Staffel tatsächlich zur Vertreterin der Menschen erklärt, da sie sich nicht davor scheut, Klaus und Elijah ihre ungefilterte Meinung ins Gesicht zu sagen.

Mit Camilles Entdeckung kann man nun auch endlich Francesca einordnen, deren Motive bisher völlig im Dunkeln lagen. Ich muss zugeben, dass ich mir über sie bisher recht wenig Gedanken gemacht habe, von der Entwicklung um ihren Charakter aber eher negativ überrascht bin. Im großen Kampf von New Orleans liegt das Kräftegleichgewicht damit eindeutig auf der Seite der Werwölfe, was der Geschichte recht schnell den Wind aus den Segeln nimmt. Die Werwölfe bringen innerhalb von Minuten sämtliche Vampire zu Fall und wir Zuschauer müssen mit ansehen, wie literweise Blut vergossen wird. Ich habe mich nicht wirklich auf den Moment des Zusammenpralls von Vampiren und Werwölfen gefreut, da es für meinen Geschmack in der Vergangenheit bereits ausreichend sinnlose Gewalt in der Serie gab. Aber das Ganze dann auf diese Weise abzuhandeln, empfinde ich als ziemlich unkreativ. Die stöhnenden Vampire und der nun blutrot sprudelnde Brunnen konnten mich in keinser Weise beeindrucken.

Dass Francesca mit Oliver unter einer Decke steckt, habe ich nicht kommen sehen. Die Allianz der beiden wirkt auf den ersten Blick etwas unbeholfen, da Francesca ganz eindeutig das Hirn der Sache ist, während Oliver nur das Muskelpaket darstellt. Diesen Eindruck bestätigt er dann noch einmal, als er sich bei Francesca über die Explosion im Bayou beschwert, obwohl er da selbst bei der Sache mitgemischt hat. Zwischen diesen beiden wird sicherlich nicht lange alles glatt laufen.

Auch Genevieves Zugehörigkeit wechselt in dieser Episode die Seiten. Schon als ich sie in den ersten Minuten neben den Urvampiren stehen sah, war klar, dass hier etwas nicht stimmen kann, da sie schließlich am Ende von #1.20 A Closer Walk With Thee eine sehr deutliche Ansage von den Ältesten bekam. Man roch den Braten daher meilenweit gegen den Wind und als die Brüder Genevieve dann allein bei Hayley ließen, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die große und wenig überraschende Wende kam. Es ist zwar nachvollziehbar, dass sich Genevieve an den Plan der Ältesten halten muss, aber leider ist mir ihre Storyline ein wenig zu stümperhaft geschrieben, da der Hinterhalt viel zu offensichtlich war.

"Have I told you that you're awesome?"

Davina und Josh sind das einzige Paar, das in dieser Staffel eine solide Beziehung aufbauen konnte, bei der sich die Charaktere nicht selbst im Weg stehen. Auch in dieser Episode stellt man wieder unter Beweis, wie wunderbar die beiden miteinander harmonieren. Recht schnell wird ihre Idylle allerdings zerstört, da Davina Mikael nicht abschütteln kann und zu allem Überfluss Josh dann auch noch von Klaus angegriffen wird. In letzter Zeit wird Davina sehr oft als Opfer dargestellt und es ist dringend nötig, dass sie wieder zu ihrer alten Stärke zurückfindet und unterstreicht, dass sie sich nicht herumschupsen lässt. Mit Joshs kritischem Zustand liefert man ihr dazu den ultimativen Anreiz und ich bin mir recht sicher, dass sie im Staffelfinale auf Klaus losgehen wird, um ihren Freund mit allen Mitteln am Leben zu halten. Wie sich diese Situation auf Mikael auswirkt und ob es Davina wirklich schaffen kann, ihn von der anderen Seite zurückzuholen, wird sicherlich ebenfalls im Finale thematisiert werden. Ich hoffe sehr, dass man uns dort nicht gleich die nächste Schlacht zeigt, in der Mikael mal wieder rachsüchtig hinter seinen Söhnen herrennt.

"Oh come on, Elijah, for once in your immortal life can you not be so noble?"

Während Klaus und sein Ziehsohn auf der Stelle treten, macht wenigstens Elijah ein paar Fortschritte. Er hat nun den Mut gefasst, zu seinen Gefühlen für Hayley zu stehen und nachdem ihr Kuss in der vorherigen Episode recht plötzlich kam, wartet man nun richtig darauf, die beiden erneut zusammen zu sehen. Wenigstens hier werden wir nicht enttäuscht. Auch wenn der zärtliche Moment recht kurz ist und von der Gewalt, die in der Luft hängt, überschattet wird, kann man die Szene zwischen dem entstehenden Paar genießen.

"Marcellus, how well your name fits you, little warrior."

Durch die Flashbacks der letzten Episode hatte ich zunächst die Hoffnung, dass Klaus und Marcel nun endlich das Kriegsbeil begraben. Falsch gedacht. Denn während sich Elijah mit dutzenden von Vampiren rumschlägt, liefern sich auch Marcel und Klaus ihren eigenen kleinen Showdown. Verwünschungen, Vorwürfe und Blut ist alles, was sie noch für einander übrig haben und damit zerstört man erneut eine Beziehung, aus der man eine interessante Bromance hätte aufbauen können.

Nachdem Klaus diesen Kampf nicht für sich entscheiden kann, muss er sich auch noch mit den Nebenwirkungen von Genevieves Zauber rumschlagen. Auch hier setzt man wieder auf viel Blut und unterstreicht die Qualen zum Überfluss mit einem langgezogenen Schrei, der erst von Hayley ausgeht und anschließend von Klaus aufgenommen wird. Ich muss leider sagen, dass sich meine Gefühle darin recht gut wiedergespiegelt haben. Die letzten Minuten der Episode hatten für mich nichts Positives an sich und steuern auf ein Finale zu, das ebenfalls vom Tod bestimmt sein wird.

Fazit

Wie der Titel schon verraten hat, müssen wir nicht lange auf die erste Gewaltwelle warten. Nach der Explosion im Lagerhaus geht es dann schnell vorwärts und der Kampf überschlägt sich schließlich. Dieser weniger einfallsreiche Teil der Episode wird zum Glück hier und da durch ein paar gute Momente gespickt, in denen etwas anderes als Kampfesgeschrei thematisiert wird.

Marie Florschütz - myFanbase

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