Review: #2.07 In Ketten

#2.07 In Ketten konnte vor allem durch die Bruder-Szenen zwischen Elijah und Klaus überzeugen. Und durch die Zusammenarbeit von Hayley und Marcel, denen es gelungen ist, die beiden anderen Mikaelson-Brüder außer Gefecht zu setzen. Dadurch konnte auch Camille beweisen, dass sie nicht nur eine Randfigur ist.

Bedürfnisse hinten anstellen

Nachdem Klaus seinen Bruder Elijah kürzlich aus den Fängen seiner Mutter gerettet hat, war ich gespannt darauf, wie es nun weitergehen wird. Dass dabei die wunderbaren Szenen zwischen den Brüdern entstehen, hätte ich nicht gedacht. Zumal der Hybrid in der Vergangenheit auf mich nicht unbedingt den Anschein gemacht hat, seinen Bruder zu lieben. Doch wahrscheinlich ändert sich dies, sobald man selbst Vater geworden ist und erkennt, wie stark eine solche Liebe zur Familie sein kann. Denn erst durch Hope scheint Klaus begriffen zu haben, dass es auf die Familie ankommt und hat diese Denk- und Sichtweise auf seinen Bruder übertragen und konnte ihn so aus der Manipulation von Esther befreien.

Dabei trug ebenso sein leiblicher Vater Ansel einen Anteil bei, auch wenn dieser nicht groß und vielleicht auch überhaupt nicht wichtig auf den ersten Blick erscheint. Doch ich glaube, dass er nicht mit Esther zusammengearbeitet hat, auch wenn diese ihren Liebhaber wahrscheinlich gerade deswegen wieder von den Toten hat aufstehen lassen, um ihren Plan weiterverfolgen zu können und Klaus vom Vampirismus zu heilen. Vielmehr denke ich, dass die Ansichten Ansels Naturell entsprechen und er vielleicht auch so die verlorene Zeit mit seinem Sohn Klaus glaubt aufholen und ihm wertvolle Dinge mit auf dem Weg geben zu können, damit jener ein besserer Vater wird als er selbst. Es sieht aber eher danach aus, als wäre Klaus diesen Schritt schon selbst gegangen. Wenn man sich an seine Zeit bei "Vampire Diaries" und auch an die Anfänge von "The Originals" erinnert, in der sich Klaus immer einen solchen Vater wie Ansel gewünscht hat, muss man ihm ein Lob aussprechen, dass er jetzt darauf verzichtet hat und er sich voll und ganz auf die Rettung seiner Tochter konzentriert.

Ich glaube in Anbetracht dieser Tatsache war es auch wichtig und nötig, seinen leiblichen Vater zu töten. Zum einen vielleicht aus Angst, doch noch dem Wunsch von Esther nachzukommen und damit zu riskieren, Hope nie wieder zu sehen. Und zum anderen auch, dass Ansel sich doch noch irgendwann mit Esther zusammengetan hätte. Für mich hatte es nämlich den Anschein, als habe es Klaus selbst sehr weh getan, seinen leiblichen Vater zu töten und nie das haben zu können, was er immer wollte. Dennoch sehe ich Ansels Auftauchen bzw. jetziges endgültiges Ableben nicht als verschwendet an. Schließlich hat es Klaus dadurch geschafft Elijah zu retten und hier haben die Autoren sehr gute Arbeit geleistet. Es war wunderbar mit anzusehen, wie Klaus seinen Bruder wieder ins 'Leben' zurückholt hat und ich hoffe, man belässt es nicht nur bei einer Szene dieser Art. Immerhin wissen wir ja, wie wichtig Elijah die Familie ist, und dass Klaus dieses Mittel genutzt hat, zeigt auch in gewisser Weise, wie gut er seinen Bruder kennt.

In den Fängen der Familie

Neben Klaus und Elijah konnte in dieser Episode Camille einmal richtig glänzen und beweisen, dass sie doch keine Randfigur ist. Zu verdanken hat sie dies vor allem dem Plan von Aiden, Hayley und Marcel, die Finn in eine Falle gelockt haben. Es war meiner Ansicht nach sehr gut durchdacht, Camille als Lockvogel zu benutzen, allerdings hatte ich anfängliche Zweifel, ob Finn dies nicht durchschaut. Aber Hayleys Taktik war wasserdicht und hat dafür gesorgt, dass der Hexer zeitweise auf eine falsche Fährte geführt wurde.

Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher, ob es Taktik war, dass Finn Aiden vorübergehend ausschaltet, oder ob die Werwölfe und Hayley sich doch zu viel zugemutet haben. Wie dem auch sei: Ich fand sie unglaublich stark in der Kampfszene, mit der sie bewiesen hat, auf sich selbst aufpassen zu können. Denn auch wenn Jackson ihr in letzter Minute zur Rettung kam, hat man doch gesehen, dass man Hayley nicht zu sehr beschützen muss und sie sich auf jeden Fall zu wehren weiß. Ebenso gut hat es mir gefallen, dass die Autoren sich Camille ausgesucht haben, die ihren Verehrer letztlich zur 'Strecke' bringt, indem sie die Ketten verschließt, die Hexern die Magie entreißt. Zeitgleich erfuhr man einmal mehr, wie viel Kieran doch über die übernatürlichen Wesen wusste und sammelte. Ich glaube, damit hatte der Hexer nicht gerechnet. Auf mich wirkte es in der letzten Zeit so, als wenn er Camille für ein leichtes Opfer gehalten hat und jetzt eines Besseren belehrt wurde. Trotz dessen muss ich sagen, hat mir Finn in dieser Folge das erste Mal seit seinem Auftauchen gut gefallen, was vielleicht auch an dem Zusammenspiel allgemein liegen könnte. Denn machen wir uns nichts vor: Er hat immer nur im Interesse seiner Mutter gehandelt, um auf Ewigkeit ihr Liebling zu sein.

Man darf sicher auch darauf gespannt sein, was man nun mit den beiden Gefangenen vorhat und inwieweit auch Esther da involviert sein wird, die mit Camille ein Druckmittel hat, welches sie sicher nicht ungenutzt lassen wird.

Druckmittel

In meiner Review zu #2.05 Die rote Tür hatte ich die Vermutung angestellt, Mikael könne mit der Tötung von Klaus dafür sorgen, dass Esther auch das Letzte genommen wird, was sie an ihren Seitensprung mit Ansel erinnert. Dies hat Klaus nun selbst in die Hand genommen, nachdem sein leiblicher Vater wieder von den Toten auferstanden war und er ihn getötet hat. Es ist fast verständlich, dass er ihr dadurch denselben Schmerz zuführen möchte, den er durch sie erfahren musste.

Aber ob Klaus tatsächlich in diesen 'Genuss' kommt, wage ich nach diesen Entwicklungen arg zu bezweifeln. Mit Camille hat sie für ihren Sohn ein Druckmittel in der Hand, was ihm sicher ebenso schwer zu schaffen macht wie der Verlust von Hope. Besonders auch deshalb, da Camille auch schon von Mikael als Druckmittel gegen ihn benutzt worden ist. Allerdings hat Esther noch ganz andere Möglichkeiten, als ihr Mann. Es macht sie sicherlich sogar noch umso gefährlicher, jetzt, wo sie weiß, dass auch der Vampirjäger wieder von den Toten auferstanden ist und sein Unwesen treibt. Hier bleibt es auf jeden Fall noch sehr spannend, wie ich finde.

Ein Druckmittel könnte auch Marcel haben, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass er den White-Oak-Pflock aus Davinas Tasche entwendet hat. Immerhin ist es ihm ein Dorn im Auge, dass sie viel Zeit mit Kol verbringt und ihm den Diebstahl in die Schuhe zu schieben, würde die beiden sicher im Nu entzweien und Marcel hätte die Hexe wieder auf seiner Seite.

Randnotizen

Ich würde mir wünschen, Kaleb hätte wahre Gefühle für Davina, weil mir die beiden eigentlich sehr gut zusammen gefallen und es wäre schade, wenn man die Chemie zwischen Daniel Sharman und Danielle Campbell einfach vernichten würde.

Ganz anders denke ich da über Hayley und Jackson. Wie wir ja wissen, wurden sie vor einiger Zeit füreinander versprochen. Doch ob dies immer noch so ist bzw. beide so sehen, hatte auf mich nicht den Anschein – bis zum Kampf gegen Vincent/Finn. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich eine Romanze zwischen Hayley und Jackson sehen möchte, zumal es da noch immer Elijah gibt, zu dem sie sich auch hingezogen fühlt und ich möchte hier keine Dreiecksbeziehung sehen, die irgendwann ins Nervige führt.

Zum Abschluss finde ich es ein bisschen schade, dass man nichts weiter über Freya und Dahlia erfahren hat, nachdem man die Handlung wunderbar in der letzten Folge aufgebaut hat.

Fazit

Die Autoren haben es wunderbar geschafft, die Charaktereigenschaften von Klaus und Elijah miteinander zu verbinden und dafür zu sorgen, die 'Monster', die sie eigentlich sind, im Guten handeln zu lassen und so eine der tollsten Szene zwischen den beiden zu kreieren. Neben ihnen konnten auch Camille und Hayley Stärke beweisen und schafften es mit ihrem Plan und ihrer Zusammenarbeit einige Pluspunkte bei mir zu sammeln. Spannend bleibt es nach wie vor bezüglich Esther und ihrem Vorhaben, welches in die nächste Instanz geht.

Daniela S. - myFanbase

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