Review: #3.04 Das Aufnahmeritual

Nachdem man zuvor versucht hat, alle Charaktere in das Geschehen einzubeziehen, konzentriert man sich in dieser Episode sehr auf die neue Storyline mit den Blutlinien. Leider konnte mich die Herangehensweise nicht ganz überzeugen, da alles rund um den Maskenball bei den Strix recht vorhersehbar und wenig originell war.

Marcel und die Strix

Zunächst haben wir Lucien kennengelernt und nun gibt man uns ein wenig mehr Zeit mit Tristan. Ich muss sagen, dass mich die Figur etwas verwirrt, da nicht ganz klar ist, in welcher Beziehung er zu den Originals steht. Einerseits scheint Tristan nun zum Hauptverdächtigen in den Serienmorden mutiert zu sein, andererseits wirkt er auf mich wie ein zweiter Elijah, der eigentlich von eher friedlicher Natur ist. Ebenso wie sein Schöpfer, setzt Tristan auf Etikette und Stil und gibt in dieser Episode eine glamouröse Party. Hier hat man nicht an Hinguckern gespart, und sowohl die Gäste der Veranstaltung als auch die Unterhaltungselemente wunderbar zum Thema Halloween eingekleidet. Alle tragen prächtige Kleider und raffinierte Masken. Bis zur Ankunft von Tristan auf seiner eigenen Party, war ich überzeugt, dass man aus der Episode viel machen kann, doch die Ankündigung, dass Marcel nun in die Reihen der Strix aufgenommen werden soll, zunächst aber die Eignungsprüfung bestehen muss, versprach nichts Gutes.

Schon sehr häufig haben wir Zweikämpfe zwischen Vampiren gesehen und ich muss sagen, dass ich die Rauferei zwischen Marcel und seinem Widersacher eher ermüdend fand. Zersplitterndes Glas, berstende Möbel und einstürzende Wände konnten nicht davon ablenken, dass die gesamte Szene vollkommen vorhersehbar war. Denn wer sonst als Aya hätte Marcel den Ring abnehmen und wem anders hätte sie ihn zustecken sollen? Marcel hatte keinen Kontakt zu anderen Personen.

Die einzig gute Wendung war für mich Marcels Unwille, den Gegner zu töten, um Tristan einen Gefallen zu tun. Hier zeigt sich, dass die Autoren wenigstens etwas gelernt haben und verstehen, dass man die Vampire nicht immer nur als blutrünstige Raufbolde darstellen muss. Ebenso überzeugt war ich von Marcels Interaktion mit Aya. Diese Rolle wurde mit Tracy Ifeachor äußerst gut besetzt, da die Frau eine wahnsinnig aufregende Ausstrahlung besitzt. Nicht nur zwischen ihr und Marcel knistert es in jeder Szene, die die beiden mit einander haben, es ist außerdem gut nachvollziehbar, dass Aya es einst auch Elijah angetan hatte. Ich bin sehr gespannt darauf, wie man Aya in die Vergangenheit der Vampire einbaut und hoffe, dass sie uns noch lange erhalten bleibt.

Bezüglich Tristan bin ich mir nicht sicher, was er sich von Marcels Mitgliedschaft bei den Strix erhofft und warum es für ihn überhaupt Sinn macht, einen Vampir aus einer gegnerischen Blutlinie bei sich aufzunehmen. Scheinbar hat Tristan keinerlei Interesse daran, die Linie von Klaus oder Rebekah auszulöschen, da er sich bisher überhaupt nicht kämpferisch dazu geäußert hat. Doch warum ist er in New Orleans aufgetaucht, wenn ihm die Blutlinien egal sind? Etwa nur als nette Geste um seinen Schöpfer zu unterstützen?

Klaus' Frauen

Die Frauen in Klaus' Nähe müssen sich in Acht nehmen, was eine weitere Prophezeiung von Alexis gezeigt hat. Denn offenbar stehen nicht nur die Urvampire kurz vor dem Aus, auch Freya wird dem Kampf nicht entkommen können. Wie es aussah, wird sie bei lebendigem Leibe begraben, was die Frage aufwirft, weshalb man es nun auch auf Freya abgesehen hat. Soll sie ausgeschaltet werden, bevor man den restlichen Mikaelsons den Gar ausmacht oder bleibt sie einfach der Vollständigkeit halber auf der Strecke? Diese kurzen Blicke in die Zukunft finde ich äußerst spannend, da ich mir bisher noch nicht vorstellen kann, wie man die Mikaelsons besiegen kann.

Ich vermute, dass Hayleys Fluch bald wieder Thema sein wird, nachdem man dies nun schon zwei Episoden lang aufgeschoben hat. Zunächst befasst man sich jedoch damit, die Dreiecksgeschichte mit ihr, Jackson und Elijah am Laufen zu halten. In der der vorangegangenen Episode gab es eine sehr intensive Szene zwischen Hayley und ihrem Ehemann und nun konzentriert man sich auf ihre komplizierte Beziehung zu Elijah. Während die beiden auf dem Ball nur ganz gesittet miteinander tanzen, war es ihr Gespräch danach, was mich berührt hat. Denn obwohl Hayley ausgezogen ist und man damit scheinbar deutlich machen wollte, dass sie sich von den Mikaelsons distanziert, zeigt man nun, dass sie einfach nur auf ihren Balkon treten muss, um ein intimes Gespräch mit Elijah zu führen. Obwohl sie sich dabei räumlich so nah sind, gibt es doch einen Abgrund zwischen den beiden, den man wohl nie überwinden wird.

Da nun die beiden mysteriösen Männer aus der Vergangenheit der Mikaelsons vorgestellt wurden, ist es an der Zeit, dass man auch Aurora nach New Orleans bringt. Und siehe da, sie taucht genau zur richtigen Zeit auf, um Alexis aus dem Weg zu räumen. Was hatte dies wohl zu bedeuten? Wusste sie, was Alexis den Urvampiren berichten wird und kennt Aurora etwa die Waffe, mit der Klaus getötet werden kann? Diese junge Frau steckt voller Geheimnisse und ich bin sehr gespannt darauf, wie es in der nächsten Episode mit ihr weiter geht.

Fazit

Obwohl es einige nette Momente gab, hat mich diese Episode nicht mitreißen können. Der groß angelegte Maskenball wurde schnell zur Enttäuschung, als er sich als eine Kampfarena für Marcels Aufnahme bei den Strix herausstellte. Das konnten die schönen Szenen nicht ganz aufwiegen.

Marie Florschütz - myFanbase

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