Bewertung

Review: #3.06 Schöner Fehler

Foto: Daniel Gillies, The Originals - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Daniel Gillies, The Originals
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Während einen die letzte Folge mit viel Rätselraten zurückgelassen hat, werden dieses Mal endlich einige Geheimnisse gelüftet. Dadurch dass auf die Flashbacks verzichtet wurde, hatte man genug Zeit, um allen Handlungssträngen genug Beachtung zu schenken. Das war auch wirklich nötig, denn die Ersten der Blutlinien haben mit einem Rundumschlag den Mikaelsons den Krieg erklärt.

"Gentlemen know when it's time to call a truce."

Wer hätte gedacht, dass Klaus und Elijah ihre Differenzen derart schnell beiseitelegen können? Andererseits bleibt ihnen wohl auch kaum etwas anderes übrig, bei den ganzen Bedrohungen, die sich über ihrer Familie zusammenbrauen. Dabei war die Anfangsszene, in der man Freya in das zerstörte Atrium begleitet, wirklich sehr beeindruckend gedreht. Die Rückblicke des Kampfes zwischen den Brüdern werden gezeigt, während man sich wie Freya fragt, was wohl hinter der nächsten Ecke wartet. Auf jeden Fall nicht Klaus und Elijah, die vergleichsweise idyllisch und entspannt nebeneinander am Tisch sitzen und blutverschmiert lässig miteinander anstoßen. Da kann man für das Mobiliar nur hoffen, dass Diskussionen im Hause Mikaelson nicht immer so ausgetragen werden. Wie auch immer scheint es beiden gut getan zu haben etwas von den Aggressionen abzubauen. Und so sieht man die Mikaelson-Familie so, wie man sie am liebsten sieht - vereint. Dafür wird es aber auch allerhöchste Zeit, immerhin scheinen sich die Feinde geordnet zu haben und jetzt auf Angriff zu schalten.

A pact of vengeance

Da habe ich mich bei der letzten Episode noch gefragt, wie Tristan und Lucien denn zusammenarbeiten können, wenn sie doch aus verschiedenen Blutlinien kommen, und schon wird einem in dieser Folge eine Antwort präsentiert. Und die wirft erneut kein wirklich gutes Licht auf Elijah.

Es freut mich, dass endlich die Karten auf dem Tisch liegen und die wichtigsten Informationen bekannt sind. Tristan, Lucien und Aurora zu manipulieren und sie als Ablenkungsmanöver zu verwenden, war echt ein Geniestreich von Elijah, der scheinbar ja auch ziemlich lange funktioniert hat. Es ist geradezu poetisch, wie die drei gerade die Rolle der Mitglieder der Mikaelson-Familie übernehmen, die sie verwandelt haben. Nichtsdestotrotz ist es ein ziemlich grausamer Schachzug gewesen, der wohl mal wieder verdeutlicht, wie sehr die Mikaelsons sich das Familienmotto zu Herzen nehmen. Kein Wunder also, dass die Mikaelsons 2.0, nachdem ihre Manipulation gebrochen wurde, ebenfalls einen Pakt schwören. Nur eben keinen der Treue, sondern einen Rachepakt. Wirklich verdenken kann man ihnen das nicht.

Aber nicht nur der Grund für ihren Hass wird offenbart, ihr Plan kommt auch noch auf. Die Originals alle zusammen einzusperren ist wohl die einzig elegante Lösung, wenn die Blutlinien überleben sollen. Trotzdem hätte ich mir ehrlich gesagt eine etwas kreativere Idee gewünscht. Vielleicht einen alten Zauberspruch oder ähnliches, der die Verbindung der Blutlinien und der Originals auflöst. Aber auch so scheint der Bann kompliziert genug zu sein, vor allem da sie dafür ausgerechnet Davinas Hilfe brauchen. Gerade dann, als sie ihrer Position als Oberhaupt der Hexen von New Orleans ordentlich gerecht werden konnte, wird sie wieder in das ganze Vampirdrama hineingezogen.

Apropos Vampirdrama, die Geschichte von Klaus und Aurora scheint sich wohl noch mehr zu verkomplizieren, als sie eh schon ist. Wenn man mal davon ausgeht, dass die beiden aufrichtig zueinander sind und kein falsches Spiel spielen, dann scheinen sie einander wohl immer noch einiges zu bedeuten. Die einzig wahre, große Liebe über Jahrhunderte hinweg und so weiter. Trotzdem, so wirklich vertrauen können sie einander nicht. Das Ganze ist jetzt ein ziemliches Hin und Her aus gegenseitiger Anziehung und dem Misstrauen, da sie ja letztlich doch auf verschiedenen Seiten stehen. In dieser Folge hatte Aurora klar die Oberhand. Einerseits hat sie Klaus' Vorhaben, sie vorsichtig auszuhorchen sofort aufgedeckt und anderseits hat sie gleichzeitig im Hintergrund die Entführung von Rebekah orchestriert. Letztlich dürfte es aber wohl an Klaus liegen, was oder ob etwas aus dieser Beziehung wird. Und der letzten Szene nach ist es wohl fraglich, ob er es Aurora verzeihen kann, dass sie Rebekah entführt hat. Nichtsdestotrotz waren ihre Gespräche sehr faszinierend anzusehen und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese beiden allzu bald getrennt werden.

Ganz nebenbei hoffe ich, dass wir noch einige der Mitglieder der Strix kennenlernen werden. Nachdem der Organisation ja so faszinierende Vampire wie der Folterberater von Dschingis Khan angehören, frage ich mich was sie sonst noch so im petto haben. Es muss auf jeden Fall trotz der ach so gesitteten Party der Strix einige schaurige Gestalten geben, wenn selbst die Originals höchstpersönlich Angst vor ihnen haben.

"It's time to come back, Rebekah."

Ach, wie sehr habe ich doch Rebekah vermisst. Die wurde dafür gleich von beiden bezaubernden Schauspielerinnen, Claire Holt und Maisie Richardson-Sellers verkörpert, die es geschafft haben, ihren Charakter unverändert selbstbewusst und schlagfertig zu präsentieren. Immerhin haben wir jetzt erfahren, wo genau sie steckte - in Afrika. Das wurde dann auch gleich als wunderschöne Kulisse ausgenutzt. Sehr eindrucksvoll waren auch die Szenen, in denen Freya Rebekah besucht hat, sei das nun zum Smalltalk oder aber als Unterstützung beim Kampf. Da sieht man, wie machtvoll sie als Hexe (und letztlich irgendwie auch als Babysitterin ihrer Geschwister) wirklich ist. Aber es hilft nichts, kaum ist Rebekah wieder in ihrem alten Körper erwacht, wird sie schon wieder erstochen - na toll. Hoffentlich sehen wir dieses Mal bald wieder etwas von ihr, und zwar quicklebendig und nicht nur in irgendeinem Sarg. Nur stellt sich die Frage, ob sie jetzt denn wirklich nach New Orleans gebracht wird, nachdem Auroras Schergen sie entführt haben. Und ganz nebenbei hat Kol mal wieder das Nachsehen und das, wo Rebekah doch so nahe an einem Zauberspruch dran war, der ihn zurückbringen könnte. Na ja, es ist ja noch genug Zeit in der Staffel, vielleicht tut sich da nochmal etwas.

"Against vampires, humans always lose."

Jetzt wurden Camille und Will also doch noch in die ganze Blutlinien-Story hineingezogen. Das war aber auch nur eine Frage der Zeit, immerhin stochern sie schon länger am Rande der Geschichte herum. Obwohl die beiden letztlich keine Chance gegen Lucien hatten, haben sie sich doch wirklich tapfer geschlagen. Gerade bei Cami hat mich das sehr gefreut, nachdem sie in der letzten Folge Lucien ja nur mit Klaus' Rache gedroht hat. Dafür gibt sie sich diesmal viel Mühe selbstbewusst und kämpferisch aufzutreten, was ihr eigentlich auch die meiste Zeit gelingt. Besonders natürlich in dem Moment, als sie Lucien trotz der Gefahr mit einem Relikt reinlegt und versucht ihn zu erstechen. Letztlich bekommt Lucien aber doch was er will. Nur was will er jetzt noch mit Cami?

Aber auch Detective Will Kinney bekommt etwas mehr Screentime und kann die echt überzeugend nutzen. Er wehrt sich gegen die Manipulation und nimmt überhaupt die ganze Sache, dass Vampire echt sind, ziemlich gut auf. Es freut mich, dass er nun endlich auch aufgeklärt wurde und nicht als einziger im Dunklen tappt. Anderseits war das ja nur von kurzer Dauer. Durch die neue, und ziemlich gemeine, Manipulation von Lucien scheint Will jetzt erst einmal außer Gefecht gesetzt worden zu sein.

Fazit

Da haben Tristan, Lucien und Aurora die Mikaelsons und ihre Angehörigen ordentlich auflaufen lassen. Jetzt, wo ihre Gegner den Krieg erklärt haben, ist es an den Originals, ihren Zug zu machen. Immerhin haben die anderen jetzt das Medaillon, Cami und Rebekah. Man darf also gespannt sein, wie die Mikaelson-Familie vereint auf diesen Angriff reagieren wird.

Denise D. - myFanbase

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