Bewertung

Review: #1.13 Medaillon

Foto: Thomas Dekker, The Secret Circle - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Thomas Dekker, The Secret Circle
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit Jakes Rückkehr in #1.12 Blick in die Vergangenheit kam wieder richtig Schwung in die Geschichte. Doch es dauert nicht lange, bis man sich selbst wieder den Wind aus den Segeln nimmt und uns mit #1.13 Medaillon eine weniger als mittelprächtige Episode vor die Nase setzt.

Das Medaillon

Da Cassie (die wieder einmal der Mittelpunkt aller Geschehnisse ist) nun im Besitz von John Blackwells Medaillon ist, dauert es nicht lange, bis sie von Adam und Jake belagert wird, die ihr beide zur Seite stehen wollen. Und auch wenn es für Cassie schmeichelhaft ist, dass sie sich vor Verehrern nicht retten kann, ging mir die Dreiergeschichte schon nach wenigen Minuten auf die Nerven. Das liegt besonders daran, dass man in dieser Episode zu sehr betont, dass Adam der gute und Jake der böse Junge ist, wodurch man das Gefühl hat, dass sich auf Cassies Schulter permanent Engelchen und Teufelchen streiten, um Cassie auf ihre Seite zu ziehen. Es ist nicht ein Funke davon spürbar, dass die Charaktere breit gefächert angelegt sind und man sie nicht nur schwarz und weiß darstellen will, sondern genau auf das Gegenteil wird immer wieder gepocht. Unterstrichen wird dies neben den Diskussionen zwischen den dreien, indem Diana den 'engelsgleichen' Adam auf seiner Party in den Himmel lobt und Cassie sich augenblicklich von dem 'teuflischen' Jake abwendet, als sie erfährt, dass er schon einige Hexen auf dem Gewissen hat.

Das Hin und Her zwischen ihnen fand ich noch nie unterhaltsam, doch durch die flache Darstellung der Charaktere erreicht man in dieser Episode einen neuen Tiefpunkt, der davon gekrönt wird, dass weder zwischen Adam und Cassie noch zwischen Jake und Cassie irgendeine Spannung in der Luft liegt. Zuvor konnte mich wenigstens Chris Zylka immer überzeugen und dieser positive Eindruck färbte ab und an auf Britt Robertson ab, doch dieses Mal zieht sie ihre Kollegen nach unten.

Dadurch empfand ich die gesamte Geschichte um das Medaillon und den Verrat von Lucy an keiner Stelle als ergreifend und saß eigentlich nur eine dreiviertel Stunde vor der Mattscheibe, ohne eine Sekunde lang mit den Figuren mit zu fiebern. Dabei hätte die Story um das Medaillon durchaus Potential gehabt, aber durch die lustlos wirkenden Schauspieler kommt beim Zuschauer keine Freude auf.

Adams Geburtstag

Ebenso durchschnittlich verlief Adams Geburtstag. Es begann schon etwas verstörend mit der Bitte Ethans, dass Diana ihm doch bei den Vorbereitungen helfen solle, was völlig fehl am Platz erschien, da er es ja schließlich war, der Diana die Augen geöffnet hat und sie davon überzeugte, sich von Adam zu trennen. Abgesehen davon war auch die Party ein Reinfall, da außer Diana und Ethan niemand ein nettes Wort über Adam zu sagen wusste!?!

Als wäre das nicht schon absonderlich genug gewesen, hängen die sechs Hauptcharaktere wie nasse Säcke auf der Party rum und es kommt nicht das Gefühl auf, dass sie der langweiligen Feier noch irgendetwas Positives abgewinnen können. Besonders Diana wird vollkommen in den Hintergrund gedrängt und trägt nicht den geringsten Teil zur Geschichte bei, während Faye und Melissa wenigstens nebenbei noch ein wenig mit ihren Mitmenschen interagieren.

Lediglich der Auftritt von Callum gefiel mir, da hier zum ersten Mal Leben in die Story kam. Schon in der vorangegangenen Folge gefiel er mir mit Faye und Lee sehr gut und auch mit Melissa und Faye lag das gewisse Etwas in der Luft. Melissa hatte in letzter Zeit sehr wenig zu tun und so ist es wirklich schön, zu sehen, dass Jessica Parker Kennedy das Schauspielern noch nicht verlernt hat und einen sehr intensiven Moment mit Michael Graziadei auf die Leinwand zaubern konnte. Ein paar kokette Blicke hier und ein angedeuteter Flirt da und schon war ich bei den beiden Feuer und Flamme. Wie genau die Geschichte mit dem Devil Spirit weitergehen wird und ob dies Melissas Trostmittel über Nicks Tod sein wird, will ich daher unbedingt weiterverfolgen.

Die Eltern

Die maue Hauptstory wird ein wenig durch die Eltern der Hexen ergänzt, bei denen der "Kampf" um den Kristall in die nächste Runde geht. Dieser wechselte ja durch Dawn aus der Hand von Charles in die von Ethan und findet in dieser Episode wieder seinen Weg zurück. Dabei war der kleine Trick von Charles eher uninteressant aufgemacht und bot nicht viel Spielraum für Spannung. Schon besser gefiel mir da die Rettung von Dawn, nachdem sie von Lucy angegriffen wurde. Hier beweist man, dass Charles trotz seiner Skrupellosigkeit noch ein Herz hat und einen geliebten Menschen nicht einfach dem Tod überlässt. Doch leider wurde dieser schöne Eindruck gleich wieder ein wenig durch Dawns Egoismus getrübt, da sie nicht einmal nach einer Nahtoderfahrung einen Funken von Menschlichkeit versprüht und nur den Kristall anstarrt. Als Powerfrau konnte Natasha Henstridge schon oft überzeugen, aber es ist langsam an der Zeit, auch eine andere Seite an Dawn zu zeigen.

Das Ende

Die sehr durchwachsene Episode wird mit einen seltsamen Ende abgeschlossen. Zunächst wird Dawn gerettet und zeigt zu wenig Emotionen, dann schließt sich das Ritual an, das von Lucy sabotiert wird. Nachdem Britt Robertson ohnehin schon unter ihrem gewohnten Niveau schauspielert, geht es hier gleich noch ein wenig bergab. Die anderen Hauptcharaktere werden völlig außen vor gelassen und Cassie lässt ein Feuer los, das bedrohlich wirken soll. Doch durch die fehlende Ausstrahlung, starrt Cassie nur wieder mit aufgerissenen Augen vor sich hin und kann nicht vermitteln, dass sich die Hexen gerade in einer gefährlichen Situation befinden.

Als wäre das nicht schon enttäuschend genug, hebt man sich noch einen "tollen" Knaller für die letzten Sekunden auf. Denn als Cassie mit genau der gleichen starren Haltung im Keller des Hauses ihres Vaters steht, spricht sie das Wort Daddy aus. Was sollte das denn? So ein skurriles Ende hatte bisher noch keine Episode von "The Secret Circle" und ich hoffe, dass diese Episode da eine Ausnahme bleiben wird.

Der einzige Hoffnungsschimmer ist die Unterhaltung zwischen Melissa und Callum, die für die Zukunft einige interessante Momente bieten könnte und das (für mich) unvorhergesehene Techtelmechtel zwischen Faye & Jake. Aus dem Nichts bringt man die beiden zusammen und sie schaffen es sogar, durch die sexuelle Anziehung die sie aufeinander in wenigen Sekunden auszuwirken wissen, den Höhepunkt der Episode zu bieten.

Fazit

Mit dieser Episode tun die Autoren sich und uns keinen Gefallen. Die Story ist zwar nett, kann aber überhaupt nicht spannend verpackt werden und rund um Cassie hat man einen Totalausfall der Hauptcharaktere, deren eigene Geschichten gerade mal rudimentär vorhanden sind.

Marie Florschütz - myFanbase

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