Bewertung

Review: #1.12 Blick in die Vergangenheit

Foto: Phoebe Tonkin, The Secret Circle - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Phoebe Tonkin, The Secret Circle
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit der Story dieser Episode landet "The Secret Circle" einen Volltreffer, da durch die spannenden Flashbacks zu dem Feuer von vor 16 Jahren einige interessante Informationen ans Licht kommen. So ergibt sich für die Serie auch ein entscheidender Wendepunkt, mit dem man so nicht gerechnet hat.

"Tell me if you develop anymore needs."

Neben der Hauptstory werden wir in Fayes Leben verstrickt, dass sich erneut um Lee zu drehen scheint. Zunächst wirkt die Unterhaltung zwischen den beiden recht eintönig, doch mit dem Auftauchen von Callum, sind die Szenen zwischen den dreien plötzlich wie elektrisiert und schäumen von vor sich aufbauender Spannung geradezu über. Dazu trägt besonders der intensive Blickkontakt zwischen Callum und Lee bei, wobei letzterem ganz eindeutig die Anspannung in die Augen geschrieben steht. Da "The Secret Circle" sonst recht östrogenlastig ist, haben diese, von Männern dominierten, Szenen umso mehr Power und lassen durchblicken, dass es da noch einige Verstrickungen gibt, die hoffentlich in nächster Zeit aufgedeckt werden. Denn mit der Erwähnung von Lees Exfreundin Eva sieht sich Faye auf einmal ein wenig bedroht, obwohl sie bisher anzunehmen schien, dass sie den Voodoo-Zauberer um den kleinen Finger gewickelt hat. Bei Evas Namen reagiert aber nicht nur Faye, auch Lees Gesichtsausdruck schwingt um und man erkennt, dass Callum seinen wunden Punkt getroffen hat. Als er sich nach dem kleinen Treffen an Fayes Fersen hängt und ihr etwas von der Droge Devil Spirit gibt, lässt sich erahnen, dass Fayes Machttrip damit erneut angespornt wird.

Und obwohl die Momente zwischen den dreien einen fesselten, muss ich leider sagen, dass Faye dazu recht wenig beigetragen hat und die anregenden Szenen eher von den Nebencharakteren so intensiv inszeniert wurden.

"I'm sober as a church mouse, Charles."

Wie sich in #1.10 Finsternis bereits ankündigte, beschreitet Charles nun seinen eigenen Pfad, wodurch Dawn sich dazu gezwungen sieht, ebenfalls neue Wege zu gehen. Als sie sich im Zugzwang an Diana wendet, empfand ich ihr Verhalten zunächst als recht einfallslos, doch ihre Interaktion mit Ethan habe ich so nicht kommen sehen und war davon positiv überrascht. Im Gespräch mit ihm zieht Natasha Henstridge alle Register und konnte mich kurzzeitig tatsächlich davon überzeugen, dass Dawn ebenfalls das Opfer von Charles geworden ist. Gegen ihren aufgewühlten Gemütszustand wirken die kalten blauen Augen von Adam Harrington umso eisiger und könnten nicht klarer ausdrücken, dass nun Rache auf Ethans Speiseplan steht.

Als Ethan dann auf Charles losgeht, ist der Hass in seinen Augen nahezu greifbar und dass er den Gegenüber von seiner eigenen Medizin kosten lässt, scheint ihn sichtlich zufrieden zu stellen. Solch einen Ausdruck habe ich bei Adam Harrington bisher noch nie gesehen und war nicht nur entsetzt, sondern auf positive Weise fasziniert, dass man uns nun eine neue Facette zeigt und der volltrunkene Ethan zu den Akten gelegt wird.

"Diana said you were here. She didn't mention you brought along your pet psychopath."

Der größte Teil der Episode dreht sich um das Feuer, bei dem die Zirkelmitglieder ihre Eltern verloren haben. Schon von Beginn verspricht dies eine fesselnde Story zu werden, da man Jake und Cassie schon beim Betreten des Bootes ansieht, dass uns großes bevorsteht. Dies liegt nicht nur an der Angst in Britt Robertsons Augen, sondern auch an der beeindruckenden Kulisse, die einen sogleich in seinen Bann zieht und eine beunruhigende Stille ausströmt. Nachdem Cassie und Jake in die Vergangenheit abgetaucht sind, erhärtet sich dieses beklemmende Gefühl, als sie im schummrigen Licht Jakes Eltern folgen. Dass Cassie Jake zurücklässt, empfand ich in dieser Situation als unpassend, da es den packenden Moment zerstörte. Ebenso unschön empfand ich die Szene, in der Cassie hustend von Jake, Diana und Adam beatmet werden musste, da es die spannende Story auf dem Boot an einem ungelegenen Moment unterbrach.

Es ging jedoch schnell wieder bergauf und man war wahrhaft schockiert von den abgeschlachteten Hexen und dem nach Blut trachtenden Hexenjäger Eben. Genauso nervenaufreibend war die Flucht von Cassies Vater John Blackwell und die Erkenntnis, dass er noch immer am Leben sein könnte. Der Spannungsbogen wurde hier nahezu überstrapaziert, da immer mehr schrecklich schöne Momente in die großartige Story eingeflochten wurden.

Man soll ja eigentlich aufhören, wenn es am Schönsten ist, doch davon halten die Autoren leider nichts. Zwar bestätigte der Abschluss auf dem Friedhof die frisch gewonnenen Erkenntnisse, doch leider ruinierte Britt Robertson diesen letzten Moment mit einem mal wieder viel zu ausdruckslosen Blick. Zuvor konnte Cassie mit Jake immerhin recht gut agieren und es waren hier und da echte Gefühlswallungen bei ihr erkennbar. Die letzte Kameraeinstellung gelang ihr aber leider nicht sonderlich gut, während Jake erneut viel ausdrucksstärker war. Auch zuvor spiegelten sich in seinen Augen Mitgefühl, Ernüchterung und Erkenntnis auf mitreißende Weise wieder, wodurch ich sehr froh bin, dass man Chris Zylka nach kurzer Abwesenheit jetzt wieder zurückholt.

Bei Adam und Diana fehlte es ebenso an dem gewissen Etwas. Während man bei Shelley Hennig noch an einigen Stellen erkennen konnte, wie das Geschehen auf Diana und ihre Gefühlsleben wirkt, war Thomas Dekker leider mal wieder dazu verdammt, der auf Cassie fixierte Teenager zu sein und das mimisch durch nicht viel unterstreichen zu müssen. Bisher haben es die Autoren leider noch nicht verstanden, dass es nicht reicht, eine gute Story zu entwickeln, wenn man den Darstellern nicht die nötigen Fingerfertigkeiten beibringt, um diese auch uns Zuschauern nahe zu bringen.

Fazit

Trotz der ab und an mauen Schauspielkünste, kann #1.12 Blick in die Vergangenheit mit jedem seiner Handlungsstränge punkten. Dabei stechen besonders die neu eingeführten Figuren Callum und Lee hervor, aber auch bei den altbekannten Charakteren bemüht man sich, neue Fassetten aufzuzeigen. Bitter ist lediglich die Erkenntnis, dass in einer solch tollen Story Melissa vollkommen außen vor bleibt.

Marie Florschütz - myFanbase

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