Bewertung

Review: #11.13 Kriegsherren

Foto: Ross Marquand, The Walking Dead - Copyright: Josh Stringer/AMC
Ross Marquand, The Walking Dead
© Josh Stringer/AMC

Mit jeder Episode, die mehr über das Commonwealth präsentiert, werde ich skeptischer, ob es sich hier um ein neues, mögliches Zuhause von Daryl, Carol und Co. handelt. Ich hatte immer angenommen, dass dies die große Gruppe sein könnte, die ein Serienfinale mit Zuversicht, quasi ein Ende der Herrschaft der Beißer, ermöglichen könnte. Doch jetzt sieht es eher so aus, als wenn das Commonwealth der eigentliche Gegner der Staffel wird.

"Eine chirurgische Lösung"

Bevor ich hier auf die politische Dimension zu sprechen komme, möchte ich erst mal deutlich machen, dass mir die Anzahl an Gruppen in der Nähe von unseren Helden langsam etwas seltsam vorkommt. Ich muss mir wohl mal eine Karte anlegen, um hier den Überblick zu behalten, wer hier wo sein Unwesen treibt und wieso diese Gruppen alle irgendwie koexistieren, obwohl die meisten Gruppen eher auf Überleben durch Zerstören angelegt sind und man zumindest durch Alexandria, Hilltop und Oceanside den Eindruck gewonnen hat, dass auch nicht mehr so viel Wanderung existiert. Das hier nun also sogenannte Warlords aus dem Hut gezaubert werden, also kriegerische Gruppen, die kleine Gebiete für sich beanspruchen, muss ich erst mal akzeptieren.

Ansonsten ist es natürlich interessant, dass das Commonwealth mit seinen Verbindungen außerhalb seiner "Mauern" offenbar durchaus Schwierigkeiten hat und nur durch Quantität erfolgreich ist, aber offenbar eben auch einige Feinde hat, die jede Schwachstelle ausnutzen. Oder war alles nur erfunden? Erfindet man Gefahren, um sich mehr Leute Untertan zu machen. Dass Lance Hornsby hier seinen Einfluss vergrößern will, passt zu ihm, wobei weiterhin verborgen bleibt, was er sich genau davon verspricht, wenn er seine Außenpolitik so fortsetzt. Für die angeblich aggressive Gemeinde überredet er einen einstigen Agenten, der offenbar gar keine Skrupel dafür aber ein Alkoholproblem hat. Allein Toby Carlson macht die Episode schon interessant, weil er ein echter Gegner zu sein scheint, also jemand der Hand anlegt und nicht nur politische Strippen in der Hand hält. Das wird in der kommende Episode noch spannend, insbesondere weil Carlson einen tollen Gegner hat. Negan is back und das ist für mich ein wahres Highlight dieser Episode, weil ich befürchtet hatte, viel länger auf ihn verzichten zu müssen. Nun verbündet er sich aber mit der angegriffen Gruppe (oder gehörte schon zu ihnen) und wird ihnen gemeinsam mit Aaron und Maggie (die sich mal wieder von ihrem Sohn verabschiedet) wohl helfen können. Ich hoffe, dass es keine Verluste aus dem Hauptcast gibt. Spannend ist sowieso das danach. Wie rechtfertigt Lance sein Vorgehen? Wie viel Misstrauen bringt das mit sich? Wieso sollten Aaron und Gabriel überhaupt mitgehen? Will man damit quasi erpressen und zeigen, was passiert, wenn man nicht den Wünschen des Commonwealth folgt? Und weiß Negan vielleicht sogar schon noch mehr über das Commonwealth als alle anderen? Die Episode ist also in erster Linie eine tolle Vorbereitung auf die kommende(n) Woche(n), weil hier Vieles eingeleitet wird und viele, kleine Fragen entstehen, deren Klärung dann auch für die größeren Fragen der Staffel hilfreich wären. All das hatte ich nach den ersten zwanzig Minuten noch nicht gedacht, die eher dahinplätscherten und mit dem düsteren Haus eher auf simplen Grusel abzielten. Schmale Gänge, alles dunkel, überall lauert Gefahr, eigentlich kommt man aus dem Haus nicht raus. Doch mit Carlsons Angriff auf den Warlord wurden alle überrascht.

Am Ende bleiben zwei Zitate noch in Erinnerung, die vielleicht noch von Bedeutung sind. Für das Commonwealth scheint "Wir löschen aus, was uns bedroht" eine Art Leitlinie zu sein und ich kann mir vorstellen, dass das nicht nur außerhalb der Grenzen so ist sondern auch intern, was die Liste, die Connie in der letzten Episode erhalten hatte, vielleicht noch zeigen wird. Was mein eigenes Befinden angeht, so bin ich immer noch etwas verwirrt, was nun all die Entwicklungen der letzten Episoden bedeuten und wie das alles zusammen passt. Da ist Zutrauen in die Macher vielleicht am besten. Und so höre ich diese jeweils sagen: "Ich weiß, was ich tue, und ihr müsst mir vertrauen.". Meine Antwort: Gerne.

Fazit

Wie gut diese Episode wirklich ist, wird sich wohl erst im Kontext der weiteren Entwicklungen in den nächsten Episoden zeigen. Die begonnenen Entwicklungen sind aber spannend und werfen viele kleine Fragen auf, die hoffentlich in der nächsten Woche bereits Antworten bekommen. Die Rückkehr von Negan sorgt auf jeden Fall für ein positives Zwischenfazit.

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Emil Groth - myFanbase

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