Bewertung

Review: #11.12 Die Glücklichen

Foto: Ross Marquand & Laila Robins, The Walking Dead - Copyright: Josh Stringer/AMC
Ross Marquand & Laila Robins, The Walking Dead
© Josh Stringer/AMC

Mit dieser Episode sind wir wieder viel mehr außerhalb vom Commonwealth und obwohl es in erster Linie um Politik geht, fühle ich mich direkt wieder wohler. Zumal es durchaus nachdenkenswerte Optionen sind, die hier eine Rolle spielen.

Bündnisse

Lance Hornsby ist mit Pamela Milton unterwegs, um mit Alexandria, Oceanside und Hilltop Bündnisse zu schließen. Zunächst muss ich mal erwähnen, dass ich es schön finde, dass man Oceanside hier zumindest kurz mal sieht und somit in Erinnerung gerufen bekommt. Ich hoffe, dass dies kein einmaliges Ereignis ist. Ansonsten ist es interessant, dass Lance sich mit diesen Bündnissen offenbar profilieren will, was natürlich die Frage aufwirft, warum er dieses Streben besitzt und was überhaupt das Ziel des Commonwealth ist. Wollen sie expandieren und so nach und nach die "alte" Welt wieder aufbauen? Oder geht es nur um Sicherheit und man versucht umliegende Kommunen als Partner zu gewinnen, um selbst nicht so viel tun zu müssen? Letztlich betreiben sie relativ viel Aufwand mit Material- und Manpower, um Alexandria aufzubauen und damit zu überzeugen. Insofern kann ich Maggies Grundhaltung sehr gut verstehen. "Es gibt nichts umsonst". Obwohl Maggie spürt, dass es eigentlich eine gute Entscheidung wäre, sich zu verbünden, lehnt sie es letztlich ab und stößt damit allen anderen vor den Kopf. Wobei Pamela Milton das auch clever anstellt, indem sie Willige gerne im Commonwealth aufnimmt und somit Maggie die Leute nimmt. Am Ende bleibt aber auch hier wieder die Frage, wieso Eugene und Co. in der letzten Staffel so viel Aufwand betreiben mussten, um aufgenommen zu werden, während jetzt jeder Willkommen zu sein scheint, und das obwohl sich inzwischen rumgesprochen haben sollte, dass Daryl und Co. alles andere als Ja-Sager sind und mit blindem Gehorsam folgen. Das könnte also noch kritisch werden für das Commonwealth und dann wird auch Lance Position beziehen müssen. Aber vielleicht will er auch die Revolte, um dann Pamela den Rang abzulaufen.

"Mit dem Strom schwimmen"

Etwas sinnbildlich für die kritische Masse, die sich das Commonwealth mit unseren Helden ins Boot holt, stehen Eugene und Rosita, die eine schöne, gemeinsame Szene haben. Eugene hadert mit der Täuschung seiner Liebe und muss nun überlegen, ob er dieser Liebe noch eine Chance gibt. Immerhin ist die Schwester von Mercer doch sehr aufrichtig gewesen, obwohl ich die Ausrede, er sah so glücklich aus, weswegen sie sich ihm nicht offenbart hatte, etwas plump finde. Aber gut, Rosita hilft Eugene jedenfalls als Zuhörerin, wobei mir da viel wichtiger war, was sie zu sagen hatte. Sie ist vom Commonwealth nicht überzeugt, sieht es aber als sicheren Ort an und genießt diese Kontrolle zumindest kurzfristig. Man kann also sagen, dass sie erst mal wieder ihren Tank aufladen müssen, Energie nach aufreibenden Jahren sammeln, in denen man häufig kurz vor dem Tod stand und viele Freunde verloren hat. Als Gesellschaft scheint die Vorstellung aber eine andere zu sein und so ist auch dieser Dialog ein Hinweis für mich, dass das Commonwealth im Laufe der Staffel noch Probleme von innen heraus bekommen könnte. Denn so wie Rosita geht es sicherlich vielen Menschen, auch denjenigen, die wir als Zuschauer vielleicht noch nicht so richtig kennengelernt haben.

"Das ist Betrug"

Nebenbei geht es auch noch um Ezekiel, der sich nicht wirklich darüber freut, schon operiert zu werden, weil er nicht an sich selbst denkt, sondern auch an all die anderen Menschen, die unter Krankheiten leiden. Ich bin da ganz bei ihm und hatte auch schon den Eindruck, dass er sich schon damit abgefunden hatte, dass sein Leben nicht mehr von so langer Dauer ist. Carol sieht das natürlich anders und argumentiert, dass andere eine solche Möglichkeit auch nutzen würden. Sie hatte sich gewiss mehr Dankbarkeit erhofft. Aber das ist eben genau das, was passiert, wenn es so starke Hierarchien gibt, die es eben im Commonwealth gibt. Es wird ungerecht, weil manche mehr Einfluss nehmen können.

Fazit

Es hat der Episode sehr gut getan, dass man sich mal wieder außerhalb des Commonwealth befunden hat. Die Bündnisversuche werfen zwar ein paar grundsätzliche Fragen auf, bieten aber viel Diskussionspotenzial zu der Frage, ob man sich Sicherheit mit Abhängigkeit "erkaufen" will. Die Richtung wird jedenfalls etwas deutlicher und die Vorfreude auf kommende Episode steigt, nachdem es zuletzt etwas einseitig war und dadurch abflachte.

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Emil Groth - myFanbase

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