Review: #11.17 Lockdown

Normalerweise fiebere ich einer neuen Teilstaffel von "The Walking Dead" immer sehr entgegen, aber dieses Mal fehlte dieses Gefühl irgendwie. Vielleicht, weil es quasi die letzte Pause ist und die Geschichte sich dem Ende nähert. Vielleicht aber auch, weil die Geschichte mit den unterschiedlichen Lagern gerade etwas komplexer als gewohnt ist und man daher generell erst mal wieder reinkommen musste.

"Wenn sich hier kein Schwanz an diese Regeln hält, warum dann du?"

Während außerhalb des Commonwealth eine Art Krieg zwischen Lance Hornsby und Daryl, Maggie und Co. läuft, der nur ein paar eher unspektakuläre Szenen zu bieten hatte, geht es vor allem um Strategie. Diese liegt im Wesentlichen darin, dass man die Sicherheit der Freunde im Commonwealth gewährleisten will. Dafür soll Negan eingeschleust werden, der mit der Hilfe von Mercer den kurzen Weg in das Commonwealth nimmt und sofort seine Hilfe anbietet, die sogar Carol gerne annimmt, da die Befürchtungen, dass man sie sucht, schnell eingetroffen sind. Wobei man auch sagen muss, dass die Verfolger sich schon auch etwas dämlich anstellen und Carol und Co. es doch gar nicht so schwierig gemacht wird, sich immer wieder irgendwie zu verstecken. Das wirkte in Summe allerdings arg konstruiert und da man recht schnell das Gefühl hatte, dass in dieser Episode da auch nicht mehr viel passieren wird, war das auch alles andere als packend. Eher plätscherte es so dahin und nahm viel Zeit von der Uhr.

"Nieder mit den Miltons"

Derweil laufen im Commonwealth selbst auch die politischen Unruhen weiter. Pamela Milton ist unter Druck, weil die ganzen Vorwürfe gegen ihren Sohn nun bekannt geworden sind. Sie versucht mit allen Mitteln die Lage zu entspannen und Ruhe reinzubringen und gleichzeitig die Verantwortlichen ausfindig zu machen. Die Haltung ist typisch für eine*n Spitzenpolitiker*in. Statt sich den Vorwürfen zu stellen und Fehler einzugestehen, wird so getan, als wäre das Problem ganz woanders. So kommt es mir jedenfalls vor. Die Demo soll jedenfalls mit der Hilfe eines Lockdowns aufgelöst werden, doch so richtig glaubhaft kann man die Gründe nicht rüberbringen. Es wirkte auch sehr vorgeschoben und ich muss auch sagen, dass ich nicht so richtig nachvollziehen kann, wieso das große, doch eigentlich ganz gut organisierte Commonwealth keine besseren Vorkehrungen gegen vorbeiziehende Herden hat.

"Wo ist deine Uniform?"

Für letzteres Problem ist Mercer zuständig und er bittet um die Hilfe von Rosita, die eigentlich einen freien Tag hat, aber offenbar die einzige ist, die es wirklich mit Beißern aufnehmen kann. Aber auch diese Storyline konnte mich überhaupt nicht in den Bann ziehen. Ein bisschen ballern vom Auto aus, die Herde reagiert langsam und nicht wirklich geräuschorientiert und dass dann einer es nicht schafft, die anderen aber schon, wirkt auch nicht komplett zu Ende gedacht. Es passiert also nicht wirklich Entscheidendes und man hat eher den Eindruck, dass im Commonwealth überhaupt nichts mehr funktioniert. Man möchte daher in Frage stellen, wie realistisch es überhaupt ist, dass man solch ein kleines Imperium aufbauen konnte.

Fazit

Nein, das war alles andere als ein guter Start in die letzten acht Episoden der Serie. Die einzelnen Geschichten wirkten inhaltlich nicht zu Ende gedacht, waren insgesamt zu ereignislos und haben auch einfach viel zu lange gebraucht. Es war weder mitreißend noch spannend. Bleibt nur zu hoffen, dass man hier die Charaktere etwas umständlich alle so in Stellung gebracht hat, dass die nächsten Episoden mehr Drive bekommen. Ansonsten nimmt man aus dieser Episode eigentlich nur mit, dass Negan wieder Spaß gemacht hat und dass die Gruppe um Yumiko noch immer zueinander hält und Daryl und Maggie auch niemanden sonst vorziehen würden. Das ist für 40 Min aber viel zu wenig.

Emil Groth - myFanbase

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