Review: #2.01 Zukunft im Rückspiegel
#2.01 What Lies Ahead. Ein wenig anders betont, in etwa so: "What lies ahead?", dann ist das genau die Frage, die ich mir nach dieser Episode stellen muss. Mit dem Piloten der zweiten Staffel tut sich AMC leider keinen Gefallen.
What goes around comes around?
Zum Inhalt fällt mir nur dieses eine Sprichwort ein. Denn im Grunde reduziert sich die Folge darauf, dass alle in den Wald stürmen, um Sophia zu suchen, die eine einfache Anweisung nicht befolgen konnte. Dale gibt sogar zu, dass er nur so tut als hätte er das Wohnmobil noch nicht reparieren können, dass die Suche nach dem kleinen Mädchen weiter gehen kann. Gleich hier fühle ich mich so sehr an die Suche nach Merle Dixon aus der erste Staffel erinnert. Gut, zu der eigentlichen Suche ist es damals kaum gekommen, und doch scheint es sich hier zu wiederholen. Das Leben vieler wird aufs Spiel gesetzt, um eines zu retten. Doch es ist gerade diese Diskussion, die Dale verhindern will: Ist das Leben eines einzelnen mehr wert, als das Leben aller? Nun ja, in diesem Fall wird man zuletzt doch belehrt, denn der kleine Carl wird angeschossen. Ob dies das Zeichen ist, um das sein Vater bat, mag ich nicht beurteilen, doch deutlich wird an dieser Stelle, dass man recht abergläubisch wird, schaut man eine Zombie-Serie. Bleibt nun also abzuwarten, ob sie Carl retten können. Und, ob Sophia verschwunden bleibt.
Furioser Start
Eines muss ich jedoch zugeben, der Anfang der Episode war wirklich erstklassig. Rick alleine auf dem Dach. Er redet mit dem Walkie Talkie, von dem er hofft, dass Morgan und sein Sohn Duanne das Gegenstück eingeschaltet haben. Selbst wenn die beiden nicht zuhören, bemerkt man, dass Rick alles andere als ausgeglichen ist. Er benützt diese wenigen Minuten zu Beginn eines Tages, sich all seine Sorgen und Ängste von der Seele zu reden. Ich habe auch schon beim letzten Mal, dass er das Funkgerät benutzte das Gefühl gehabt, er tut dies mehr für sich, als für seine Lebensretter. Eine Mischung aus Tagebuch und Beichte. Natürlich griff Rick den Cliffhanger um das Geflüsterte aus der letzten Staffel auf. Ich dachte schon: "Jetzt erfahren wir's!", doch zu früh gefreut. Rick schluckt, macht eine Pause und meint dann, dass es nicht wichtig sei. An dieser Stelle können wilde Spekulationen beginnen, doch ich bin noch immer Verfechterin der Theorie, dass Lori schwanger ist.
Grave Yard
Nach Fort Benning soll es nun also gehen, 125 Meilen weit weg. Natürlich kommt man da in dieser Episode nicht an. Das wäre ja auch viel zu einfach gewesen. Nein, man strandet auf einer Straße, als Dales Wohnmobil schlapp macht. Die Kühlung geht kaputt und man ist inzwischen vieler Autos auf einem Highway zur Rast gezwungen. Man deckt sich mit den Gegenständen ein, die man in den liegen gebliebenen Wagen findet. Obwohl ich es sehr bezweifele, dass die Wagen einfach so zurück gelassen wurden. Immerhin befinden sich in den meisten noch alle lebensnotwendigen Utensilien der ursprünglichen Fahrzeuginhaber. Aus einschlägigen Teasern wusste ich, was passieren wird. Die Zombies kommen und die Gruppe versteckt sich. Somit wurde der spannendste Teil der Episode schon vorweg genommen und zurück blieb ein zusammen geflochtenes, wirres Geschichtchen um Sophia. Einen Staffelauftakt habe ich mir anders vorgestellt, nachdem ein so überragendes Ende in der Finalfolge präsentiert worden war.
Verschiedenes
Unter diesem Punkt möchte ich all die Dinge zusammenfassen, die ich auch als sehr störend, beziehungsweise enttäuschend empfand, aber auch ein Lob wird dabei sein.
Zuerst ist da das Verhalten von Andrea. Wer hat sie denn bitteschön gezwungen mit Dale aus dem Gebäude zu fliehen und weiter zu leben? Das war ihre Entscheidung und jetzt sagt sie in ihrer verqueren Auffassung der Situation, dass Dale ihr die Entscheidung darüber, wie sie sterben will, abgenommen hat. Er sei schuld an all dem, was noch passieren wird. Daraufhin klaut Dale ihr die Waffe und ein kleines Kindertheater um diese Substory beginnt. Sehr nervtötend. Dafür empfand ich, ganz entgegen meinen Erwartungen, Lori in dieser Episode als sehr wenig störend. Klar, ihre mütterliche Art passt noch immer nicht zu ihr, aber sie beginnt sich zumindest mit den Konsequenzen ihrer Liebschaft mit Shane auseinander zu setzen. Shane auf der anderen Seite hat mich im Staffelauftakt mit der Bekanntgabe seiner Absichten so zum Lachen gebracht, dass ich mich kaum halten konnte. Er will fortrennen? Shane, der immer so taff ist und den Dicken markiert? Das ist so unglaubwürdig, dass es schon fast glaubwürdig ist. Er stellt sich selbst noch immer als das Opfer dar, er hat also nichts aus dem Gespräch mit Lori gelernt. Schade.
Fazit
Die erste Folge der zweiten Staffel "The Walking Dead" ist kein Glanzstück was die Storyline betrifft. Sicherlich kann die Serie punkten, da die Masken wieder einmal außergewöhnlich gut sind und auch der Schnitt und die Belichtung die Szenen trotz brütender Mittagshitze kalt und gruselig erscheinen lassen. Doch was einem Inhaltlich geboten wird grenzt schon fast an Unverschämtheit. Es passiert im Grunde nichts, was die Story voran treibt, als dass beschlossen wird nach Fort Benning zu gehen. Jeder knabbert an seiner eigenen Story herum, ohne voran zu kommen. Rick zweifelt wieder an sich, Shane badet in Selbstmitleid, Andrea ist wütend, Dale spielt den netten Großvater, T-Dog ist einfach nur da, Daryl tötet einige Zombies in atemberaubender Weise und liest Spuren (was in der Tat doch etwas positives ist, denn so lernen wir ihn etwas besser kennen), Glenn – ja, was macht der eigentlich? - und zuletzt noch Carol, die mal wieder nur jammert. Keine herausragende Folge und ich kann nur hoffen, dass es besser wird. Denn es wäre schade, sollte bei "The Walking Dead" schon nach sechs Episoden der ersten Staffel die Luft raus sein. Weil nur schöne Masken und gruselig bis ekelerregendes Ambiente nicht ausreichend sind.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
Die Serie "The Walking Dead" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: What Lies AheadErstausstrahlung (US): 16.10.2011
Erstausstrahlung (DE): 01.11.2012
Regie: Gwyneth Horder-Payton & Ernest R. Dickerson
Drehbuch: Frank Darabont & Robert Kirkman
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