Review: #2.12 Die besseren Engel unserer Natur
Im Grunde knackt und brühtet ein jeder noch über dem Tod von Dale in der vergangenen Episode, schon wirft man bei "The Walking Dead" die nächsten Leichen in den Wald. Das Staffelfinale muss der Hammer werden, wenn es diese Episode noch übertreffen soll.
Dales Ableben
Dales Tod am Ende von #2.11 Judge, Jury, Executioner beschäftigt alle auf der Farm. Nach seinem Tod beginnen die Atlanta-Leute um Rick das Hauptgebäude sicher zu machen, da sich Hershel nun doch dazu durchringen konnte die Gruppe um sich zu behalten. Von nun an erkennt er nicht nur Glenn als Teil der Farmer an, sondern auch alle anderen. Dales Tod hat aber noch weitere Auswirkungen auf die Gruppe.Daryl kehrt zurück von seinem Einsiedlerleben und hilft tatkräftig das Haus wieder flott zu machen.
Die Szenen und Ricks Grabrede für Dale waren sehr schön kontrastreich gesetzt. Zwischen die Beerdigung wurden Szenen geschnitten, in denen Andrea, T-Dog, Daryl und Shane die Zäune um die Farm prüfen und dabei Beißer entdecken, die sich über ein Tier hermachen. Sie erschlagen die Beißer und lassen ihre Wut über Dales Tod an dem Letzten aus, den sie tot prügeln.
Shanes Ableben
Nachdem schon am 2. März 2012 bekannt wurde, dass Jon Bernthals-Charakter Shane das Ende der Staffel nicht überleben wird (wir berichteten), dachte ich, dass er erst im Finale stirbt. Einfach, weil es schon einer der größten Charaktere ist und der normale Menschenverstand es einfach nicht zulässt, dass gleich zwei Hauptcharaktere hintereinander sterben. Falsch gedacht. Aber wo ist "The Walking Dead" schon mal so, wie man es erwartet hätte? Im Grunde wurde mir klar, dass Shane das Zeitliche segnet, als er mit Rick alleine durch den Wald zog. Dass Shane für die Ausführung seines Plans ausgerechnet den mir bis dahin charmant gewordenen Randall benützen würde, ist doch ein herber Verlust. Ich hatte den jungen Mann schon irgendwo lieb gewonnen, denn er ist es, der Dales Ideale verkörperte. Alles, wofür Dale stand, manifestierte sich in Randall und wie die Gruppe mit ihm umgeht.
Shanes Wiederkehr
Schon, dass Randall als Zombie zurück kam und beinahe Daryl und Glenn um die Ecke brachte, machte mich stutzig. Bisher dachte man ja, dass nur gebissene Leute als Zombies zurück kommen. Falsch. Aus irgendeinem nicht näher definierten Grund, kommen auch nicht gebissene Tote wieder. Der Umstand ist mir, als Kenner der Comics, natürlich bekannt, doch ich kann mir den Schock für alle nicht Comic-Kenner vorstellen. Ebenso für Rick und seine Truppe. Dass es gerade Rick ist, der erst seinen besten Freund ersticht und dann mit ansehen muss, wie sein Sohn Zombie-Shane tötet, ist ein künstlerische Meisterleistung. So wird Spannung aufgebaut und mit den anrückenden Zombies, die den Schuss hörten, ein schöner Cliffhanger gebastelt, der so richtig Lust auf das Finale macht.
Loris Zusammenbruch
Es war zu erwarten, dass die Episode, in der Shane abtritt, sehr auf ihn fokussiert ist. Die Autoren schaffen es aber, dass erst nach dem Ende der Episode deutlich wird, wie viel Sceenetime Jon Bernthal wirklich hatte. Und erst jetzt wird deutlich, welches Gewicht Loris Gespräch mit ihm hatte. Erst im Nachhinein erkennt man, dass es wohl dieses Gespräch, dieser Zusammenbruch ihrerseits, der ausschlaggebende Punkt war, dass Shane sich überhaupt dazu entschloss, Rick umzubringen. Dale ist fort, der ihn das letzte Mal aufhielt Rick zu töten. Dazu kommt, dass er nicht versteht, warum Rick ein Gespräch mit Carl auf die lange Bank schiebt und sich lieber zunächst um das Problem Randall kümmern will. Es sind viele kleine einzelne Szenen um Shane, die alle im Nachhinein zu diesem unausweichlichen Punkt führten.
Anderes
Der Schock nun auch schon Shane verloren zu haben, bevor das Staffelfinale auch nur angelaufen ist, verdrängt doch vieles in den Hintergrund. Doch ich möchte hier noch kurz zwei Dinge erwähnen. Das erste ist Glenn, der mir in dieser Episode sehr gut gefallen hat. Seine Trauer um Dale wird greifbar. Es ist deutlich zu spüren, dass er sich schuldig fühlt, ihm in den Rücken gefallen zu sein, als in der vorherigen Episode über Randalls Schicksal abgestimmt wurde. Die zweite Begebenheit, die einer Erwähnung verlangt, ist das Gespräch zwischen Rick und Carl. Es ist fast friedlich, wie Vater und Sohn in der Scheune sitzen und in das Sonnenlicht schauen. Im Kontrast dazu steht der Inhalt ihres Gespräches. Schlussendlich wird auch hier wieder mit diesem eiskalten Kontrast gespielt und so eine verkehrte Welt erschaffen, die dem Geist von "The Walking Dead" vollends entspricht.
Fazit
Ich war in dieser Staffel sowohl schon überaus begeistert, als auch zu tiefst enttäuscht. Sicher, ich bin etwas wütend darüber, dass Shane noch vor dem Finale gestorben ist. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein kluger Schachzug so viele Charaktere auf einmal umzubringen. So wird die Idylle, die die Farm in den letzten Episoden darstellte, zerstört. Der Zufluchtsort verliert große Teile der Behaglichkeit, die er ausstrahlt. Die Gefahr wird wieder greifbar und wird sich ob der im Cliffhanger angekündigten Zombieflotte, die aus dem Wald auf Rick und Carl zurobbt, sicherlich vollends wieder einnisten. Enttäuscht bin ich in dieser Episode auch von T-Dog. Also weniger von dem Charakter, als mehr davon, dass die Autoren plötzlich wohl bemerkt haben, dass er ja auch noch da ist. Auf einmal ist er wieder da und hat sogar einige Zeilen zu sprechen. Schade, denn ich glaube gerade an ihm ist viel Erzählpotential verloren gegangen. Nach seiner Verletzung am Anfang der Staffel wurde es so leise um ihn, dass man ihn ganz vergas. Hoffentlich ändert sich das nun bald wieder.
Abschließend kann ich nur festhalten, dass das Finale sich ins Zeug legen muss, um den in #2.12 Better Angels aufgestellten Spannungsbogen zu halten.
Jamie Lisa Hebisch - myFanbase
Die Serie "The Walking Dead" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Better AngelsErstausstrahlung (US): 11.03.2012
Erstausstrahlung (DE): 06.11.2012
Regie: Guy Ferland
Drehbuch: Evan T. Reilly & Glen Mazzara
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