Bewertung

Review: #7.06 Der Schwur

Foto: Alanna Masterson, The Walking Dead - Copyright: Gene Page/AMC
Alanna Masterson, The Walking Dead
© Gene Page/AMC

Die Saviours sind überall. Ihre Herrschaft ist grausam. Und es gibt kein Entkommen. Das ist die Quintessenz der Episode, die sich ganz dem zweiwöchigen Trip von Heath und Tara widmet. Es ist eine sehr behäbige, fast schon träge Episode (wie eigentlich auch der Rest der 7. Staffel auch), in der wir uns mit einem Charakter beschäftigen, der irgendwann einmal unverhofft zur Gruppe um Rick gestoßen ist und seither nie wirklich aufgefallen ist. Leider schafft man es nicht, Tara sympathischer werden zu lassen.

"Some people are evil, Cindy. I've seen it. That's why I have to get back now."

Tara und Heat schlagen sich durch eine trostlose Welt und finden außer ein paar Kleinigkeiten nichts wirklich Nennenswertes. Und während sie irgendeine wirklich dumme Aktion starten, geraten sie in eine Situation, in der die beiden getrennt werden und die einer von ihnen vielleicht nicht überlebt. Ganz klar wird nicht, ob es Heath erwischt hat, aber das offene Schicksal ermöglicht es Darsteller Corey Hawkins, sich erst einmal auf sein neuestes Projekt "24: Legacy" zu konzentrieren, in dem er Hauptdarsteller ist. Sollte das Projekt floppen gäbe es also immernoch die Möglichkeit, ihn aus dem Nichts auftauchen zu lassen a la „Ich konnte mich unter Wasser retten und hab dank mehrerer Zufälle doch irgendwie überlebt“. Und wenn "24: Legacy" einschlägt wie eine Bombe, dann ist er eben einfach damals gestorben, in diesem selbstverschuldeten Tohuwabohu.

Es ist ja eigentlich auch nicht wichtig, was mit Heath passiert, Tara steht in dieser Episode im Fokus. Und die trifft unverhofft auf eine Gruppe Frauen, die sich am Strand?!? eine kleine Gemeinde aufgebaut haben. So ganz wird mir die Geografie nicht schlüssig. Wohin sind Tara und Heath gefahren? Ist Oceanside an einem Fluss oder am Meer? Letzteres scheidet ja eigentlich aus, weil Tara dann nicht zu Fuß nach Alexandria hätte zurückkehren können. Die Location jedenfalls wirkt nicht nur auf den ersten Blick befremdlich und Tara, wie sie im Sand liegt und von den Wellen umspült ist, hat ein bisschen was von "Lost"...

Nachdem Tara zu sich kommt, versucht sie erst einmal recht ungeschickt dahinter zu kommen, wem sie da eigentlich unverhofft über den Weg gestolpert ist. Und da sie aber bei weitem nicht die Fähigkeiten einer Carol oder Maggie gerät sie recht schnell in Gefangenschaft.

Ich muss gestehen, dass ich mit Alanna Masterson nicht warm werde. Ihr Spiel wirkt hier aufgesetzt und holprig, in manchen Situationen fast schon hölzern und gezwungen. Als sie versucht, sich zu rechtfertigen und eine Lüge nach der anderen auftischt, da wirkt das fast schon peinlich. Zu keiner schafft sie es, dass man mit ihr sympathisiert oder von ihren Handlungen mitgerissen wird. Sie stolpert von einer Szene zur nächsten und landet am Ende aus irgendeinem Grund vollkommen unversehrt wieder in Alexandria. Es macht einfach keinen Spaß, Tara zuzusehen. Sie ist zu belanglos. Und Mastersons farbloses, ungeschicktes Auftreten hier macht diese Belanglosigkeit furchtbar zäh anzusehen.

Die Gruppe, auf die Tara trifft, besteht aus austauschbaren Frauencharakteren, von denen keine einen wirklichen Eindruck hinterlässt. Und spätestens als sie davon anfangen, dass sie sich zusammengerottet haben, nachdem die Saviours ihre Männer massakriert haben, beginnt man mit den Augen zu rollen. Die Saviours – omnipräsent. Omnipotent. Unbesiegbar. Es ist immer wieder die gleiche Leier. Niemand aus der Gruppe, selbst Cyndie, die ihr Herz eigentlich am rechten Fleck hat und mit der übervorsichtigen und vorschnellen Art ihrer Mitstreiterinnen nicht viel anfangen kann, schafft es, am Ende so etwas wie Sympathie zu erwecken.

Folglich dümpelt die Episode in der Belanglosigkeit und endet damit, dass Tara zurück "Zuhause" ist und dort erfährt, dass Dr. Denise das Zeitliche gesegnet hat. Und nachdem sie auf den Stand der Dinge hingewiesen wurde, da verschweigt sie ihr Aufeinandertreffen mit den Frauen von Oceanside. Entweder, weil sie hofft, sie dadurch nicht in Gefahr zu bringen oder aus einem anderen, mir nicht ersichtlichen Grund.

Fazit

In jeder Folge widmet man sich einer neuen kleinen Gruppe und schafft es zwar, eine in sich stringente Geschichte zu erzählen, die jedoch so langweilig ist, dass man sich wirklich fragt, auf was die Autoren in dieser Staffel eigentlich hinarbeiten. Negan ist brutal und muss weg – ja, das wissen wir schon. Zeit, endlich in die Puschen zu kommen und zu handeln. In welcher Form auch immer.

Melanie Wolff - myFanbase

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