Review: #6.09 The Hill

Das finale Kapitel von "This Is Us" bietet uns drei Episoden, in denen jeweils einer der Big Three im Vordergrund steht und greift damit zum letzten Mal eine schöne Tradition wieder auf, denn auch in den Staffeln 2 und 4 bediente man sich dieser Erzählweise. In der vergangenen Woche drehte sich alles um Kevin und sein fehlendes Fundament, durch das er das Gefühl hat, stets auf wackeligen Beinen zu stehen. Dieses Mal ist Kate dran, der es nach ihrer eigenen Aussage in den Flashbacks wiederum an einer Zukunftsperspektive fehlt.

#KaToby

Während die Flashbacks dazu dienen, Kates mangelnde Triebkraft in der Vergangenheit zu verdeutlichen und aufzuzeigen, dass sie nie richtig auf eigenen Beinen stehen konnte – oder wollte – projiziert sich dies nun auf ihre Ehe mit Toby, die – wie uns zuletzt #6.07 Taboo zeigte – alles andere als harmonisch verläuft. Es fühlt sich eigenartig an zu wissen, dass Kate und Toby die Ziellinie in dieser Geschichte nicht gemeinsam erreichen werden, denn ihre Beziehung war von der ersten Sekunde an Teil der Serie und so schmerzt es sehr mit anzusehen, wie die beiden sich nun immer mehr von einander entfernen. Bereits Kates Geständnis gegenüber Madison, sie wünsche sich den alten Toby zurück und stelle sich manchmal vor, wie er wohl reagieren würde, lässt nichts Gutes erahnen. Die Szenen, in denen wir den alten Toby dann tatsächlich sehen und in denen die Figur überdeutlich zu ihren Ursprüngen zurückgeführt wird, haben weh getan. Es war für mich nicht das wohlige nostalgische Gefühl, das Kate bei dem Gedanken an den alten Toby zu haben scheint, ich fand es stark übertrieben, wie albern Toby dargestellt wurde. Natürlich dienten die Szenen lediglich dazu, den Kontrast zum neuen Toby zu unterstreichen, der sich im Gegensatz zu seinem vergangenen Ich nicht nur optisch stark gewandelt hat, sondern auch emotional nicht mehr der gleiche Mensch ist.

Das Abblocken Kates gegenüber Tobys Plänen für das Wochenende empfand ich als ziemlich hart, besonders wenn man sich daran erinnert, wie schwer Toby für seine Familie arbeitet und wie aufopferungsbereit er in der Vergangenheit stets war. Das bedeutet natürlich nicht, dass mich Tobys nicht endender Arbeitssinn nicht gestört hat, dieses Mittel wurde gut genutzt, um Kates Abneigung gegen den neuen Toby zu unterstreichen. Es fühlt sich dennoch seltsam forciert an, mit welcher Macht die Ehe der beiden hier gegen den Baum gefahren wird. Die zwei schenken sich nichts und auf beiden Seiten werden gravierende Fehler gemacht. Es mangelt an Einfühlungsvermögen und sie überrumpeln sich gegenseitig mit lebensverändernden Entscheidungen. Es macht mich traurig das mit anzusehen, dennoch habe ich es bereits nach der Thanksgiving-Folge gesagt und das wiederhole ich gern noch einmal, dass ich in diesem Streit weiterhin auf der Seite von Toby stehe. Ich empfinde es als sehr ungerecht, wie Kates Leben mit den Kindern hier in den Himmel gelobt wird und wie sie als die perfekt ausbalancierte Mutter in Szene gesetzt wird, während man Toby dafür lyncht, sich seit dem Beginn der Beziehung verändert zu haben. In #1.01 Pilot war es Kates Ziel, Gewicht zu verlieren und etwas aus ihrem Leben zu machen und genau das ist ihrem Mann gelungen. Ihn deswegen nun an den Pranger zu stellen, wie Kate es tut, empfinde ich als sehr harsch. Das verdeutlicht einmal mehr, dass die Entscheidung der Autoren, die Ehe von Kate und Toby zu beenden, sehr schwer umzusetzen ist und nicht immer auf logischen Konsequenzen basiert. Denn seien wir mal ehrlich, weder Tobys Ultimatum noch Kates Anruf bei Phillip erschienen in diesen Momenten passend – weder zur Situation noch zum Charakter.

Fazit

Das war wahrscheinlich das vorletzte Kapitel der Ehe von Kate und Toby und es schmerzt, dieses mit anzusehen. Zum einen, weil ein liebgewonnenes Paar ruiniert wird, zum anderen, weil die Geschichte einfach nicht ganz rund ist und viel zu forciert in Angriff genommen wird.

Marie Müller - myFanbase

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