Bewertung

Review: #6.10 Every Version Of You

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Mit #6.10 Every Version of You stellt man mit Randall den letzten der Big Three ins Zentrum des Geschehens, womit sich ein Kreis schließt. Ich muss ehrlich gestehen, dass mir vor dieser Episode nicht ganz wohl war, weil ich mir nicht sicher war, was mich in etwa erwarten könnte. Leider hat man solche Episoden rund um Randall schon dafür genutzt, um aufzuzeigen, dass er nie wirklich Kind sein durfte bzw. man immer gewisse Erwartungen an ihn hatte und dass er seinen Geschwistern dann daraus einen Vorwurf gemacht hat. Ich muss aber sagen, dass ich Spaß hatte, auch wenn ich anfangs einen kurzen Moment hatte, in dem ich dann doch dachte: Upsi, das könnte aber nach hinten losgehen...

"I'm not your daughter!"

In einer der letzten Staffel haben Jack und Rebecca jeweils zu Randall gesagt, dass er das einfache Kind sei oder sein sollte, weil Kate und Kevin bereits soviel Aufmerksamkeit brauchen. Bereits da war klar, dass es ihn prägen wird, denn er hat es sich quasi auf die Fahne geschrieben, wirklich das Kind zu sein und zu werden, das seinen Eltern keine Schwierigkeiten macht. Wie es Randall zeitweise erging mit seinen Panikattacken, wissen wir nur zu gut und genau das wusste auch Rebecca, weshalb sie bei ihrer Ansprache auf der Hütte, auch Kate benannt hat und nicht Randall. Auch wenn "This Is Us" nicht vorhersehbar ist, so war für mich doch klar, dass ihm das ganz und gar nicht gefällt, dass nicht er die Entscheidungen bei Rebecca treffen soll, wenn es zu Ende geht, sondern seine Schwester. In solchen Momenten mag ich Randall nicht wirklich, weil ich dann immer den Eindruck habe, dass er einen regelrechten Tunnelblick hat und nicht mal andere Möglichkeiten in Erwägung zieht. Seine Ansage an Miguel und Rebecca war ziemlich deutlich und hatte für mich auch rein gar nichts damit zu tun, dass Déjà ihm am Abend zuvor an den Kopf geknallt hat, dass sie nicht seine Tochter ist und einfach nach Boston abgehauen ist.

Man kann Randall ganz gewiss nicht vorwerfen ein schlechter Vater zu sein, das ist er nicht. Allerdings hat er auch gewisse Tendenzen dazu, dass es für seinen Gegenüber bevormundend wird und genau das war auch bei Déjà der Fall. Ich kann nachvollziehen, warum er ihr nichts vom Gespräch mit Malik gesagt hat. Ich glaube aber nicht wirklich, dass er davon ausging, dass er nicht auf Randall hört, auch wenn er ein Teenager ist und die beiden eben ihren eigenen Kopf haben. Allerdings ist Malik selbst Vater, auch wenn seine Tochter noch klein ist, so wird er sich die Worte Randalls schon sehr durch den Kopf haben gehen lassen, denn letztlich hat er mit Déjà Schluss gemacht, auch wenn es nicht Randall gewesen ist. Aber Maliks Tochter steht eben auch bei ihm an erster Stelle und auch wenn wir bei dem Gespräch (noch) nicht beiwohnen konnten, so glaube ich, dass die kleine Janelle ein Punkt gewesen ist, der zwischen den beiden besprochen worden ist.

Letztlich fand ich auch Déjà sehr erwachsen in ihrem Handeln. Verständlicherweise hat sie anfangs wie ein trotziger Teenager reagiert, was man ihr bei Randalls Aussage nicht wirklich verdenken kann, dass er etwas Besseres für sie will. Das ehrt ihn ohne Frage, ich denke aber in ihren Augen hat es auch einen traurigen und bevormundenden Beigeschmack, denn sie liebt Malik und er ist ihre erste große Liebe und bei dieser glaubt man ja immer, es ist die beste. Ich fand es aber wirklich sehr erwachsen von Déjà, dass sie Beth und Randall angerufen hat, damit sie wissen, dass es ihr gut geht und sie sich keine Sorgen machen müssen. Das ist nicht nur eine Parallele zu Randalls Teenagervergangenheit, sondern unterstreicht eben auch, dass er bestimmte Werte vermittelt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in einer der kommenden Episoden noch erfahren, was zwischen Malik und Déjà passiert ist. Mir hat aber auch gefallen, dass sowohl Randall als auch Beth nicht gedrängt haben, sondern letztlich wahrscheinlich nur froh waren, dass ihre Tochter wieder da ist.

"You are my hero, Randall"

Ich hatte es schon im ersten Abschnitt angesprochen, dass Randall ganz und gar nicht damit zufrieden ist, dass Rebecca Kate gewählt hat, um die Entscheidungen für sie zu treffen und gerade deshalb fand ich es gut und wichtig, dass Rebecca ihn auf der Fahrt nach Boston begleitet hat. Nicht nur, damit Randall während der Fahrt ruhiger wird und Déjà nicht eine Ansage gemacht, die vieles schlimmer gemacht hätte, sondern dass Mutter und Sohn Zeit miteinander verbringen konnten, die wichtig war, damit Randall Rebeccas Entscheidung verstehen und nachvollziehen kann und dass er auch selbst eine Entscheidung über seine berufliche Zukunft treffen kann.

Ihre gemeinsame Fahrt und gemeinsamen Erlebnisse haben auch einfach nochmals unterstrichen, wie eng ihre Beziehung ist und dass diese schon bestanden hat, als Randall noch klein gewesen ist. Irgendwie verschafft dies auch eine andere Perspektive, denn Randall hat es sich eben nicht nur auf die Fahne geschrieben, das einfache Kind zu sein, was zeitweise dazu führte, dass insbesondere Kevin eifersüchtig gewesen ist und das auch dann und wann verlauten hat lassen, sondern er hat eine Beziehung zu Rebecca, die nicht erklärbar ist.

Neben den Erinnerungsselfies, die sie fast überall gemacht haben, hat mir besonders auch das Gespräch zwischen den beiden abends im Hotelzimmer gefallen. Bereits im Vergangenheitsteil des Staffelauftakts hat Rebecca deutlich gemacht, dass Randall sich immer für andere (zu sehr) aufopfert, weshalb sie eben Kate gewählt hat, da Randall sich schon sein Leben lang um Rebecca sorgt und sein Leben immer hinten angestellt hat und genau das wollte sie eben auch mit ihrer Ansprache zum Ausdruck bringen, dass ihre Kinder ihr Leben leben sollten. Randall selbst hat in derselben Episode Beth verdeutlicht, dass er noch mehr etwas für Menschen wie Déjàs Mutter Shauna oder David, der damals in sein Haus eingebrochen ist, tun muss und ich denke, als Senator kann er da wahrscheinlich einiges bewirken, denn ich habe keinerlei Zweifel daran, dass er gewinnen wird, dafür hat sich Randall meiner Ansicht nach zu sehr bereits in die Sache 'verbissen'. Wir werden also sehen, was die Zukunft noch so bringen wird.

Randnotizen

  • Obwohl es in beiden Flashbacks, als Randall Kind und Teenager gewesen ist, einen positiven Ausgang gegeben hat, hat es für mich einen traurigen Beigeschmack, denn in beiden Zeitgeschehen wurde untermauert, dass Randall eine Art Vorbildfunktion eingenommen hat. Besonders berührt hat mich das Gespräch mit dem Polizisten, weil er auch hier in erster Linie an Rebecca gedacht hat, die ja gerade erst erfahren musste, dass Miguel wegzieht.
  • Mich verwundert etwas, dass Kate und Kevin anscheinend tatsächlich glauben, was Randall dem Polizisten erzählt hat.
  • Sehr passend fand ich den Song von Cat Stevens "Where Do the Children Play?".
  • Wieder einmal feiere ich Beth für ihren Kommentar bezüglich der dünnen Wände.
  • Ich bin gespannt, ob wir noch erfahren werden, was Rebecca in den Kisten für Kate und Kevin alles aufbewahrt hat.
  • Der kurze Austausch zwischen Kate und Toby und die Aussage, dass sie noch nicht soweit ist, um umzuziehen, verheißt nichts Gutes. Wir als Zuschauer*innen wissen ja, dass sie sich für eine Stelle beworben hat, die sie zwar wahrscheinlich voller Glück und Freude ausfüllen wird, von der Toby aber nichts weiß und das ist dann wohl das nächste Puzzleteil, was zum Ehe-Aus der beiden führt.
  • Justin Hartley hat bei dieser Episode Regie geführt, nur mal nebenbei bemerkt.

Fazit

Ich muss ja ehrlich zugeben, dass die Episode meine Erwartungen bei Weitem übertroffen hat. Man hat die enge und vertraute Beziehung von Rebecca und Randall sehr schön beleuchtet und erklärt, warum er ihr Held ist. Zudem hat man interessante, spannende, aber auch schmerzende Weichen für die kommenden Episoden gestellt.

Daniela S. - myFanbase

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