Review: #6.11 Saturday In The Park
Emotional. Erschütternd. Einschneidend. Diese Episode trifft uns Zuschauer mitten ins Herz und erzählt dabei eines der letzten Kapitel in der Ehe von Kate und Toby. Die vorangegangenen Big Three-Soloepisoden stießen zwar jeweils Geschichten an, die uns nun für den Rest der Staffel begleiten sollten, doch keine war so dringlich wie die von Kate und Toby, daher begrüße ich es sehr, dass man an dieser Stelle an die Handlung anknüpft.
"Seven steps of wetness. " – "And sandboxes full of tetanus."
Es sind bereits die ersten Momente, die erahnen lassen, dass wir es mit einer gefühlsbetonten Episode zu tun bekommen, da wir zunächst alles aus der Perspektive von Jack Jr. erleben. Nur Licht und Schatten, die verschwommene Bilder ergeben, dafür aber klare und deutliche Stimmen – die von Kate und Toby, die wieder einmal streiten. Dass die beiden ihren Zwist nicht einfach beiseitelegen können, war nach Tobys Ultimatum und Kates rebellischer Reaktion ziemlich klar, zudem wissen wir, dass die beiden nicht als glückliches Paar enden werden. Nachdem man in #6.09 The Hill also die Kluft zwischen den beiden deutlich zeigte, wird diese Episode genutzt, um den Abgrund unüberwindbar groß zu machen. Es sind Kleinigkeiten, die sich anhäufen und zu einem gigantischen Streit hochschaukeln, in dem die beiden sich Dinge an den Kopf werfen, die man nur sehr schwer verzeihen kann. Nach wie vor fällt es mir schwer, mich auf diesen Kurswechsel in der Ehe von Kate und Toby einzulassen, ich finde es erzählerisch nicht gerade schlüssig und ich habe weiterhin das Gefühl, dass einem das Ende dieser Ehe mit aller Macht aufgezwungen werden soll. Einziger Lichtblick ist der Versuch, die Schuld zwischen den beiden auszubalancieren und beide Fehler machen zu lassen.
Wo es dem Drehbuch an Überzeugungskraft mangelt, machen die Schauspieler trotzdem das Beste aus ihrem Job. Ich muss sowohl Chrissy Metz als auch Chris Sullivan zu diesen eindrucksvollen Szenen gratulieren, denn wo man früher ganz deutlich die Liebe zwischen Kate und Toby gespürt hat, lassen die beiden nun nur noch Gereiztheit, Anspannung, Vorwürfe und Unverständnis zu, was sowohl Metz als auch Sullivan mit jeder Faser ihres Körpers auszudrücken vermögen. Man sieht es in ihren Augen, man fühlt es in ihren Gesten, man spürt es an ihrer Aura – die Liebe zwischen Kate und Toby ist beinahe erloschen. Das tut weh, besonders weil die beiden Schauspieler die gegenseitige Abneigung der beiden so authentisch zeigen können. Was bleibt nun noch? Ich mag es mir gar nicht vorstellen, doch in der kommenden Episode – in der "This Is Us" mit 100 Episoden ein schönes Jubiläum feiert – wird dann wohl unweigerlich ein trauriger Schlussstrich hinter Katoby gezogen.
Kurze Eindrücke
Auch wenn Kate und Toby unweigerlich im Fokus dieser Episode standen, gab es auch sonst einige wichtige Entwicklungen sowie gut funktionierende Flashbacks.
- Während wir in der Gegenwart den 10. Hochzeitstag von Rebecca und Miguel feiern, erleben in den Flachbacks Rebecca und Jack diesen Meilenstein. In den Flashbacks macht es großen Spaß, die angeheiterte Rebecca zu sehen und zu erkennen, wie wahr ihre Worte über den Zusammenhalt der Big Three sind. In der Gegenwart kann Rebecca ebenfalls für fantastische Szenen sorgen. Es wird wohl eine ihre letzten glorreichen Taten sein, den Gedankengang ihres Enkels zu verfolgen und ihn auf dem Spielplatz ausfindig zu machen. Mandy Moore hat auf jeden Fall wieder tolle Arbeit geleistet.
- Insgesamt kann man sagen, dass Rebeccas 10. Jahrestage eher ernüchternd endeten.
- Erst habe ich mich gefragt, was die kleine Rebellion der Big Three in den Flashbacks sollte, doch dann löste sich das Fragezeichen gekonnt auf. Man zeigte uns, wie stark der familiäre Zusammenhalt von Kevin, Kate und Randall ist. Auch wenn ich es furchtbar für Toby fand, wie Kevin und Randall sich in den Ehestreit eingemischt haben, hat es schön unterstrichen, dass die Big Three immer für einander da sein.
- Es hat mich überrascht, dass Madison und Elijah in ihrer Beziehung schon so weit sind, über Heirat nachzudenken. Vom Gefühl her war Madison noch vor wenigen Monaten mit Kevin verlobt. Ich gönne es den beiden durchaus, das beste an der Situation war allerdings die Reaktion Kevins. Er hat es sehr gefasst aufgenommen und auch wenn Madison sich nun einem anderen Mann zuwendet, ändert das nichts an der Vertrautheit zwischen ihr und Kevin, was Balsam für die Seele ist.
- Beth hatte ein paar kurze, aber dennoch eindrückliche Szenen. Es tut weh, sich an das lockere Scherzen der angeheirateten Pearsons zu erinnern, besonders in so aufreibenden Szenen wie diesen. Für Toby war Beth dieses Mal die einzige Person, die ihm Verständnis entgegengebracht hat.
- Der unangefochtene Star dieser Folge ist Johnny Kincaid! Jede von Jacks Szenen hat er gekonnt gemeistert, uns um Lachen und zum Weinen gebracht. Bravo!
Fazit
Das war ein düsteres Kapitel in der Geschichte der Pearsons, aber schauspielerisch wurde genau der richtige Ton getroffen. Alle haben hingebungsvoll und Hand in Hand gearbeitet, um das Beste aus einander herauszukitzeln. Nur der bleibende Eindruck, dass das Drehbuch bei der Trennung von Kate und Toby etwas hinkt, stört das Gesamtbild.
Marie Müller - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Saturday In The ParkErstausstrahlung (US): 05.04.2022
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Chris Koch
Drehbuch: K.J. Steinberg
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