Review: #6.12 Katoby
Wir befinden uns in der finalen Staffel von "This Is Us", die uns oftmals ziemlich emotional herausfordert. Bereits in der Vorfolge wurde darauf vorbereitet, dass die Scheidung von Kate und Toby unmittelbar bevorsteht. Mit #6.12 Katoby wird diese Scheidung final gemacht und uns wird auch ziemlich deutlich gezeigt, dass es keinen anderen Weg mehr für das einstige Traumpaar zu geben scheint. Zeitgleich wird Phillip als neuer Mann für Kate näher beleuchtet und es ist die 100. Episode dieser Serie.
"Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende..."
Bereits beim Finale der fünften Staffel wurde uns ja ein Cliffhanger geboten, der mich ziemlich sprachlos gemacht hat: Kate heiratet erneut und bei diesem neuen Mann handelt es sich Phillip. Seit dieser Szene habe ich hin und her gerätselt, wie es denn zu dieser Eheschließung kommen könnte, da zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht offensichtlich war, aus welchem Grund sie sich scheiden lassen und es mag sein, dass der Unfall von Jack Jr. den Stein ins Rollen gebracht hat, dass es wirklich zur Scheidung seiner Eltern kommt. Ich stimme aber nicht zu, dass das der eigentliche Grund gewesen ist, wie es Lucy in #6.03 Four Fathers gesagt hat. Der ausschlaggebende Grund wurde uns jetzt präsentiert.
Seit Staffelbeginn erleben wir ständig mit, wie sich Kate und Toby immer öfters streiten und es irgendwann nur noch Kleinigkeiten sind, die sich in meinen Augen eigentlich zu einem großen Geröll entwickelt haben, das dann jetzt explodiert ist und eigentlich soviel Schaden angerichtet hat, den man nicht mehr reparieren kann, weil wahrscheinlich das Grundproblem ganz woanders liegt. Ich habe mir ehrlich gesagt auch keine allzu großen Hoffnungen gemacht, als Toby den Job in Los Angeles angenommen hat und die beiden zur Paartherapie gegangen sind. Denn letztlich hat man die Scheidung der beiden nur herausgezögert, aber nicht stoppen können, da auch nach 16 Monaten Ehetherapie keine ersichtliche Besserung eingetreten ist. Das lag vielleicht auch daran, dass sich Katoby keine Zeit mehr füreinander genommen haben, weshalb ich auch nicht verstanden habe, warum sie nicht außerhalb Essen gegangen sind. Am Babysitter wird es wohl nicht gescheitert sind, denn immerhin haben Madison und Kevin mal angeboten, Jack Jr. und Hailey zu sich zu nehmen, wenn es erforderlich ist. Denn vielleicht hätten sie dann endlich mal wirklich Zeit für sich. Aber dadurch, dass sie zu Hause gegessen haben und die Kinder somit in Reichweite waren, wurden ihre Gesprächsthemen eben genau darauf gelenkt. Ich weiß auch gar nicht, ob ich mehr TeamToby oder TeamKate sein sollte, denn auch hier steht außer Frage, dass sie beide Fehler gemacht und Dinge gesagt haben, die verletzend gewesen sind. Den ausschlaggebenden Grund bzw. Satz, dass die Ehe der beiden endgültig beendet ist, hat für mich Toby geliefert.
Als die beiden sich kennengelernt haben, hat Toby sehr schnell erfahren, dass Kate ihren Vater Jack vermisst und immer eine besondere Bindung zu ihm hatte und ich denke schon, dass Kate (unbeabsichtigte) Erwartungen an Toby hatte, die sehr an Jack erinnern. Dennoch glaube ich auch, dass sich Toby diese Erwartungen innerlich selbst 'auferlegt' hat, aber vielleicht sogar wusste, dass er diese nicht erfüllen könnte und dann diesen Satz gesagt hat, der ziemlich genau ausgedrückt hat, dass ihn das offenbar schon immer bedrückt hat. Hier kommt eben auch die Aussage seines Vaters ins Spiel, dass er über seine Gefühle reden sollte. Ich möchte auch nicht Kate gänzlich in Schutz nehmen, denn gerade bei den Therapiestunden schimmerte für mich immer etwas durch, dass sie ihn schon gerne drauf hinweist, dass er sich ein bisschen mehr einbringen könnte. Dennoch stimme ich ihr zu, dass ihre Geschichte noch nicht zu Ende ist und damit ist die Geschichte als Familie gemeint, denn ihre Kinder wird immer das Bindeglied zwischen ihnen sein. Und letztlich haben die Szenen, bevor Phillip Kate den Antrag gemacht hat, auch gezeigt, dass Toby auch immer ein Teil der Familie sein wird, weshalb ich auch froh bin, dass Toby Kate an ihrem Hochzeitstag gesagt hat, dass er ihre Worte bzw. die Bedeutung dieser nun sehen kann. Man könnte es als Geschenk an Kate für ein neuen Lebensabschnitt ansehen.
"Ich mache das zum letzten Mal."
Kommen wir mal zu Kates neuem Mann, bei dem ich mir noch immer ganz sicher bin, was ich von ihm halten soll. Als wir Phillip in der fünften Staffel kennengelernt haben, war er kein Sympathieträger, denn er hat Kate klar und deutlich vermittelt, dass er sie total ungeeignet für den Job findet. Nach und nach hat man zwar dafür gesorgt, dass er mit Kate mehr Interaktionen hat und dennoch fehlt mir hier der entscheidende Moment, dass die beiden sich ineinander verliebt haben. Man präsentiert uns zwar verschiedene Szenen, die unterstreichen sollen, dass sich die Gefühle langsam anbahnen, aber so richtig will der Funke einfach nicht überspringen.
Dazu kommt leider auch noch, dass wir zu wenig über Phillip wissen, obwohl Chris Geere seit dieser Staffel zu den Hauptdarstellern gehört, aber kaum zu sehen ist. Letztlich hatte ich das Gefühl, man rennt quasi durch die Jahre und erzählt seine Geschichte im Eiltempo, weil man einfach nur noch sechs Episoden bis zum großen Serienfinale hat und dann die anderen Handlungsstränge auch noch zu Ende bringen muss. Es ist auch nicht so, dass mich Phillips Vergangenheit nicht berührt hat, aber für "This Is Us"-Verhältnisse war mir das zu wenig und zu oberflächlich, weil es zu schnell erzählt worden ist. Jedoch glaube ich, dass hier die Botschaft gewesen ist, dass sie beide solche schweren Verluste erlitten haben von Menschen, die ihnen so viel bedeutet haben, dass sie vielleicht doch in gewisser Weise perfekt füreinander sind. Um das aber besser 'beurteilen' zu können, ist es wahrscheinlich wichtig, Phillip, Kate und die Kids tatsächlich mal wirklich im Alltag zu erleben, denn auch hier hat man für mich zu wenig geboten, um auf die emotionale Ebene zu kommen. Anders war da Tobys Bitte an Kate, sich doch nicht scheiden zu lassen. Ich konnte das nachvollziehen, weil ich vermute, dass er dachte, seine Kinder zu verlieren, was Kate aber niemals zugelassen hätte. Ebenso kann ich Kate verstehen, die zwar wohl auch nachvollziehen konnte, warum er diese Bitte geäußert hat, aber nicht nachgegeben hat, weil ihr wahrscheinlich klar war, dass am Ende die ganze Familie drunter leiden würde.
Weitere Eindrücke
Diese Episode hat so viele kleine und wichtige Momente in sich getragen, dass ich sie stichpunktartig aufschreiben möchte.
- Die kurze Szene im Fahrstuhl hat wohl noch unterstreichen sollen, dass wirklich ein Schlussstrich zwischen Kate und Toby gezogen worden ist, denn nachdem sie aus dem Fahrstuhl ausgestiegen sind, wirkten sie auf einmal so unnahbar und so fremd.
- Abgesehen davon, dass ich Toby den Kumpeltyp bei Phillip nicht ganz abkaufe, fand ich es aber dennoch gut, dass er ihn klar gemacht hat, bei Kate damit punkten zu können, wenn er American Football mag.
- Wirkte es nur auf mich so, oder ist Madison tatsächlich von Elijah schwanger?
- Schön, dass Sophie anwesend war. Ich hätte mir aber eine kleine Interaktion mit Kate gewünscht, denn wenn sie sie schon zur Verlobungsfeier einlädt, hätte ich auch ein kurzes Gespräch erwartet, denn immerhin ist sie eine der besten Freundinnen von Kate.
- Ich finde es gut, dass Toby Jacks Zimmer so wie bei Kate hergerichtet hat, damit er sich besser zurechtfindet, auch wenn es irgendwie doch einen traurigen Beigeschmack hat, dass Toby erst jetzt erkannt hat oder wie auch immer ich das nennen soll, dass sein Sohn zwar spezielle Dinge braucht, die aber machbar sind.
- Ich bin mal gespannt, ob wir die neue Frau an Tobys Seite näher kennenlernen werden.
- Es hat mir gut gefallen, dass Phillip so erwachsen mit Jack gesprochen hat, bevor er Kate den Antrag gemacht hat. Das hat mich sehr an die Szene zwischen Rebecca und Jack aus der Vorfolge erinnert.
- Chrissy Metz' Gesang finde ich immer wundervoll, aber will man uns wirklich verkaufen, dass Kate und Phillip IHR Lied haben?
- Man hat wieder sehr deutlich die Zwillingsverbindung zwischen Kate und Kevin gemerkt.
- "The New Big 3 Turns 6" ist wunderbar gewählt worden.
- Justin Hartley meinte kürzlich, dass man mit dem Ende von Kevin nicht zufrieden sein könnte. Ich hatte das Gefühl, ich kriege eine neue Version von Barney Stinson aus "How I Met Your Mother" präsentiert und hoffe sehr, sehr stark, dass Kevin nicht in diese Richtung befördert wird, denn das würde seine ganze Entwicklung der letzten Staffeln zerstören.
- Mandy Moore hatte als Rebecca zwar nur eine kurze Szene, aber da diese ein paar Jahre später spielt, war zu erkennen, dass sich Rebeccas Gesundheitszustand ziemlich verschlechtert haben dürfte.
- Ich hoffe, dass man auch die erwachsenen Versionen von Franny und Nicky casten wird.
Fazit
Susan Kelechi Watson verriet in einem Interview, dass diese Episode sie am emotionalsten hat werden lassen und ich kann ihr insofern zustimmen, weil ich eine ganze Weile nach dem Schauen meine Gedanken sortieren musste, da so viel Emotionales auf einmal auf mich eingeströmt ist und dennoch weiß ich nicht, wie ich diese Episode bewerten soll. Die Trennung von Katoby war schmerzlich mitanzusehen, aber die Lovestory zwischen Kate und Phillip ging mir einfach zu schnell, was die Bewertung eben doch schmälert.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: KatobyErstausstrahlung (US): 12.04.2022
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Ken Olin
Drehbuch: Isaac Aptaker & Elizabeth Berger
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