Review: #6.08 The Guitar Man
Nachdem Rebecca in der letzten Episode ihre Ankündigung gemacht hat und von ihren Kindern erwartet hat, dass sie ihr Leben leben und gewisse Risiken eingehen sollen, beginnt mit #6.08 The Guitar Man das Abenteuer der Big Three mit Kevin und präsentiert diesen von einer Seite die eines zeigt: Er ist erwachsen geworden...
I'm not like Daddy – Oh believe me. You are excatly like him
Ganz überraschend ist Rebeccas Aussage nicht, dass Kevin wie sein Vater ist. Dafür gab es schon mehr als genug Beweise, dass dies eine Tatsache ist. Ich fand es aber wichtig, dass es jetzt in der finalen Staffel nochmals aufgegriffen wird. Zum einen weil die Enden nun alle zusammenlaufen sollten und müssen und zum anderen, weil die Botschaft für mich noch immer lautet: Lerne aus den Fehlern der Vergangenheit und dazu gehört auch, nicht sofort das Große zuerst zu wollen, sondern Step by Step und eben auch kleine Schritte zu machen. Und genauso wie Rebecca gesagt hat: auch wenn es für manche wenig ist, für einen selbst kann es etwas Großes sein.
Hierzu passte auch wunderbar der zweite Flashback in den 90er Jahren. Ich finde es gut, dass Randall und Kate ihrem Bruder doch nachgegangen sind, nachdem er bereits in der letzten Episode angetrunken das Haus verlassen hat und obwohl Kevin genau das ja nicht wollte. Damit wurde einfach nochmals unterstrichen, wie stark die Bindung der Big Three tatsächlich ist und dass sie eigentlich durch kaum etwas zu erschüttern ist. Ebenso zeichnete sich ab, dass Kate ihren Bruder eben am besten kennt, denn Kevin hat immer erst einmal ein paar Anlaufschwierigkeiten, bis er etwas zu seiner Zufriedenheit hinbekommt und damit hat man einen tollen Bogen in die Gegenwart geschlagen, bei der man ihm gleich zweimal die Möglichkeit gegeben hat, Dinge hinzubekommen...
I'm stressed out about being a father
Ehrlich gesagt fällt es mir noch immer etwas schwer, Kevin als Vater zu betrachten. Das liegt nicht in etwa daran, dass ihm die Vaterrolle nicht steht, sondern, dass man bisher wenig Möglichkeiten hatte, ihn wirklich als solchen agieren zu lassen und wenn dem so war, dann war Kevin heillos überfordert mit den Zwillingen. Dass er überfordert ist, hat man bereits auf der Heimfahrt gesehen, nachdem die Zwillinge geboren worden sind. Schon da hat man einen wunderbaren und teils amüsanten Bogen zu Jack geschlagen, der ebenfalls überfordert war. Es ist also kein Wunder, dass sowohl seine Crew am Set sowie seine Geschwister eher Zweifel hatten, ob er mit den Zwillingen auf der Hütte zurechtkommen würde bzw. davor schon. Dass er dann auch noch Nicky als Hilfe angegeben hat, hat auch nicht entschieden dazu beigetragen, dass es überzeugender wird. Mir hat aber gefallen, dass er Nicky als Familie bezeichnet hat. Das ist er ohne Frage, aber es war schön, es auch wirklich noch einmal von einem der Pearsons zu hören.
Es hatte durchaus witzige Akzente, Kevin mit seinen Kids im Flugzeug zu erleben und wie er wirklich schlicht überfordert gewesen ist, die beiden zu beruhigen. Dabei kam mir auch in den Sinn, ob es nicht wirklich besser gewesen wäre, erst einmal kleinere Tagesausflüge zu unternehmen. Hier fand ich es dann tatsächlich schade, dass Kevin nicht beim Zoobesuch dabei war, denn da hätte er die Möglichkeit gehabt, mit den Zwillingen einen Umgang zu finden und dennoch die Sicherheit zu haben, dass Madison in seiner Nähe gewesen wäre. Dennoch kann Kevin stolz auf sich sein, dass er es durchgezogen hat und mich damit auch etwas an Nicky erinnert hat, als dieser trotz allem den Flug damals auf sich genommen hat und es trotz etlicher Hindernisse geschafft hat, seinen Neffen und seine Nichte kennenzulernen.
Mir ist zwar nicht ganz klar, wie lange Kevin mit den Kids auf der Hütte war, da es mir etwas seltsam erscheint, dass er binnen kurzer Zeit so einen guten Draht zu den beiden bekommen hat. Aber wie dem auch sei, Kevin hat in jedem Fall bewiesen, dass er ein toller Vater ist, der eben nur Startschwierigkeiten hatte und damit betont man auch hier, dass er Jack verdammt ähnlich ist, denn genauso wie sein Sohn hat auch er bewiesen, dass er einfach nur Zeit braucht, um für sich herauszufinden, wie er am besten mit den Situationen und seinen Kids umgehen kann.
Important like my family
Schon vor längerer Zeit wurde bekannt, dass die Geschichten von Sophie und Cassidy noch nicht auserzählt sind, was vielleicht mit damit zusammenhängen könnte, dass einer der beiden doch Kevins Zukunftsfrau sein könnte? Bis wir das erfahren ist es sicherlich noch ein langer Weg, denn wie bereits in den Flashbacks der 90er Jahre erwähnt wurde, muss erst einmal ein Fundament erschaffen werden und damit meine ich nicht unbedingt nur den Hausbau, sondern dass Kevin ein Fundament aufgebaut hat, um Verständnis dafür zu haben, was in Cassidy vorgeht und warum sie sich eben nicht öffnen kann. Ich muss zwar gestehen, dass die damaligen Szenen mit ihr in Afghanistan nicht zu meinen Favoriten gehören, weil ich es einfach grausam finde, aber ich finde es gut, dass "This Is Us" nicht nur so etwas thematisiert, sondern die Sachen auch aufarbeitet.
Schon bei Cassidys Einführung wurde deutlich, dass ihr die Zeit beim Militär schwer zu schaffen gemacht hat und ich fand es wichtig von den Autor*innen, dass sie ihre Geschichte weitererzählt haben bzw. Aufarbeitungsarbeit leisten, weil diese wichtig ist und genauso wichtig und richtig finde ich es, dass man Kevin als Bezugsperson Nicky an die Seite gestellt hat, denn immerhin sind es die Drei, die die engste Verbindung zueinander haben. Mir war zwar nicht klar, dass Cassidy Kevin genauso wichtig wie seine eigene Familie ist, aber wie gesagt, man musste ein Fundament schaffen und zwar eines, das einer solchen Geschichte stand halten kann. Auch hier sehe ich nämlich eine Parallele zwischen Jack und Kevin. Während Jack Nicky quasi irgendwie sich selbst überlassen hat, hat Kevin es anders gemacht und ist an Cassidys Seite geblieben. Zugegeben ist er ziemlich blauäugig gewesen, weil er dachte, dass die Brüche nicht weiter dramatisch sind und sie schon wieder wird, aber woher sollte er es auch besser wissen? Denn sowohl Jack als auch Nicky und Cassidy waren nicht in der Lage, über ihre Erlebnisse zu sprechen, was angesichts dessen, was sie erlebt haben, vollkommen verständlich ist. Genau deswegen fand ich es wichtig, dass man ihm Nicky an die Seite gestellt hat, der weiß, wovon er redet und der Kevin genau sagen konnte, wie er bei Cassidy vorzugehen hat, nämlich: Einfach nur da sein und ihr zuhören, wenn sie sich öffnet.
Cassidys Verletzlichkeit, Verzweiflung und teils Hoffnungslosigkeit und die Begründung dessen, warum sie den Unfall hatte, wurde wunderbar von Jennifer Morrison in Szene gesetzt und ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie wichtig ihr der ausgelassene Abend auf der Hütte gewesen ist und ebenso gut konnte ich verstehen, dass sie sich erdrückt vorkommt, wenn Matty nicht bei ihr ist. Ich glaube aber auch, dass der Unfall wichtig war, damit Cassidy erkennt, dass sie Hilfe braucht, dass sie aber auch erkennt, in Kevin wie auch in Nicky einen wahren Freund gefunden zu haben und für Kevin war dieser Unfall wahrscheinlich genauso wichtig, um eben Cassidy ein Stück weit besser zu verstehen und damit nochmals untermauert werden konnte, dass er Jack eben doch sehr ähnlich ist, da auch Kevin Charaktere formt, wenn auch erst einmal seinen eigenen, denn Jack hätte hier nach wahrscheinlich auch noch weitere Häuser skizziert, um sie anschließend von den ehemaligen Veteran*innen bauen zu lassen. So wie Kevin agiert hat und Jack es vermutlich auch getan hat, zeugt von wahrem Charakter und damit ist bewiesen: Kevin ist erwachsen geworden.
Randnotizen
- War Nicky mit seinem kleinen 'Neffen' nicht einfach zuckersüß?
- Hatte jemand bei dem Spieleabend noch den kurzen Eindruck, dass Kevin, Cassidy und Matty (und die Zwillinge natürlich) eine prima Familie abgeben würden?
- Die Szene zwischen Kevin und Rebecca hat einfach noch einmal gezeigt, dass man mit dem Casting von Mandy Moore die absolut richtige Entscheidung getroffen hat. Gleiches gilt für den Kevin-Darsteller Kaz Womack.
- Ich liebe es einfach, wenn Cassidy und Kevin sich gegenseitig foppen.
- Ryan war zwar nur kurz zu sehen, aber ich denke, die Szene war wichtig, weil sie gezeigt hat, dass zwischen den beiden alles geklärt ist.
- Mir haben die Szenen zwischen Kevin und Matty gut gefallen.
- Nickys Kommentare waren einfach wieder zum Feiern, gerne mehr davon.
- Zwar wissen wir noch immer nicht, wie und warum Nicky mit Edie zusammengekommen ist, aber es war die erste Episode in der sie für mich hineingepasst hat und sie macht Nicky glücklich. Ich glaube, ich habe ihn in der Gegenwart noch nie so lächeln sehen wie in dieser Episode.
Fazit
Mit dieser Episode hat man miterleben dürfen, wie Kevin erwachsen und zu einem gestandenen Mann und Vater wurde. Ich hoffe, wir erleben noch ein bisschen mehr mit Cassidy und dem Häuserbau, denn man hat zwischen ihr und Kevin nun wirklich etwas erschaffen, das man weiterentwickeln sollte.
Daniela S. - myFanbase
Die Serie "This Is Us" ansehen:
Vorherige Review: #6.07 ??? | Alle Reviews | Nächste Review: #6.09 ??? |
Diskussion zu dieser Episode
Du kannst hier mit anderen Fans von "This Is Us" über die Folge #6.08 The Guitar Man diskutieren.
Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Guitar ManErstausstrahlung (US): 15.03.2022
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Milo Ventimiglia
Drehbuch: Kevin Falls & Jack Schnesel
Links
Meistgelesen
Aktuelle Kommentare
22.11.2024 21:56 von Chili_vanilli
Cruel Intentions: Cruel Intentions
Hat schon jemand reingeschaut? Bin akutell bei Folge 1... mehr
20.11.2024 15:18 von Catherine
Liebeskolumnen: Rory & Dean, Teil 3
Ich glaube, es wurde während des "Gilmore... mehr