Bewertung

Review: #1.12 Opfer oder Täter

Foto: Matt Bomer, Eliza Dushku, Tru Calling - Schicksal Reloaded! - Copyright: capelight pictures
Matt Bomer, Eliza Dushku, Tru Calling - Schicksal Reloaded!
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Es ist Valentinstag und für die Serienpärchen bedeutet das natürlich, etwas ganz Besonderes wie einen Ausflug zu machen. Doch Trus Schicksal macht auch vor einem von der Blumen- und Postkartenindustrie kommerziell aufrecht erhaltenen Feiertag kein Halt und bringt wieder alles durcheinander

Opfer und Täter

Eine eigentlich sehr kreative Story umrahmt die Liebenden. Eine kleine Mordserie bekommt ihren Höhepunkt und Tru ist gemeinsam mit Harrison lange auf der Suche, wer überhaupt für den Mord verantwortlich ist. Dabei hatte Tru zu Beginn der Tagwiederholung doch eine geniale Idee, indem sie einfach das gefundene Portemonnaie Kevin in den Rucksack packt. Doch es wäre zu einfach gewesen und der zweite Teil der Episode hätte nur noch die Liebenden zum Thema gehabt. Also schafft es Kevin doch zum Hotel und dass er sich dank der Überwachungskamera entlasten kann, ist gut durchdacht gewesen. Weniger logisch finde ich bei dem ganzen Wirrwarr allerdings, warum Kevin Tru überhaupt um Hilfe bittet. Er wollte doch unbedingt sterben, damit er niemandem mehr etwas tun kann. Ist es wirklich nur wegen seiner Schwester? Geht ihr es besser, wenn er im Knast ist? Naja, an dieser Stelle sind ein paar Zweifel jedenfalls angebracht. Trotzdem wusste dieser Abschnitt sehr zu gefallen. Schön fand ich vor allem, wie Tru Kevin schon bei der Bitte um Mitfahren aus Prinzip ablehnte und dann eher ein schlechtes Gewissen hatte, als sie ihn wieder getroffen hat, im Endeffekt aber in diesem Falle recht mit ihrem Prinzip behalten sollte. Leider hatte der deutsche Episodentitel schon wieder angedeutet, womit man zu rechnen hat. Ich kann wirklich nicht verstehen, warum sowas immer wieder gemacht wird, statt den englischen Titel (Valentine) einfach zu übersetzen und somit nichts Entscheidendes vorwegnehmen.

Beziehungen

Wie sich Tru und Harrison in ihren Beziehungen verhalten, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Harrison macht wieder nur halbe Sachen. Den Ausflugsort derart nach dem Geldbeutel auszusuchen, dass man sich nur unwohl fühlen kann, ist wirklich traurig. Da sollte er lieber mit geringerem finanziellen Aufwand und größerem persönlichen Einsatz mal kreativ werden und so ein schönes Geschenk machen. Ein Picknick im Park zum Beispiel. Jedenfalls ist Lindsay erneut drauf und dran mit ihm Schluss zu machen, doch es kommt erneut eine Wiederholung des Tages dazwischen. Auch wenn es für Tru unangenehm ist, zwischen den beiden zu stehen und bei einer Trennung eine Entscheidung treffen müsste, so halte ich es wirklich für das beste, wenn sich Lindsay und Harrison trennen. Es ist jede Folge das gleiche. Die beiden passen einfach nicht zusammen, weil Lindsay durchaus hohen Anspruch hat und Harrison über seine Kindheit nicht hinaus kommt. Ich hoffe wirklich, dass dieser Schritt bald vollendet werden kann.

Tru verhält sich auch wieder genau so, wie sie es nicht tun sollte. Warum erzählt sie es Luc nicht einfach. Natürlich wird er davon nicht begeistert sein, aber immerhin ist es eine logische Erklärung für alles, was sie tut. Je weiter sie es hinauszögert, desto eher fühlt sich Luc doch mit diesem vermeindlichen Quatsch belogen. Doch dazu muss es jetzt nicht mehr kommen. Luc hat endlich einen Schlussstrich gezogen. Er hat Trus Verhalten wirklich lange genug ertragen und ist nun endlich konsequent gewesen. So schade ich es finde, dass die beiden sich nun getrennt haben, so nachvollziehbar ist es doch. Luc hat sich lange genug bemüht und Tru hat tatsächlich die Dreistigkeit sich in den Wagen zu setzen und ihm zu sagen, dass es nicht wieder vorkommen wird. Wenn das mal kein Eigentor war. Da kann Tru mit ihrem Schicksal hadern wie sie möchte, aber das hat sie sich wirklich selbst eingebrockt. Wie kommt sie nur auf die Idee, dass Luc und Lindsay nicht dahinter kommen, dass Harrison und sie da eine Lüge aufgetischt haben. Lindsay findet die folgende Ausrede noch charmant, aber Luc fühlt sich wirklich mies. Ein bisschen Mann will er dann auch sein und findet es natürlich seltsam, dass Tru ihn schützen wollte. Was bei Lindsay funktioniert, kann bei Luc nicht ankommen. Das hätte Tru kommen sehen müssen. Jetzt ihre Gabe dafür verantwortlich zu machen, ist durchaus engstirnig, zumal ich nun auch nicht den Eindruck hatte, dass sie so oft hilft und unbedingt eine Pause brauche. Es sind doch immer ein paar Leichen im Leichenschauhaus und sowohl Harrison als auch Davis fragen regelmäßig nach, ob es eine Tagwiederholung ist. So ganz selbstverständlich scheint es also nicht zu sein. Nun wird sicherlich nicht jede 0815-Rettung von Tru zu einer Episode verarbeitet, sodass der Zuschauer nicht alles mitbekommt, aber Überforderung habe ich noch nicht gespürt. Was ich mich aber immer noch frage, ist, was Davis noch weiß. Wenn er mit Tru über ihre Gabe spricht, habe ich immer den Eindruck, als kenne er das alles.

Fazit

Eine eher durchwachsene Folge, weil Tru sich meiner Meinung nach in persönlichen Fragen einfach falsch verhalten hat, was ihrem Charakter nicht derart entspricht. Dass sie mit der Gabe einfach nicht umzugehen weiß, kreide ich den Autoren als Schwäche an. Die Hauptfigur muss sich langsam mal weiterentwickeln. Dafür wurde mit der Trennung von Luc vielleicht die Grundlage gelegt.

Emil Groth - myFanbase

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