Review: #1.16 Schlechte Karten
In dieser Episode kommen einige Handlungen richtig in die Gänge. Jack hat offenbar mehr als nur diesen Job im Leichenschauhaus im Sinn, Davis begründet endlich schlüssig, warum er Tru glaubt und auch Harrison macht plötzlich so etwas wie eine Entwicklung durch.
Geheimnis
Nachdem Jack bisher keine Punkte bei mir sammeln konnte, ist nun wohl auch klar, warum das so ist. Jack soll offenbar einen Gegenspieler zu Tru darstellen. Warum das so ist, welche Motive ihn dazu leiten und woher er überhaupt weiß, was er tun muss, das bleibt alles noch im Dunkeln, aber es ist wohl klar, dass Jack kein guter Kerl ist. Wahrscheinlich wird er sich irgendwann vor Tru aufbauen und sagen, sie solle den Lauf der Dinge nicht ändern oder sowas in diese Richtung. Auch wenn man eigentlich nur weiß, dass man so gut wie nichts weiß, gefällt mir diese Entwicklung doch ganz gut. Bisher hatte Tru nur damit zu tun, die Morde zu verhindern und das Problem mit der Reporterin zu lösen. Letzteres ist ihr zwar nicht gelungen, aber einen echten Gegenspieler zu haben, statt einer sensationslüsternen Reporterin ist doch noch mal etwas ganz anderes und verspricht richtige Spannung.
Neben den vielen neuen Fragen wird aber auch eine endlich vollständig beantwortet. Davis offenbart die volle Begründung für sein Vertrauen in Tru und seine selbstlose Hilfe. Dass er Trus Mutter kannte, weil sie vor Jahren versuchte, ihm und seiner Frau das Leben zu retten, ist ein absolut schlüssiger und somit gelungener Plot. Da haben sich die Autoren wirklich was Gutes ausgedacht und zurecht gelegt. Zach Galifianakis hat diese Szene auch noch derart gut gespielt, dass er mir richtig Leid um seine Vergangenheit tat. Armer Kerl.
Spielschulden
Der Fall, der in dieser Folge Tru auf die Probe stellt, ist dann auch noch richtig kompliziert. Es gibt nämlich nicht nur ein Opfer sondern zwei und die gehören noch nicht mal zusammen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Personen, die nur durch die Geldprobleme und ein bestimmtes Pokerspiel miteinander verbunden sind. Bei solch einer großen Aufgabe benötigt Tru Hilfe und findet diese in Harrison, der fast schon richtig Lust dazu hat. Leider geht das letztlich doch nach hinten los. Harrison zeigt zwar einen großartigen Einsatz, doch sein Schützling stirbt trotzdem. Da er nicht weiß, dass es überhaupt gar nicht seine Schuld ist, macht ihn das natürlich extrem fertig. Er ackert die ganze Zeit in einem Milieu, in dem er selbst große Probleme hat, wird mit möglichen Konsequenzen konfrontiert, nutzt seine Erfahrungen, um anderen zu helfen und scheitert schließlich. All das bewegt Harrison sogar dazu, sich als Nichtsnutz zu bezeichnen. Paradoxerweise ist es das, wofür ich ihn bis zu dieser Episode immer gehalten habe und als er endlich beweist, dass er auch anders kann, sieht er plötzlich ein, was er schon seit Folgen hätte erkennen sollen. Nun ist auch Tru in dieser Episode ungewohnt ehrlich zu ihm gewesen (wirklich witzig waren ihre Sprüche/Anweisungen am Telefon), was gewiss seinen Teil dazu beigetragen hat, aber diese plötzliche Entwicklung habe ich trotzdem nicht erwartet. Nun war es aber mehr als überfällig und deswegen bin ich mit diesem Handlungsstrang auch ziemlich zufrieden. Zumindest merkt Harrison nach den vielen Ebenbildern, die auch Tru Sorgen gemacht haben, dass in seinem Leben nicht alles rund läuft und er mal was ändern muss.
Und die Logik?
Leider wird dieser gelungene, komplexe Fall von mehreren Fragen begleitet, die sich die Autoren offenbar nicht gestellt haben oder einfach für den Zuschauer nicht beantworten wollten. Die erste Frage wäre, warum Tru erst bei der zweiten Leiche zurück in die Vergangenheit katapultiert wird. Woher wusste das "Schicksal", dass sich gleich noch jemand umbringen wird? Man nehme mal an, er hätte sich gar nicht umgebracht, dann hätte die Studentin keine Chance gehabt. Wenn man die Doppelhilfe einfach so hinnimmt, bleibt die Frage, warum Tru dann immer die Leichen sehen muss und vom Schicksal nicht immer schon vorher irgendwo hingeschickt wird, damit ein Mord erst gar nicht passiert. Wenn das Schicksal, das Trus Gabe reguliert schon allwissend ist, könnte es Tru hier doch viel Arbeit ersparen.
Viel diskussionswürdiger finde ich dann aber noch die Frage, warum Tru jemandem helfen sollte, der Selbstmord begangen hat? Das lässt sich überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn sich eine Person dafür entscheidet, sich das Leben zu nehmen, kann sie doch dann nicht zu Tru kommen und Hilfe fordern. Ich finde, die Autoren sollten dabei bleiben, Tru Unschuldigen helfen zu lassen. Das ist aber immer noch nicht alles. Wieso macht sich Tru das so kompliziert in dieser Episode. Es geht in dieser Episode einzig und allein um Geld. Wieso löst sie die zwei Probleme nicht mit einer einfachen Finanzspritze? Sie konnte Harrison auch Geld organisieren, damit er an der Pokerrunde teilnehmen kann, da hätte sie auch mehr rausholen können. Das hätte zwar das Spielproblem der beiden Menschen noch nicht gelöst, aber ihnen beim Spielen zu helfen, ist nicht besser. Harrison kommt schließlich noch auf die Geldidee. Da fragt sich nur, warum der Studentin die 5000 Dollar für das Auto plötzlich erstmal reichen, sie vorher aber offenbar schon 5000 Dollar hatte, um am Spiel teilnehmen zu können. Auch hier offenbart sich eine Ungereimtheit, die viele andere bessere Möglichkeiten offenbaren. Es ist wirklich schade, dass hier so viel nicht stimmt, denn sonst wäre es eine sehr gelungene Episoden gewesen.
Fazit
Eine tolle Episode, die viele wichtige Aspekte der Serie behandelt und auch eine spannende Geschichte hat. Allerdings gibt es auch zu viele Ungereimtheiten in der Ausführung, sodass es auch in dieser Episode wieder Abzüge geben muss.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Tru Calling - Schicksal Reloaded" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Two PairErstausstrahlung (US): 08.04.2004
Erstausstrahlung (DE): 20.08.2005
Regie: Rick Rosenthal
Drehbuch: Doris Egan
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