Bewertung

Review: #2.12 Das Ende des Horizonts

Aus diversen Gründen ist für mich einige Zeit zwischen #2.11 Ekstase und #2.12 Das Ende des Horizonts vergangen, und ich konnte mich zu Beginn der Episode nicht mehr wirklich erinnern, was die Queen Bill in der letzten Episode nochmal über Maryann gesagt hatte. Das machte aber nicht wirklich viel aus, da die Episode wahrlich andere Probleme hatte...

What are you? - I'm a waitress. What the fuck are you?

Gleich zu Anfang schon mal eine gute Anspielung auf die erste Episode mit einem amüsanten Twist. Die erste Hälfte der Episode widmete sich dem Showdown. Doch so wirklich erwartungsvoll war ich nicht mehr. Gut, man könnte jetzt sagen, das habe an der langen Pause gelegen, doch irgendwie war nach der letzten Episode schon so weit alles klar, dass man diesen Teil vielleicht einfach mit da hinein hätte packen können. Ob es die Episode sehenswerter machte, dass man einerseits die große Staffelstory in ihr auflösen und direkt im Anschluss mehrere neue Geschichten für die kommende Season auf den Weg bringen wollte, wage ich zu bezweifeln. Es war dadurch irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.

Die Idee, dass Sam sich quasi in Maryanns Gott verwandelt und sie glauben lässt, dass der sie opfern wollte, so dass sie endlich sterben konnte, gefiel mir ganz gut, war jetzt aber auch nicht so überraschend, dass es dafür eine Extra-Episode gebraucht hätte. Das ganze Trauerspiel um Sams vermuteten Tod und Sookies Geheule haben mich fast schon genervt, da die Szenen mich einfach völlig kalt gelassen haben. Es war einfach nicht wirklich spannend, da es für jeden normal denkenden Zuschauer klar war, dass Bill Sam nicht einfach opfern, sondern einen Plan in der Hinterhand haben würde - auch wenn nicht sofort klar war, wie dieser aussehen könnte. Es war mehr als eine Genugtuung, Maryann in einer der wohl lächerlichsten Szenen der Staffel verliebt auf ihren Stier zulaufen zu sehen, nur um von diesem dann aufgespießt zu werden. Kompliment an Michelle Forbes, diese Szenen tatsächlich so gespielt zu haben, dass man Emotionen sehen konnte. Ich glaube, ich persönlich hätte mich als Schauspieler in der Situation wohl nur scheckig gelacht, wenn ich so etwas hätte spielen müssen...

Nach dem Showdown geht es auch gleich weiter mit dem bereits erwähnten zweiten Teil der Story. Mit Sookie und Bill wurde wohl die neue Hauptstory für die dritte Staffel eingeführt. So ganz konnte man Sookies Gefühlsausbruch nach dem Antrag nicht nachvollziehen. Kommen ihr diese ganzen Gedanken wirklich erst jetzt? Aber dann wird schnell klar, dass Sookie sich lediglich durch Nachdenken ganz sicher sein soll, nur um dann in ihrer neu gefundenen Freude und Sicherheit ihre große Liebe direkt wieder zu verlieren. So kann sie sich dann in Staffel 3 wenigstens auch schön Schuldgefühle einreden, weil sie zu lange mit ihrer Antwort gewartet und dadurch erst ermöglicht hat, dass Bill entführt wird. Na ja... Mal sehen, was da auf uns zukommt.

I do not love humans.

Ach, wie schön. Eric redet sich also immer noch ein, dass er keine Gefühle für Sookie hat? Die Szenen mit der Queen waren sicher auch hauptsächlich Vorbereitung für eine neue Story im kommenden Jahr, die dann mehr Screentime für Eric und Lafayette ermöglichen könnte, was bitter nötig ist. Die Szenen der beiden waren... na ja, sagen wir mal interessant. Außerdem fand ich es sehr amüsant, dass die vier immer noch Kniffel spielen, die Queen einen Kniffel nach dem anderen wirft und Eric furchtbar schlecht in dem Spiel ist. Herrlich absurd das Ganze.

Randnotizen

Diesmal gibt es sehr viele Randnotizen, da es im Sinne der Auflösung und Vorbereitung viele kleine Momente gab, die nicht wirklich einen eigenen Absatz verdient haben.

  • Andy kriegt endlich seinen Job zurück und das mit einem der besten Sprüche der Folge: "You might have your faults but at least you've got pants on." Richtig so. Außerdem scheint aus Jason und ihm ja ein richtiges neues Zweiergespann geworden zu sein. Erst konnte ich mich doch noch köstlich amüsieren, als Jason mit seiner unglaublichen Eloquenz wieder einen auf Helden macht ("It's times like these that this town needs a good man, Andy. And that man is us."), leider hielt der Widerstand dann ja nicht mehr lange an. Trotzdem rettete wiederum Andy ihm gegen Ende den Arsch, als wir Eggs noch auf irgendwie seltsame Art und Weise verenden sehen... Wie Andy damit durchkommen will, empfinde ich jedoch als fraglich. Hat Jason ihn nicht am Hinterkopf getroffen? Wie will Andy da begründen, dass er ihn angeschossen hat, nachdem Eggs ihn angegriffen haben soll? Hat Eggs ihn etwa im Rückwärtslaufen angegriffen...
  • Nettes Schmankerl: Charlaine Harris sitzt nach dem Showdown im "Merlotte's" und unterhält sich mit Sam über das Geschehene...
  • Auch mein Lieblingspaar aus der Staffel findet kein schönes Ende. Schade, dass Jessica sich niemandem wirklich anvertrauen kann, gerade Bill hätte vielleicht etwas verständnisvoller sein sollen. So erzählt sie ihm eine Sache und tut dann leider etwas völlig anderes. Und das gerade, wo Hoyt doch selbst bereit gewesen wäre, ihr zu vergeben... Aber ich gebe die Hoffnung um die beiden nicht auf und erwarte eine tränenreiche Versöhnung in Staffel 3.
  • Zuletzt offenbart Sam dann nochmal die gute alte Weisheit, dass Geheimnisse zu haben schlechter ist, als alles, was man durch diese zu verbergen versucht, und bekommt auch noch eine Story für Staffel 3. Er macht sich wohl auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern, was interessant werden könnte. Vorher zeigt er auch noch ein urmenschliches Problem. Seine Eltern haben ihn abgelehnt, also hat er sein Leben lang versucht, sein wahres Ich zu verbergen. Nicht wirklich innovativ oder überraschend, aber doch so wahr. So bleibe ich mit der Hoffnung zurück, dass Sam in Staffel 3 sich vielleicht doch plötzlich zu einem interessanten Charakter wandeln könnte. Und die (Hoffnung) stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Fazit

Wie bereits erwähnt, hatte das Staffelfinale einfach viel zu bewältigen, und hatte so gar keine Chance, wirklich zu überzeugen. Die bisherige Story musste aufgelöst und dann spannende und interessante Geschichten für Staffel 3 eingeleitet werden. Leider wirkte die Folge dadurch streckenweise langatmig und ereignislos. Wirklich gespannt bin ich auf die neue Staffel nun auch nicht so richtig, aber einschalten werde ich natürlich trotzdem. Hoffentlich kann die Serie ihrem Hype dann wieder etwas besser gerecht werden.

Nadine Watz - myFanbase

Die Serie "True Blood" ansehen:


Vorherige Review:
#2.11 Ekstase
Alle ReviewsNächste Review:
#3.01 Böses Blut

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "True Blood" über die Folge #2.12 Das Ende des Horizonts diskutieren.