Bewertung

Review: #2.11 Ekstase

Während ich die Episode angesehen habe, hat sie mir prinzipiell zugesagt, doch je mehr ich darüber nachdenke, fallen mir auch Schwächen auf, so dass die Folge sicher nicht mit den letzten genialen Episoden mithalten kann, aber doch einen gelungenen Übergang zum hoffentlich großartigen Finale darstellt.

She's my momma!

War ja klar, dass dies vorerst das Ende der Beziehung bedeuten würde. Natürlich kann man Hoyt verstehen, das war etwas dämlich von Jessica gedacht, dass Hoyt dem zustimmen würde, nur weil seine Mutter in einem hypnotischen Zustand fiese Dinge zu ihm sagt. Aber vielleicht kann sie als Vampir einfach nicht mehr zwischen diesen Dingen unterscheiden bzw. ihre Gefühle setzen nicht mehr immer automatisch ein, so wie Bill ja auch häufig darum kämpfen muss, sich etwas "menschlicher" zu verhalten. Am Ende konnte er ja einem nur Leid tun, wie er nun von seiner Mutter die ganz Wahrheit über all die Lügen aufgetischt hat, die sie ihm bezüglich seines Vaters erzählt hat. Ich hoffe trotzdem, dass es noch eine Rettung für die Beziehung gibt, da es wirklich schade wäre, wenn die einzige Beziehung, die Spaß macht, sie anzusehen, auf Dauer auch noch zerbricht.

They're really not that smart, these maenads.

Das war sie also, die lange erwartete Königin Sophie-Anne. Bereits seit ich Evan Rachel Wood vor einiger Zeit in einer Late-Night-Talkshow gesehen habe, in der sie auch über "True Blood" gesprochen hat, habe ich mich auf ihren Auftritt gefreut. Dann war ich aber doch irgendwie etwas enttäuscht. Es muss nicht unbedingt an ihr gelegen haben, sondern kann auch das Drehbuch gewesen sein, aber ich hatte mir einfach mehr erwartet. Sie hatte zwar ein paar gute Sprüche drauf ("Shall we have sex? - Kidding..."), aber manche Sachen wirkten einfach etwas überzogen und neunmalklug. Zwar gelingt es der Serie normalerweise sehr gut, ihre Metaphern einzubauen, aber diesmal waren mir die ganzen Ausführungen etwas zu viel und auch nicht wirklich amüsant. Auch ihr Kommentar bezüglich Bill und Eric hatte zwar etwas, kam bei mir aber einfach nicht wirklich an. Wer Schuld daran trägt, kann ich nicht genau sagen.

Interessant fand ich allerdings den Hinweis, dass sich die Maenads durch blinden Glauben quasi selbst erschaffen haben. "She's convinced herself that she's immortal and so she is." Auch die Begründung dafür ergab Sinn. Die Maenads quasi als Religion anzusehen war dann für die Serie wieder passend. Man könnte fast vermuten, dass Alan Ball nicht sonderlich viel von Religionen hält ... Abgesehen davon: Sophie-Anne kennt also Sookie. Da sie das so nebenbei erwähnt, muss Bill sie ja bereits vorher gesehen bzw. gesprochen haben, da sie immerhin den Namen ganz nebenbei erwähnt, sie also wohl durch ihn davon weiß. Das hat mich schon ein wenig verwirrt, aber vielleicht wird das Ganze ja noch aufgeklärt. Außerdem wissen wir jetzt schon, wie Maryann vertrieben und dass sie umgebracht werden kann. Nimmt ein wenig die Spannung, wird aber sicher eine genial trashige Szene im Finale. Lustig-schräg übrigens die Tatsache, dass die Queen of Louisiana sich den Tag mit Kniffel-Spielen vertreibt...

That's supposed to get me on your side?

Tara erwacht also aus ihrer Trance, nur um im nächsten Moment sofort Eggs retten zu wollen. Verständlich ist es sicher, aber auch klar, dass Sookie und Co. dies verhindern wollen. Dann manipuliert sie ihre Mutter, die natürlich darauf hereinfällt, da sie nichts sehnlicher möchte als die Vergebung ihrer Tochter. Es kam dann irgendwie wieder total dämlich wie in einem schlechten Horrorfilm. Tara geht allein in das Haus, wartet zu lange und wird von Maryann überrascht, der es ein Leichtes ist, sie wieder zurück zu verwandeln. Alles irgendwie bescheuert. Aber wahrscheinlich war das nötig, um auf den großen Showdown hinzuarbeiten. Wollen wir hoffen, dass der so etwas rechtfertigt. Zwar hat "True Blood" öfter Szenen, die wie aus einem schlechten Horrorfilm wirken, aber meist eben nicht wie in einem Teen-Horror-Streifen à la "Ich meine mich zu erinnern, was du letztes Jahr gegen Juli/August gemacht hast..."

In der Zwischenzeit erfahren wir, dass Lafayette in der Tat auch Eric-Sexträume hatte. Menno, und dann müssen wir uns mit Sookie-Eric-Szenen begnügen... Allerdings hat Lafayette auch Tagträume der ganz anderen Art von Eric, vielleicht liegt es an seiner Angst, die Sookie ja nicht vor Eric haben sollte, dass ihn das Blut auch auf diese Art und Weise beeinflusst. Süß fand ich ja diesen Moment zwischen den beiden:

Lafayette [über Eric]: "Somebody need to slap that bitch!"

Sookie: "I did."

Dann kommt die wilde Hetzjagd und natürlich bringt Maryann auch Lafayette unter ihren Einfluss. Wusste Sookie denn nicht, dass Maryann unsterblich ist? Was soll da ein dämliches Gewehr bringen? Auch wie ein dämlicher Teen-Horror-Film: Natürlich trennen sich die beiden im wichtigsten Moment und Lafayette läuft alleine in den Wald. Vielleicht ist dies Absicht, aber es ging mir auch irgendwie auf die Nerven. Maryanns Blablabla, Tara habe sie durch ihren Exorzismus herbeigerufen, habe ich auch nicht wirklich kapiert. Stimmt das nun oder nicht? Dann wartet Sookie unnötig lange, bis sie sich von dem widerlichen Mike lossagen kann, und darf schließlich wieder einen ihrer berühmten Schreie loslassen, als sie Tara, Eggs und Lafayette mit ihren abartigen schwarzen Augen begegnet. Was sollte übrigens das Nest mit dem Ei auf dem Bett? Nächste Folge wird sicher Aufklärung bringen.

Guys, I read a book about this. This is Armageddon.

Jason konnte mich in dieser Episode mit seiner blinden Selbstüberschätzung und Naivität auch wieder voll überzeugen. Ich habe einfach immer mehr Gefallen daran gefunden, ihm dabei zuzusehen, wie er sich zum Affen macht. Und das fast ganz ohne Sex. Vielleicht sollte man sich daran in Staffel 3 ein Beispiel nehmen. Es ist wohl auch nur eine Frage der Zeit, bis er wieder auf die Schnauze fällt und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. Voraussichtlich wird es nicht länger als bis zur nächsten Episode dauern, ich freu mich drauf. Das mit dem Shapeshiften hat sich dann wohl erledigt. Jason und Andy scheinen Bescheid zu wissen. Da kann es nicht lange dauern, bis die wieder hergerichtete Stadt auch darüber in Kenntnis gesetzt wird. Vielleicht birgt das ja in der kommenden Staffel Potential dazu, Sam wieder von meiner Liste der nervigsten Seriencharaktere herunter zu holen.

Tea cup humans

Sam findet Lisa und Coby, Arlenes arme Kinder, vor und geht mit ihnen ausgerechnet zu Eric, sehr geniale Idee. Die Szene mit ihm und Pam war einfach nur grandios. Ich fand es einfach nur herrlich mit anzusehen, wie Eric sich über die Kinder lustig macht und sie äußerst köstlich zu finden scheint. Pam jedenfalls hat gar kein Interesse, ihre zynische Art habe ich in den letzten Episoden fast ein wenig vermisst. In Staffel 3 darf es dann ruhig wieder ein wenig mehr Pam sein. Eric lässt sich jedenfalls überreden und macht sich auch nach Texas auf. Dort begegnet er Bill und bringt einen guten Punkt ein, der mir eine etwas veränderte Sicht liefert. Bill hat Sookie tatsächlich bei ihrem ersten Aufeinandertreffen sein Blut gegeben. Auch wenn ich nicht glaube, dass es Absicht war – außer Bill hätte Sookie absichtlich in eine Situation gebracht, in der sie dem Tod nahe kam, was schon ein ziemlich starkes Stück wäre -, so hat Eric doch recht, dass es sehr zweckmäßig für Bill war, so dass sich Sookie daraufhin so oder so zu ihm hingezogen gefühlt hätte...

Kommen wir aber zur eigentlichen Sache. Nun hat Eric wohl erst recht ein Interesse daran, Maryann zu besiegen. Da Bill aber nun die Information darüber hat, wie sie zu besiegen ist, fand ich es etwas seltsam, dass Eric nun doch die Queen besucht. Aber dann werden wir sie in der nächsten Episode wohl definitiv wiedersehen. Ich freue mich jedenfalls immer über Szenen zwischen Bill und Eric, erst recht wenn Eifersucht im Spiel ist. Ich bin aber gespannt, welchen Weg man gehen wird, um einen Keil zwischen Sookie und Bill zu treiben, so dass sie frei für Eric ist. Denn darauf wird es in meinen Augen früher oder später defnitiv hinauslaufen. Aber momentan sieht es einfach nicht danach aus, als könne es eine angemessene Lösung für dieses Problem geben.

Fazit

Die Folge war in Ordnung, hatte aber auch einige nervige oder wenig überzeugende Momente. Gefallen hat sie mir trotzdem. Mir stellt sich allerdings auch die Frage nach den Newlins und ob wir sie noch einmal sehen werden. Oder sind die abgemeldet, nun da es für Godric vorbei ist? Mit Maryanns Debakel dürften sie ja eigentlich nichts mehr zu tun haben, aber ich fände es schade, wenn #2.09 I Will Rise Up das letzte Mal gewesen wäre, dass wir den grandios unsympathischen Steve Newlin zu sehen bekommen...

Nadine Watz - myFanbase

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