Bewertung

Review: #2.01 Die Schlinge um den Hals

Foto: Rachelle Lefevre, Under the Dome - Copyright: Paramount Pictures
Rachelle Lefevre, Under the Dome
© Paramount Pictures

Staffel eins endete mit einem großen Cliffhanger und man wusste nicht, ob Barbie #2.01 Heads Will Roll überleben wird. Doch man wartet nicht lange auf die Auflösung und stürzt sich sofort in ein spannendes neues Kapitel, das die Kuppel nicht länger nur als Schutz zur Außenwelt dastehen lässt.

"It's magnetic."

Nahtlos knüpfen die Autoren an das Staffelfinale an und zeigen uns noch einmal, in welcher Situation welcher Charakter steckt. Gleichzeitig flechten sie den neuen Handlungsstrang mit ein, in dem die Kuppel ein Wörtchen mitzureden hat und nun beginnt, Wellen auszusenden und als Magnet zu agieren. Dadurch ergreift man nun zum ersten Mal die Chance, die Kuppel als eine Art Richter wirken zu lassen, nachdem man sich in Staffel eins darum bemühte, den Anführer der Menschen unter den Leuten von Chester's Mill zu suchen. Nun jedoch wird klar, dass die Kuppel hier das Sagen hat und in der Lage ist, Tod und Zerstörung über die Menschen zu bringen, sollen sie sich nicht fügen.

Durch die Macht der Kuppel fliegen nun alle metallischen Objekte auf sie zu, was einen bildgewaltigen Staffelauftakt bildet. Die erste Hälfte der Episode über sitzt man nur mit offenem Mund da und fragt sich, was als nächstes in sich zusammenbricht und wer dabei sterben wird. So kam der Tod von Linda für mich sehr überraschend, spiegelte jedoch wunderbar die neue Situation in Chesters Mill wieder. Die Kuppel lässt nicht mit sich spaßen und wenn die Menschen darunter nicht spuren, dann werden Köpfe rollen. Somit ergibt sich ein wesentlich düstereres Bild im Ausblick auf den Verlauf von Staffel zwei, als es in der letzten Saison der Fall war. Staffel eins diente dazu, die Möglichkeiten unter der Kuppel auszutesten und ob das Überleben noch möglich ist. Nun wissen wir, dass dies der Fall ist, doch nur, wenn man sich gesittet verhält. Denkt man an die vorherige Staffel zurück, wird dies sicherlich ein harter Kampf, da Big Jim quasi in jeder zweiten Episode für einen Mord sorgte.

"Something bigger than us."

Die neuen Umstände führen dazu, dass Julia, als der Monarch, nun eine besondere Rolle einnimmt. Als sie darüber entscheidet, ob Big Jim leben oder sterben soll, wird deutlich, dass sie einen Draht zur Kuppel hat und von nun an als moralischer Kompass agieren wird. Sie erkennt schnell, was die Kuppel von ihr verlangt und glaubt ohne zu zögern daran, dass der Wille der Kuppel umgesetzt werden muss. Im krassen Gegensatz dazu steht die neu eingeführte Rebecca Pine, die alles durch die Augen der Wissenschaft betrachtet. Hier tun sich zwei interessante Aspekte auf, die sicherlich in den nächsten Episoden erneut aufgegriffen werden. Denn was genau ist denn nun die Kuppel und wie ist es möglich, dass sie im Prinzip einen eigenen Willen hat und durch die Androhung von Gewalt darauf besteht, dass man sich an gewisse Regeln hält. Ist alles ganz logisch erklärbar oder verbirgt sich hinter der Kuppel etwas Unglaubliches? Ich hoffe sehr, dass man diesen Part der Geschichte bald etwas genauer beleuchten wird.

"I don't think it's a coincidence."

Mit der Einführung der neuen Figuren Sam Verdreaux und Pauline Rennie, die ihren Tod offensichtlich nur inszeniert hat, ergeben sich viele neue Möglichkeiten. Die Geschwister zeichnen beide Bilder von der Kuppel, den vier Händen und dem mysteriösen Mädchen, das Julia aus dem Wasser gezogen hat. Um die Geschwister und Melanie herum schafft man eine mystische Aura, die der Story wahnsinnig viel Spannung verleiht. Denn nun öffnen sich neue Türen und es wird möglich, das Geschehen auch von einem anderen Standpunkt zu beleuchten. In der ersten Staffel sahen wir lediglich die unter der Kuppel gefangenen Menschen und bekamen als Insiderstory die vier Hände mit der Minikuppel. Nun lernen wir diejenigen kennen, die offensichtlich viel mehr über die Kuppel wissen.

"What's happening?"

Während Julia gleich zu Beginn in ihre neue Rolle schlüpft und die Gedanken der Kuppel zu erahnen scheint, rückt die Storyline um die vier Hände und Barbie erst einmal in den Hintergrund. Bisher waren Angie, Joe, Norrie und Junior die Richtungsweiser der Serie, doch nun schwimmen sie nurnoch mit dem Strom. Ich hoffe sehr, dass man dem entgegenwirken wird und ihnen wieder mehr Bedeutung einräumt. Möglicherweise, um das Rätsel um das Ei zu lüften, das in dieser Episode nicht thematisiert wurde.

Rund um Barbie, Joe und Norrie passiert in dieser Episode sehr wenig, doch Angie ist etwas präsenter. So will sie nun endlich den Willen der Kuppel umsetzen und Big Jim töten. Ich muss sagen, dass ich nicht so recht verstehe, woher ihr Blutdurst kommt. Zwar ist Big Jim nicht gerade Angies bester Freund, doch ihre Mordgelüste nur damit zu erklären, dass die Kuppel ihnen einen blutenden Big Jim gezeigt hat, empfinde ich als etwas platt. Schließlich ist Angie noch ein halbes Kind, das ihren Heimatort noch nicht wirklich verlassen hat. Angie weiß noch nicht viel vom Leben, außer, dass sie ein anderes führen möchte, soll aber bereit sein, einen kaltblütigen Mord zu begehen? Ebenfalls überrascht war ich von der letzten Szene der Episode, in der Angie attackiert wird. Ich bin gespannt, ob sie den Angriff überlebt.

Viel besser hat mir dagegen Juniors kleine Geschichte gefallen, als er in einer Art Traum seiner Mutter begegnet. Indem man die Szene musikalisch ganz anders unterlegt als den Rest der Serie, hat man sofort das Gefühl, in einer Traumwelt zu schweben. Und obwohl man weiß, dass sie Begegnung zwischen Junior und seiner Mutter nicht real war, scheinen beide hinterher zu spüren, dass sie sich begegnet sind. Denn als die beiden wieder zu sich kommen, merkt Junior noch immer die Verbindung zu Pauline. Jene wiederum hat scheinbar Visionen oder ähnliches, da sie sofort beginnt, ein weiteres Bild zu malen.

"Shut up and be dead! I'm busy!"

Zu den neuen Rätseln gesellt sich auch die Zukunft von Big Jim. Jener hatte in dieser Episode mit den Erscheinungen von Dodee und Linda zu kämpfen, die die Kuppel ihm gesendet hat, um ihn auf den rechten Weg zu bringen. Nachdem er zuvor als der große Bösewicht dargestellt wurde, scheint man ihn nun mit einigen Konflikten zu konfrontieren und gestaltet seinen Charakter dadurch fassettenreicher. Da Big Jim ein Mann von Welt ist, verstehe ich seinen Unwillen, plötzlich mit Geistern zu sprechen. Das macht die neue Situation jedoch umso interessanter, da er, ganz anders als Julia, eben nicht einfach glauben kann, dass die Kuppel etwas Übernatürliches ist und viel Einfluss hat.

Fazit

Die erste Hälfte der Episode ist von erschütternder Gewalt geprägt, wodurch man das Gefühl hat, niemand ist mehr sicher, was dem Staffelauftakt eine tolle Dynamik verleiht. Gleichzeitig fügt man einige sehr stille Szenen ein, die den Zuschauer zum Nachdenken animieren und man spekuliert, was denn nun hinter der Kuppel steckt. Besonders die neu eingeführten Charaktere Pauline, Sam und Melanie vergrößern den Mystery-Faktor der Episode und so ergibt sich ein gutes Gesamtbild, da man nicht nur auf Aktion setzt, sondern ganz gezielt Fragen einbaut, auf deren Antwort man fieberhaft wartet. Schade ist jedoch, dass die vier Hände, die zuvor so wichtig waren, außen vor bleiben.

Marie Florschütz - myFanbase

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