Review: #3.09 Die neue Königin

Der Widerstand findet mehr über den Plan von Christine heraus und Julia will Barbie einfach nicht aufgeben. Dabei bekommt man fast das Gefühl, dass die Serie jetzt auch ein wenig selbstironisch wird.

"If there is any chance to get Barbie back, the real Barbie, you have to take it."

Norrie bekommt recht schnell wieder die Kurve, weil sie doch das gesamte Szenario auf dem Schirm hat und nicht nur ihre eigene Befindlichkeit. Statt also auf Julia und Big Jim sauer zu sein, weil diese mit ihrer Kamikazeaktion Norries Mutter getötet haben, projeziert sie ihre Wut eher auf Christine. Interessant, dass Norrie quasi die Gemeinschaft des Widerstandes nicht zerstören will, um das Ziel der Rettung aller nicht zu gefährden. Sie geht sogar so weit, Julia zu empfehlen, alles für Barbie zu tun, womit sie wiederum deutlich macht, dass es das Risiko, auch alles andere aufs Spiel zu setzen, wert sei. Es ist also keine Grundhaltung sondern in diesem speziellen Fall einfach hoch anzurechnen, das Norrie so sensibel und weitsichtig agiert. Sie ist nicht nachtragend und gibt aufgrund ihrers eigenen Kummers einen Rat, den insbesondere Big Jim gewiss nicht unterstützen würde.

"The two of you working together, that is priceless."

Julia will Barbie also umstimmen und aus dem Einfluss von Christine befreien. Die Mittel dazu sind extrem. Sie foltert Barbie und hofft so, ihn emotional zu erreichen, doch Barbie lässt der Schmerz kalt, dafür ist er einfach zu sehr Soldat. Lieber macht er sich regelrecht über Big Jim und Julia lustig und spricht ein paar Wahrheiten aus, die man schon fast als Selbstkritik an der Serie anerkennen könnte. Mike Vogel leistet hier wirklich ganze Arbeit und spielt den Wechsel zwischen Schmerz und Amusement perfekt. Und man denkt sich auch in jeder Sekunde des Dialoges, dass es vollkommen klar ist, dass Julia nicht an Barbie heran kommt, weil die drei Wochen des Kennens das Jahr mit Eva kombiniert mit dem Einfluss kaum wettmachen können. Doch am Ende, nach einem dämlichen Fehler von Julia und einer kleinen Jagd durch den Wald, stehen sie sich gegenüber und mit einem Kuss klappt es dann doch. Die wahre Liebe ist also stark genug. Eigentlich hat man es nicht mehr für möglich gehalten, aber natürlich hat die Serie hier dramaturgisch alles ansgenutzt, was möglich ist, und Übertreibungen wurden bisher ja nie gescheut.

"Your carrying the new queen, this isn't an ordanary pregnancy."

Christine kommt ihrem Ziel einen Schritt näher, denn der gestrige Beischlaf von Barbie und Eva trägt sofort Früchte. Sie ist direkt schwanger und statt vierzig Wochen dauert es offenbar nur 40 Stunden, bis das Kind geboren ist. Auch der Widerstand weiß durch Hunters Einsatz, dass eine neue Gemeinschaft mit dem Baby von Eva und Barbie aufgebaut werden soll. Warum gerade die beiden ein solches Wunderbaby in die Welt setzen können, bleibt weiter offen. Sie wurden eben auserwählt. Dass es dabei so derart rasant geht, muss man auch einfach so hinnehmen. Offenbar scheint auch die gesamte Gemeinschaft seinen Beitrag dazu zu leisten und sich gewollt oder ungewollt zu opfern. Das große Ziel steht eben über allem. Da muss selbst so eine zentrale Figur wie Junior zurück stecken. Er dachte, dass er etwas Besonderes ist und Christine und er füreinander bestimmt seien. Doch seine Aufgabe ist eine andere. Hier könnte sich eine Möglichkeit ergeben, wie vielleicht auch der eigentlich komplett überzeugte Junior sich von Christine abwenden könnte, weil hier ein persönliches Bedürfnis durchschimmert.

Fazit

Es ist eine solide Episode, die vor allem durch Barbie und Julia punkten kann und konsequent ihrem neuen Konzept folgt. Vom Hocker reißen kann einen die Serie jetzt eh nicht mehr, insofern kann man mit der Episode und den inhaltlichen Entwicklungen insgesamt zufrieden sein.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "Under the Dome" ansehen:

Episode jetzt bei Apple TV+
ansehen

Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen

DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen

Blu-ray jetzt bei Amazon.de
bestellen