Review: #4.02 Die Gedenkfeier

Meine Gebete wurden erhört. Diese Folge war weitaus besser als die Letzte und bescherte uns eine der berührendsten Szenen überhaupt.

"When you lose somebody, every candle, every prayer is not going to make up for the fact that the only thing you have left is this hole in your life where that somebody that you cared about used to be. And a rock with a birthday carved into it that I'm pretty sure is wrong. So thanks, friend. Thanks for leaving me here to babysit. Because I should be long gone by now. I didn't get the girl, remember? I'm just stuck here fighting my brother and taking care of the kids. You owe me big." - "I miss you too, buddy"

Fangen wir mal mit dem Ende der Folge an. Diese zwei Minuten waren einfach wahnsinnig gut. Diese zwei Minuten haben gereicht, um mir Wasserfälle das Gesicht runter laufen zu lassen und allein, wenn ich jetzt das Zitat lese, muss ich auch schon wieder Taschentücher raus kramen. Diese zwei Minuten zählen schlichtweg zu den berührendsten Momenten bei "Vampire Diaries". Als Alaric sich dazu entschloss, zu sterben und kein Vampir zu werden, da fand ich die Abschiedsszene zwischen ihm und Damon auch schon viel schöner, als die in der großen Gruppe und so ist es auch hier. Obwohl diese Laternen ebenfalls ein schönes Symbol waren, so war die anschließende Szene ohne viel Schnickschnack weitaus echter und ergreifender. Man konnte Damons Schmerz, den er immer mit sich selbst ausmacht, regelrecht fühlen und gleichzeitig wurde die Freundschaft zwischen ihm und Alaric noch einmal wunderbar verdeutlicht. Matt Davis' kurzer Auftritt war außerdem toll inszeniert. In dieser Form dürfen die Geister ruhig öfter vorkommen, denn es gab schließlich keine richtige Interaktion. Auch hier ist die Überraschung gelungen, denn ich hatte absolut keine Ahnung, dass wir Alaric schon so früh wiedersehen würden.

"She can't learn to control the bloodlust if she's never actually experienced the bloodlust. It's a cheat. It's like giving a kid a calculator before they know math."

Oh, wie gut diese Diskussion der beiden Brüder war. Unterschiedlicher könnten die Standpunkte nicht sein und beide haben wirklich gute Argumente. Elena würde es sich furchtbar zu Herzen nehmen, wenn sie jemanden töten würde (und damit dann tierisch nerven), aber auf der anderen Seite ist es tatsächlich irgendwie unvermeidbar. Selbst Caroline als Vorzeigevampir hat schon jemanden umgebracht. Abgesehen davon ist Stefan vielleicht auch nicht der beste Mentor für Blutlustkontrolle... Damon hingegen kann Elenas Mitgefühl für alles und jeden nicht einfach ignorieren. Es wird also noch spannend zu sehen, wie Elena ihren eigenen Weg findet und in welche Richtung dieser eher geht. Wobei ich es allerdings für unwahrscheinlich halte, dass sie sich von Tierblut ernähren wird... das wäre nämlich viel zu langweilig.

"Your four-legged protein shake was a bust. The juice box is a no-go. She can't even keep my blood down." - "She drank from you?"

Da haben die Autoren aber brav ihre Hausaufgaben gemacht. Das Blutsaugen besitzt in vielen Vampirgeschichten eine sexuelle Komponente und endlich wird dies bei "Vampire Diaries" richtig thematisiert. Darüberhinaus ist es äußerst interessant, dass Elena bei der ersten Schwierigkeit zu Damon rennt und ihn später wegen dem Zwischenfall auf der Toilette anruft. Ihr Verhalten spricht Bände darüber, dass sie als Vampir Damon nun noch mehr braucht als je zuvor. Dass Stefan wegen ihrem Verhalten wütend ist, kann ich gut nachvollziehen, schließlich hat sie ihn gewissermaßen hintergangen. Allerdings kann sie bei ihm einfach nicht ihre Vampirseite ausleben.

"I'm in an environmental clean-up. I heard you had a bit of a pollution problem."

Vampire, nehmt euch in Acht! Connor scheint vor nichts und niemandem zurückzuschrecken. Seine Einführung war äußerst gelungen und er verspricht, noch für einigen Ärger zu sorgen. Mir gefällt es, dass er ein Mensch ist (jedenfalls nach unserem Wissensstand und wenn wir das mysteriöse Tattoo einfach mal ignorieren) und trotzdem dem Vampiren in nichts nachsteht – und zwar weder im Kampf noch in der moralischen Fragwürdigkeit seines Handelns. Was sein Tattoo angeht, könnte ich mir vorstellen, dass all die Opfer der Vampire ihm eine besondere Macht verleihen, um sie zu rächen. Vielleicht gibt es ja so etwas wie ausgewählte Vampirjäger... und wenn es sie gibt, vielleicht gehört Jeremy ja auch dazu. Immerhin ist das seine Familientradition. Möglicherweise kann er auch deswegen das Tattoo sehen. Ich hoffe, dass die Autoren da keine 08/15 Erklärung haben.

"This is wrong. A bunch of people died and we’re having sex." - "Grief sex. It's healthy."

Die Konversation war an sich wirklich witzig, allerdings ist es schade, dass man Caroline und Tyler immer nur auf ihre Leidenschaft füreinander reduziert. Ich würde mal gerne etwas anderes als das sehen. Was sie zu viel haben, haben Elena und Stefan zu wenig und umgekehrt. Es ist regelrecht zum Mäusemelken mit den beiden Paaren. So sehr ich Caroline und Tyler zusammen eigentlich mag, hoffe ich doch, dass bald frischer Wind in die Beziehung kommt oder sie jeweils einen neuen Partner finden (und spontan fällt mir da ein gewisser Herr mit britischem Akzent ein...).

"He was the one who made me understand how important it is to be part of a team, a community, of giving yourself up for the sake of..."

Wow! Das nenne ich eine Heldentat. Tyler lässt sich von Connor anschießen, um seine Freunde zu retten. Die Szene in der Kirche war einfach toll und das Gespräch der Vampire mittels ihrer Hörfähigkeit schlicht und ergreifend brillant. Viel zu oft wird diese Fähigkeit von den Autoren ignoriert, doch hier haben sie sie eindrucksvoll eingesetzt. Dass dann auch noch alle irgendwie gemeinsam gearbeitet haben und Tyler als Teil der Gruppe agiert, rundet das Ganze perfekt ab. Abgesehen davon war es sehr amüsant Vampire in einer Kirche zu sehen und dieses groteske Bild wurde durch Damons selbstironische Sprüche noch lustiger.

"What am I supposed to say? I'm sorry my dad didn't fix the gas line?"

Arme, kleine, junge, unschuldige April... am besten verschwindest du ganz schnell wieder aus Mystic Falls oder dein Leben wird noch verdammt kompliziert (falls du überlebst)! Sie erinnert mich an Jeremy aus der ersten Staffel, aber ansonsten blieb sie in dieser Folge eher farblos. Das Einzige, was ich mir bei ihrem Auftauchen gedacht habe, war, dass sie hoffentlich nicht als potenzielle Freundin für irgendjemanden eingeführt wird... jedenfalls nicht sofort.

"No, I.. I can't Caroline! You have to do this." - "No, the only way you can learn this is if you do it yourself."

Bitte mehr davon! Bitte lasst Caroline zu einer Lehrerin für Elena werden. Zeigt uns einen Vampir-Mädels-Abend. Zeigt uns einfach mehr von der Freundschaft. Zeigt uns mehr Elena ohne einen Salvatore an ihrer Seite! Caroline könnte ihr in dieser Situation so gut helfen. Sie hat dies selbst vor kurzem erlebt und möchte Elena nicht für sich gewinnen.

"Everything is heightened."

Das hat jetzt zwar nichts mit der Story zu tun... aber ich kann es nicht mehr hören! Wenn man daraus ein Trinkspiel macht, ist man nach der Folge eine krankenhausreife Schnapsleiche! Dieser Satz wurde gefühlte eine Millionen Mal gesagt. Nina Dobrev hat die Gefühlsschwankungen so gut gespielt, dass man das nicht noch extra jedes Mal beschreiben muss. So begriffsstutzig bin ich nicht.

Fazit

Die Bewertung dieser Folge fällt mir irgendwie schwer. Einerseits hat sie mir wirklich sehr gut gefallen, aber irgendwie kann ich ihr auch keine volle Punktzahl geben, auch wenn ich dies gerne täte. Manches wirkte einfach zu konstruiert oder zu wenig durchdacht. Ich verstehe immer noch nicht, warum Damon an den Holzkugeln von Connor nicht gestorben ist, wo doch gesagt wurde, dass Tyler nur aufgrund seiner Werwolfseite überlebt hat. Es mag sein, dass es dafür eine Erklärung gibt, aber dann sollte die uns doch auch bitte präsentiert werden. Deswegen gibt es einen Punkt Abzug.

Meike S. - myFanbase

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