Bewertung

Review: #2.12 Beweise für Burma

#2.12 Beweise für Burma war eine klassische Stand-Alone-Folge, die im Prinzip an jeder Stelle dieser Staffel hätte laufen können. Das macht sie für mich gleichzeitig auch ein wenig uninteressant, da ich bei "White Collar" nicht so sehr auf die Fälle der Woche stehe, sondern eher auf die folgenübergreifenden Storys, die lustigen Sprüche und das sympathische Hin und Her zwischen Peter und Neal. Doch auch davon gab es in der Folge ein wenig und oben drauf sogar noch einen kleinen Einblick in Neals Kindheit...

(Almost) An international incident

Der Fall dieser Woche nahm einige Drehungen und Wendungen mit. Am Anfang schien er schnell geklärt, was sich dann aber auch recht bald als Fehleinschätzung herausstellte. Das empfand ich zugegebenermaßen als etwas ermüdend. Prinzipiell war die Background-Story mit dem Diplomatensohn und dessen Freundin, die gemeinsam Dokumentaraufnahmen machen, ganz nett. Aber ich empfand es auch als recht unrealistisch, um ehrlich zu sein, nachdem, was der Vater Peter und Co. erzählt hat, dass der Sohn seinen Vater als so positiv betrachtete, der Vater gleichzeitig so positiv war und sich dann am Ende alle irgendwie tränenreich (okay, übertrieben) in den Armen lagen. Aber nun gut, "White Collar" ist halt keine Dramaserie. Die Fälle der Woche sind in der Regel aber auch nicht die Stärke der Serie, vor allem seit Neal etwas berechenbarer geworden ist.

Es gab aber trotzdem auch hier ein paar lustige und amüsante Momente. Neal kann mal eben "kann gut im Team arbeiten" auf seinen Lebenslauf setzen, denn wie nacheinander alle FBI-Agenten wie aus dem Nichts aufpoppten, um den Hehler zu stellen, war schon nicht schlecht. Creepy wurde es dann mit dem Verkäufer, der Diana anflirtete und es anscheinend auch nicht unattraktiv fand, einer FBI-Agentin mit Waffe zu begegnen. Diana muss ja auch einiges mitmachen in der Serie, hält sich aber ziemlich tapfer, würde ich sagen. Einerseits ist es schon ein bisschen schade, dass es kaum andere Charaktere in der Serie gibt, die ein wenig Tiefe erhalten dürfen. Andererseits sitze ich selbst immer total verzückt vor dem Schirm, wenn es endlich wieder Neal-Peter-Szenen gibt. Die beiden sind einfach eine Bromance from Heaven.

Nett ist auch, wie Mozzie immer häufiger eingebunden wird. Sein Humor ist erfrischend und er erweckt in Neal immer mal wieder den Criminal ganz tief drin. Außerdem ist er sehr amüsant und hat ein unheimliches Arsenal an Wissen und Fähigkeiten. Der Plan der beiden mit der "Rauchbombe", der schon beim ersten Mal daneben ging, war auch wieder ziemlich abgefahren. Aber dass wir schon vorher gesehen haben, dass es anscheinend eine Weile dauert, hat es ein wenig vorhersehbar und langweilig gemacht. Insgesamt waren der Verlauf und auch die Auflösung eher unspektakulär. Ich hab ein bisschen das sonstige Tempo und die Spannung der Serie vermisst. Zwar nahm der Fall im letzten Drittel ein wenig an Fahrt auf, doch machte es das auch nicht wirklich besser. Es hat schon deutlich bessere und interessantere Fälle gegeben als diesen, so viel ist klar. Das ist natürlich besonders schade, wenn der Fall die Hauptstory der Episode bildet und sehr wenig anderes passiert. Das fand ich besonders schade angesichts der letzten ganz guten Folge, die einiges Neues an Licht in das Dunkel um Kate und ihren Tod gebracht hat. Es wirkt etwas seltsam, dass das Thema daraufhin komplett ignoriert wird, nachdem sich die gesamte letzte Folge nur darum drehte...

"There's a big gaping hole right before your 18th birthday.

Der weitaus interessantere Part der Episode war für mich folglich das, was zwischen Neal und Peter abging. Dass Peter in gewissem Sinne eine Art Vaterrolle für Neal übernimmt, ist ja schon lange offensichtlich. Auch in dieser Folge schien das wieder sehr durch. Das alte Spiel, dass Neal Peter einen Knochen hinwirft, sich dann später herausstellt, dass er doch das Wichtigste verschwiegen hat, ist aber ein wenig alt und hat der Story um Neals Vater nicht wirklich viel gegeben, außer sie etwas mehr über die Episode zu verteilen. Neals Reaktion gegenüber dem Diplomaten scheint besonders seltsam, wenn sich dann im Nachhinein herausstellt, dass der Vater bereits tot war, seit Neal zwei Jahre alt war. Normalerweise würde ich vermuten, dass Neal die Unwahrheit gesagt hat und mehr dahinter steckt, aber die Folge gab an sich keinerlei Hinweise darauf.

Das Herz ging mir mal wieder auf, als Peter Neal mitteilt, dass er ihn nicht beschützen könne, wenn er etwas Dummes im Zusammenhang mit den Burmesen mache, und auch als er dann schließlich mithalf. Die schönste Szene war aber wohl am Ende, als Neal offenbarte, wie er augenscheinlich über sich denkt. Dass er ein Verbrecher im Herzen ist, weil ihm das anscheinend genetisch vorbestimmt ist, nur weil sein Vater auch nicht astrein war. Das ist natürlich Blödsinn, aber solche unbewussten Glaubensmuster sind für den Fall nicht ungewöhnlich und daher schon auch realistisch. Es war sehr süß von Peter, dass er es dann erneut als wichtig empfand, Neal zu vermitteln, dass er ihn im Gegensatz für einen "guten Jungen" hält, und ihm zeigen will, was er alles Gutes tut, um ihn vor weiteren Dummheiten zu bewahren. Das ist schon eine sehr nette Freundschaft, die die Serie da zwischen den beiden aufgebaut hat, die es dann auch lohnenswert macht, eben immer wieder einzuschalten.

Fazit

Die Episode war sehr mittelmäßig. Der Fall der Woche war mir etwas zu langweilig und unspektakulär, aber es war nett, wieder etwas mehr über Neal zu erfahren. Außerdem gab es ein paar amüsante Momente und doch einige Neal-Peter-Szenen, das macht es zumindest teilweise wieder wett. Und das nächste Mal, das ich einen Strafzettel fürs Falschparken bekomme, muss ich das mit dieser diplomatischen Immunität definitiv mal ausprobieren...

Nadine Watz – myFanbase

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