Bewertung

Review: #3.10 Lass dich nicht erwischen (1)

Das war es also, das Sommerfinale in dieser Staffel. Ich bin wirklich begeistert, weil ich vor dem Bildschirm geklebt bin und mit allen Entwicklungen sehr zufrieden war. Ganz besonders das Ende hat es mir angetan.

"But that does leave one question: Do you want to stay?" - "I'll let you know."

Eins muss man schon sagen. Die Autoren wissen, wie sie die Zuschauer unterhalten können. Es ist immer eine Mischung aus Spannung, Überraschungsmomenten und der Witz kommt auch nicht zu kurz. Das ist es, was mir an "White Collar" so gut gefällt. Die Storyline mit Neal und seiner Entscheidung zieht sich jetzt schon die gesamte Staffel und nun wissen wir endlich, dass er noch nicht so weit ist, sein Leben in New York aufzugeben. Ich kann mir gut vorstellen, was in ihm vorgeht und ich finde es gut, dass er es endlich laut ausspricht. Obwohl seine Beziehung zu Sara in die Brüche ging, so will er trotzdem in New York bleiben, weil sein Leben eigentlich gut für ihn verläuft. Er hat Freunde, einen guten Job, warum sollte er das alles also aufgeben? Auf der anderen Seite ist da natürlich der Schatz und auch Mozzie, was sicherlich auch an Neal zerrt, aber ich bin ebenfalls der Meinung, dass er noch nicht soweit ist, einfach zu verschwinden. Die Beziehung zu Mozzie ist jetzt erstmal angeknackst, doch ich bin mir sicher, dass Mozzie jetzt nicht einfach abhaut. Schließlich hängt er auch an den Personen, ganz besonders an Neal und Elizabeth. Da wird er nicht einfach abhauen. Doch ich finde es gut, dass man ihn von seiner ernsten Seite gezeigt hat. Er weiß, was er will und davon lässt er sich nicht abbringen. Das war eine tolle Szene am Ende, die mir dann aber doch auch wehgetan hat, weil Neal und Mozzie auch so ein Pärchen sind, die ich unglaublich liebgewonnen habe. Aber es kann ja nicht immer alles perfekt laufen und es freut mich, dass man das in die Story eingebaut hat.

"Must be nice having someone who believes in you." - "I never gave him reason not to."

Doch bevor es soweit kommt, passiert ja noch viel mehr. So haben wir den Mentor von Peter, Agent Kramer, der von dem Gemälde auf dem Schwarzmarkt erfährt und dieses unbedingt zurückhaben will. Peter ist auch sehr froh, dass sein alter Mentor auftaucht, weil er so eine Meinung von einer außen stehenden Person bekommt. Hat mir sehr gut gefallen und Beau Bridges spielt die Rolle wirklich überzeugend. Er war mir sofort sympathisch und das ist ja leider nicht bei allen Gastdarstellern so. Doch Kramer erfüllt seinen Zweck und die Konversation mit Peter war richtig gut geschrieben. Peter wird klar, dass er mit Neal befreundet ist und obwohl er ihn verdächtigt und er schuldig sein sollte, so würde es ihm doch weh tun, wenn er Neal verhaften müsste. Hier sieht man schon, dass Peter hin und her gerissen ist, weil er einerseits seinen Job machen will, andererseits aber diese Beziehung zu Neal hat. Was ich ganz besonders toll fand, war das Ende, als Kramer Peter klar macht, dass er sich vielleicht doch in Neal getäuscht hat. Da merkt man Peter doch eine Erleichterung an und sieht, wie viel Neal ihm doch bedeutet. Sehr sehr schön gespielt von Tim DeKay, der die Emotionen von Peter einfach klasse darstellen kann. Aber so einfach ist das natürlich nicht, denn Peter kann jetzt nicht aufgeben. Er hat immer noch seine Instinkte und diese sagen ihm, dass Neal schuldig ist. Er wird sicherlich so lange weitermachen, bis er die Wahrheit kennt und das finde ich gut, weil es so weiterhin spannend bleibt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell man eine Story wieder drehen kann. Sehr gute Arbeit!

"Nailed the landing." - "I need a drink."

Doch das sind nicht die einzigen Highlights dieses Sommerfinales. So haben wir immer noch das Problem, dass das FBI Neal auf der Spur ist und Neal sich schnell überlegen muss, wie er sich aus der Situation rettet. Ich muss ja schon zugeben, dass ihm das Glück ja nur so zufliegt. Zum einen wäre da das Treffen mit Rusty, bei dem Mozzie rechtzeitig fliehen kann und nebenher noch alle Spuren von Rustys Handy löschen kann. So einfach geht das also. Doch das Beste war natürlich der Tausch der beiden Gemälde. Zum einen haben wir ein gefälschtes Bild, das Neal an einem Abend malt (!) und seinen Plan, dieses auszutauschen. Und genau dieser Plan klappt natürlich auf Anhieb. Ich musste schon sehr grinsen, als Peter Neal in die Kammer sperrt und dieser, wie immer mit Mozzies Hilfe entkommt und das Gemälde rechtzeitig austauscht. Das war Unterhaltung pur und ich habe jede einzelne Minute davon genossen. Ganz besonders, als Neal mit dem Fallschirm von der Dachterrasse springt. Der Hut darf da natürlich nicht fehlen und kommt am Ende genau am gleichen Fleck an. Zufall? Mit Sicherheit. Doch auch wenn bei Neal immer alles klappt, so ist es doch einfach schön mit anzusehen, weil er es mit einem Charme spielt, sodass man gar nicht anders kann, als lächeln. Und die Frage, wie er wieder in die Kammer kam, die will ich gar nicht stellen. So ist das bei Neal und Mozzie einfach.

"Welcome to White Collar."

Am Ende haben wir also ein gefälschtes Gemälde und Neal ist erstmal sicher, denn er schafft es mit seinem Charme natürlich auch, Agent Matthews zu überzeugen, sodass seine Notlüge mit der Tarnung als Interpol-Agent nicht auffliegt. Auch wenn das schon sehr schmalzig war, so muss ich zugeben, dass ich in dem Moment wahrscheinlich auch seinem Charme unterlegen wäre. Ich glaube, da kann man gar nicht anders. Neal hat einfach eine Art, der man nicht widerstehen kann und auch hier bewundere ich Matthew Bomers Schauspieltalent, der das einfach drauf hat.

"Do you remember what you said to me the day I first accused you of stealing the art? What was it Neal?" - "Prove it." - "Be careful what you wish for."

Nun haben wir also einen Neal auf der sicheren Seite, obwohl Peter ihn immer noch verdächtigt. Mozzie hat sich verabschiedet und Neal will erstmal in New York bleiben. So weit so gut. Doch "White Collar" wäre nicht "White Collar", wenn die Autoren nicht einen Cliffhanger zum Abschluss bringen würden. Und so war ich wirklich gespannt, was sie sich bei diesem Sommerfinale überlegen und ich muss zugeben, das ich damit nicht gerechnet habe. Ich dachte mir zwar schon, dass etwas mit Keller geschehen wird, weil er ja nicht ohne Grund wieder auftaucht. Doch dass er dann Elizabeth entführt, das kam dann doch sehr überraschend. Ich hatte zwar schon ein Gefühl, dass etwas passiert, als Peter und Elizabeth miteinander telefonieren, aber sicher war ich mir erst, als Keller Peter anruft. Da saß ich gespannt vor dem Bildschirm und wollte unbedingt wissen, was passiert. Was dann folgt, ist eine wirklich sehr emotionale Szene mit Peter, die mir sehr zu Herzen ging. Die verschwommene Kameraeinstellung hebt seine Gefühle auch noch besonders stark hervor und ich musste richtig schlucken, als er zu Neal sagt: "He took my wife." Ich bekomme schon wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke, weil das durch seine gebrochene Stimme noch viel schlimmer gewirkt hat. Ein wirklich großartiger Cliffhanger für dieses Sommerfinale, der viel für die zweite Hälfte der Staffel verspricht.

Fazit

Dieses Sommerfinale hatte es auf jeden Fall in sich. Tolle Entwicklungen der Storylines, ein Neal, der endlich laut ausspricht, was er fühlt, eine angeknackste Beziehung zwischen ihm und Mozzie und am Ende eine entführte Elizabeth. An Unterhaltung hat es hier auf keinen Fall gemangelt und die Freude auf die Rückkehr ist bei mir sehr groß.

Alex Olejnik - myFanbase

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