Bewertung

Review: #4.14 Entführte sucht man ... nicht immer

Nach der langatmigen letzten Folge diente #4.14 Shoot The Moon ebenso als Füllepisode vor dem großen Staffelfinale. Doch was die Macher in der letzten Folge falsch gemacht haben, konnten sie hier richtig machen.

"You have to admit, they are kinda sweet together." - "I hope that's the Stockholm Syndrome talking."

Die letzte Folge konnte keine Spannung aufweisen und auch der Fall der Woche war schlichtweg langweilig. Mit dieser Folge konnten die Macher das Rad wieder drehen, denn von Langeweile war hier nichts zu spüren. Peter und Elizabeth wollen ein romantisches Wochenende miteinander verbringen, doch sie werden entführt, als ein Pärchen eine wertvolle Parfumflasche klaut. Man kann also sagen, dass Peter und Elizabeth einfach zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Doch das wirkt sich nicht negativ auf die Story aus, ganz im Gegenteil. Peter und Elizabeth als Geiseln sind wahnsinnig unterhaltsam. Im Grunde hat man keine Angst, dass ihnen etwas passiert, denn das sind nun mal zwei Hauptcharaktere, die nicht auf diese Weise aus der Serie geschrieben werden. Wenn dieser Punkt innerlich verankert ist, kann man sich großartig bei diesem Kidnapping amüsieren. Elizabeths Kochkünste, sowie Peters Verhalten bringen den Zuschauer zum Lachen und im Grunde hat man eigentlich nur Mitleid mit Penny und Oz, die keine Ahnung haben, in welche Situation sie da geraten sind.

Jackson Rathbone spielt die Rolle des Oz sehr überzeugend und man kauft ihm ab, dass er sich falsch behandelt fühlt und dass er das System rächen will. Seine Verhaftung lief wohl nicht mit rechten Dingen zu und dass er dann wütend ist und ein richtiges Leben für sich und Penny haben möchte, ist nachvollziehbar. Seine Gespräche mit Peter waren allesamt unterhaltsam, denn als Zuschauer weiß man genau, wer Peter ist und hat diesen Vorteil gegenüber Oz, der keinen blassen Schimmer hat, in welche Schwierigkeiten er sich gerade bringt.

Jessica McNamee spielt die Rolle der unschuldigen und verängstigten Penny ebenfalls sehr gut und grundsätzlich sympathisiert man mit diesem Bonnie & Clyde-Pärchen, denn eigentlich sind sie sehr süß zueinander und wollen nur miteinander glücklich sein. Zu schade, dass Oz' Vergangenheit so daneben gegangen ist, denn so hätte aus den beiden ein wirklich tolles Paar werden können.

Obwohl man genau weiß, dass Peter und Elizabeth nichts geschehen wird, so gab es viele Spannungsmomente in dieser Folge, die das Tempo erhöht haben und genau die Spannung geliefert haben, die in der letzten Folge vermisst wurde. Der Vorteil für Oz und Penny ist natürlich, dass Peter sich abwesend gemeldet hat und das FBI deshalb erst so spät darauf gekommen ist, dass die beiden entführt wurden. Als Elizabeth die Teller fallen lässt und Peters Identität ans Tageslicht kommt, muss man dann doch kurz durchatmen, denn verzweifelte Menschen können Dinge tun, die sie sonst nicht tun würden. Und Oz ist verzweifelt, das sieht man ihm ganz genau an. Auch die Szene mit Neal, Sara und Peter im Museum ließ den Puls höher schlagen und hier haben die Autoren alles richtig gemacht. Die Entwicklung am Ende zeigte wunderbar, wie toll Elizabeth und Peter zusammen sind und dass sie als Menschen tiefer blicken. Sie hätten dem Pärchen nicht helfen müssen, doch sie haben es getan und das beweist mal wieder, was für tolle Charaktere die beiden sind und wie gut sie zusammen harmonieren.

"I've never actually seen you steal anything before." - "That is one of the perks of being my plus one."

Die Suche nach Ellens Beweisen rückte auch hier wieder in den Hintergrund, doch zunächst kann man erstmal aufatmen, denn Elizabeth sagt Peter die Wahrheit. Somit weiß Peter jetzt, dass Neal ihn nur Elizabeth zuliebe angelogen hat und dies ist ein sehr wichtiger Punkt, denn so steht nichts mehr zwischen Neal und Peter. Zwar werden wahrscheinlich beide wieder alleine arbeiten, um an die Beweise zu kommen, doch zumindest Peter kennt die Wahrheit und weiß, dass Neal einen bestimmten Grund hatte, ihn anzulügen. Das muss man Elizabeth wirklich hoch anrechnen, denn sie hätte es auch weiterhin für sich behalten können. Mit ihrer Aussage hat sie sich zum Star dieser Folge katapultiert. Erst ihr Verhalten gegenüber Penny und Oz und dann auch noch die Ehrlichkeit gegenüber Peter - genau so muss Elizabeth sein und genau deswegen hat man sie so gern. Jetzt heißt es nur noch, die Beweise im Empire State Building zu finden.

Einen Aspekt gibt es jedoch an dieser Folge, der sehr enttäuschend war und das ist das erneute Zusammenkommen von Neal und Sara. Die beiden harmonieren miteinander - das steht außer Frage. Doch die Wiedervereinigung kommt so dermaßen aus dem Nichts, das man sich dafür absolut nicht aussprechen kann. Hier fehlt die komplette Entwicklung, wie die Beziehung zwischen ihnen wieder zustande gekommen ist und das ist wirklich schade. Auf diese Weise fällt es schwer, mit ihnen zu sympathisieren, denn plötzlich sind sie wieder ein Paar. Zwar läuft die Beziehung ganz locker, doch mit Saras Jobangebot in London, wird das alles sehr ernst zwischen ihnen und hier fehlt entsprechend die Ausgangsstory. Wie kam es zu den erneuten Treffen? Wie viel Zeit haben sie miteinander verbracht? Wieso denkt Neal daran, sie zurückzuhalten? All das sind Punkte, die in dieser Beziehung fehlen und so kann man die Gefühle der beiden nicht wirklich nachvollziehen und befürworten. Hier haben die Macher schlichtweg etwas verpasst.

Fazit

Der Fall der Woche konnte sympathische Gastdarsteller aufweisen und die großartige Beziehung zwischen Peter und Elizabeth in den Vordergrund rücken. An Spannung hat es ebenfalls nicht gefehlt und die Aufdeckung von Ellens Beweisen rückt immer näher, auch wenn hier das Tempo deutlich erhöht werden könnte. Ein weiterer negativer Aspekt an dieser Folge war die Beziehung zwischen Neal und Sara, der die komplette Entwicklung fehlte.

Alex Olejnik - myFanbase

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