Bewertung

Review: #4.09 Der falsche Wissenschaftler und der Hochzeitsrüpel

Foto: Montana Jordan, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Montana Jordan, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nachdem "Young Sheldon" zum Ende des vergangenen Jahres ein Tief hatte, war ich überrascht, dass wir mehrere gute Episoden nacheinander hatten, und ich bekam die Befürchtung, dass wir bald wieder eine Talfahrt starten. Doch dem ist nicht so. Episode #4.09 Crappy Frozen Ice Cream and an Organ Grinder's Monkey hat so viele tolle Momente, dass ich noch immer begeistert davon bin. Gerade weil es wieder wahnsinnig tolle Konstellationen gab.

I'm not shaking his hand

Ich bin unglaublich froh darüber, dass wir nun mitten in Sheldons College-Jahren sind oder zumindest so, dass wir einen roten Faden erkennen können. Nachdem er sich ja in der letzten Episode dafür entschieden hat, einzig und allein Physik zu studieren zu wollen, erleben wir nun mit, wie stolz man auf Sheldon ist oder sollte ich besser sagen: Wie man ihn als Goldesel benutzt? Denn letztlich war es so. Aber irgendwie kann ich es auch verstehen. Sheldon ist noch so jung und schon auf dem College, kein Wunder also, dass das für Aufsehen sorgt. Überraschend fand ich, dass man dazu ein Essen mit einem Sponsoren gewählt hat. Das ist ja nichts Besonderes bzw. Medienwirksames. Sei es drum.

Sheldon von einem Essen zu überzeugen, ist trotzdem wahrlich eine Herausforderung, schließlich hat Sheldon so seine Eigenheiten und dazu zählt eben nicht nur, dass er nicht die Hände anderer schütteln möchte – zumindest nicht ohne seinen Handschuh. Sheldon fällt es unglaublich schwer, nicht immer besserwisserisch zu sein. Ich kann durchaus verstehen, dass George da das 'Schlimmste' abfangen will und auch wenn es nicht besonders nett klingt, Billy ist wirklich der perfekte Kandidat, um zu 'üben'.

Man muss auch sagen, dass es ganz gut geklappt hat. Sowohl bei Billy als auch beim Sponsoren O'Brien, dem er sogar ohne Handschuh die Hand geschüttelt hat. Letztlich fand ich es sogar mehr als amüsant und vor allem richtig, dass Sheldon die Wahrheit gesagt hat. Denn wie man sah, kam er damit zu einem (ungewollten) Ziel, das Präsidentin Hagemayer (immer wieder schön, Wendie Malick zu sehen) sowieso im Sinn hatte. Ich bin gespannt, was uns noch so im College erwartet.

Missy and dancing

Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich die letzte Episode ohne Mary genossen habe. Das heißt nicht, dass ich sie störend finde, man merkt jedoch, dass sie Unruhe hineinbringt. Ich verstehe einfach nicht, weshalb sie Missy nicht erlauben wollte, zum Schulball zu gehen. Klar, Missy ist noch jung und sie ist vorlaut und ist von Jungs nicht abgeneigt. Aber ich schätze sie eben nicht so ein, dass sie bei solch einem Ball nicht auf sich aufpasst und hier muss ich Georgie durchaus zustimmen. Denn Mary kann wirklich froh sein, dass Missy überhaupt gefragt hat. Anders als Georgie und bei dem hätte sie durchaus mehr Grund, misstrauisch zu sein.

Gut gefallen haben mir aber wieder mal die Geschwisterszenen. Wie schon bei ihrem Schwarm damals zeigt sich hier erneut Georgie als der Bruder, den man sich wünscht. Er sorgt auf seine spezielle Art dafür, dass Missy sich ihrer Mutter erklären kann. Dass er dafür den Film "Footlose" nutzt, überrascht mich aber. Ich hätte nämlich nicht gedacht, dass Georgie diesen Film kennt. Dabei fällt mir auf, dass ich selbst nur Ausschnitte kenne, aber den Film noch nie gesehen habe. Sollte ich nachholen.

Letztlich ist es Georgie zu verdanken, dass Missy doch auf den Ball gehen konnte. Er ist wirklich ein liebenswerter Kerl, der doch mehr Verstand hat, als man ihm manchmal zutrauen würde. Und offenbar hat auch Mary viel Wahres in seinen Worten erkennt, weshalb sie Missy schließlich die Erlaubnis gegeben hat. Dass jene aus dem Fenster flüchten wollte, kann ich dennoch verstehen. Hoffen wir nur mal, dass Mary dies nie erfahren wird.

More fun than a funeral

Wann immer Reba McEntire bei "Young Sheldon" als June in den Credits auftaucht, grinse ich mir einen ab. Bereits in ihrer ersten Episode hatte ich unfassbar viel Spaß, diesen frischen Wind zu genießen. Vor allem ihre Kommunikation mit Connie ist immer wieder ein Highlight, weil sie von der Ausdrucksweise und vom Humor auf einer Wellenlinie schwimmen. Und gerade die Tatsache, dass sie sich nun auf einer Hochzeit mit Dale treffen, hat meine Vorfreude umso mehr gesteigert und ich wurde nicht enttäuscht.

Schon länger ist bekannt, dass Dale nicht gut auf seine Exfrau zu sprechen ist und offenbar ist dieser das nicht nur bekannt, sondern sie hat auch noch einen enormen Spaß daran, ihn deshalb immer wieder aufzuziehen. Dass sie mit dem jungen Justin bei der (zweiten) Hochzeit ihres Sohnes auftaucht, ist schon ein Hammer und ich habe mich köstlich über Connies Kommentar amüsiert, dass es witziger als bei einer Beerdigung wird.

Anfangs war dies sogar der Fall und es war wirklich ein wahrer Genuss, Dale und June dabei zuzusehen, wie sie sich gegenseitig anstacheln. Allerdings kennt Dale seine Exfrau extrem gut, denn sie hat Justin nur angeheuert, um ihren Exmann zu 'foltern'. Das wiederum hat zur Folge, dass Connie nun auf Dales 'Seite steht' und jener sie nun noch mehr liebt. Dabei hatte ich gehofft, dass es bald aus zwischen den beiden ist. Allerdings scheint dem nicht so zu sein.

Fazit

"Young Sheldon" hat ein wahnsinnig guten Job gemacht. Die Charakter-Konstellationen, die Storys, die schönen Momente haben wunderbar zusammengepasst. Bitte Kurs beibehalten, so ist die durchwachsene dritte Staffel fast schon vergessen.

Daniela S. - myFanbase

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