Bewertung

Review: #4.10 Cowboy-Aerobics und 473 fettfreie Schrauben

Foto: Montana Jordan, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Montana Jordan, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach vier wirklich tollen Episoden, die mich nicht nur begeistert haben, sondern auch die Hoffnung gaben, dass man den Kurs beibehalten wird, muss ich jetzt aber mit Ernüchterung feststellen, dass man sich mit #4.10 Cowboy Aerobics and 473 Grease-Free Bolts keinen großen Gefallen getan hat. Selbst der Cameo-Auftritt von David Hasselhoff half da nicht. Das Problem ist aber letztlich, dass ich bei dieser Episode nicht wirklich weiß, wie ich sie einordnen und somit auch bewerten soll, da man eigentlich in der Handlung nichts richtig voran gebracht hat und mich das ehrlich gesagt mal wieder frustriert.

Sheldon, der Assistent

Sobald Sheldon etwas möchte, ganz gleich, was es auch sein mag, ist er unerbittlich. Er arbeitet und drängelt solange, bis er sein Ziel erreicht. Der einzige Unterschied zwischen dem jungen und dem älteren Sheldon besteht letztlich nur darin, dass Ersterer nicht allzu nervig ist. Am Ende nervt mich allerdings beides.

Nachdem er sich nämlich dazu entschlossen hat, dann doch der Physik treu zu bleiben, scheint er nun zu glauben, dass er sich sozusagen als Wunderkind alles krallen kann, was er möchte. Schließlich ist er um vieles jünger als seine Kommilitonen und hat der Uni auch einen gewaltigen Geldsegen beschert. Sein neues Ziel ist es, der Laborassistent von Dr. Linkletter zu werden. Bereits in der ersten Szene war es mehr als offensichtlich, dass er nicht so leicht aufgeben wird und genauso war es auch.

Ich bin wahrlich kein großer Fan von Dr. Linkletter, weil er mir zu unsensibel, störrisch und ein bisschen wie ein Griesgram erscheint. Ich muss aber sagen, dass ich in dieser Episode doch großes Mitleid mit ihm hatte, eben weil Sheldon unerbittlich gewesen ist, um die Laborstelle zu bekommen. Zwar war es witzig, dass er ihm sogar klingonisch beigebracht hat, doch letztlich war es klar, dass er sein Ziel erreichen und dann auch noch den Fehler von Linkletters Gleichung ausbessern würde. Mir hätte es besser gefallen, wenn man Connie in das Ganze eingebunden hätte, denn ein Date, bei dem Linkletter um sie wirbt und sie das völlig kalt lässt, hätte mir besser gefallen.

Mr. Lundy, Georgie und The Hoff

Ich bezeichne Georgie ja gerne mal als liebenswerten Idioten. Diesmal muss ich das liebenswert allerdings einschränken, obwohl seine Idee mit dem Fitnessvideo wirklich nicht schlecht war. Doch warum bittet er ausgerechnet Mr. Lundy um Hilfe? Das will mir noch immer nicht in den Kopf.

Mr. Lundy ist dafür bekannt, dass er nur dann wirklich zufrieden ist, wenn er seinen Willen durchsetzen kann und alles so läuft, wie er möchte (ja, es klingt sehr nach Sheldon) und gerade Georgie hat doch schon zweimal mitbekommen, dass Mr. Lundy immer seinen Willen durchsetzt, warum rennt er dann trotzdem zu ihm? Weil er Schauspiellehrer ist? Weil er glaubt, dass er Ahnung davon hat? Ich weiß es nicht.

Was ich aber weiß, ist, dass ich die Katastrophe schon habe kommen sehen, als Mr. Lundy seine Vorschläge fürs Fitnessvideo eingebracht hat. Ab dem Zeitpunkt konnte man zuschauen, dass er alles dafür getan hat, um sein Ziel zu erreichen. Zwar war es nett und amüsant, wie er Connie dazu bringen wollte, in ihn und Georgie zu investieren und ihr Enkel zunächst keine große Hilfe gewesen ist, aber letztlich arbeitete Mr. Lundy nur darauf hin, Geld zu bekommen, um seine Idee umsetzen zu können.

Ich bin froh, dass Connie so knallhart ist und es sich nicht hat bieten lassen, dass Mr. Lundy ihr Geld in den Rachen gestopft bekommen hat. Zumal es sowieso ungerecht gewesen ist, dass er sich einfach 80 Prozent zuschanzen und es damit rechtfertigen wollte, die ganze Idee gehabt zu haben. Der Cameo-Auftritt von David Hasselhoff hat es dann für mich auch nicht mehr in dieser präsentierten Form herausgerissen.

Viel besser hätte mir eine Szene zwischen David Hasselhoff und Montana Jordan gefallen, zumal Georgie großer "Baywatch"-Fan ist und es für mich daher logischer gewesen wäre, dass man – wie er sich selbst nennt – The Hoff an Board geholt hätte.

Randnotizen

  • Mir gefällt es sehr gut, dass man George immer mehr dabei erleben kann, wie er seinen Kindern auf seine Art auf das Leben vorbereitet und dass man auch manchmal hart arbeiten muss, um seine Ziele erreichen zu können.
  • Zwar hat man Mary nur kurz gesehen, doch ihr an Georgie gerichtetes Oh Lord hat genau das ausgesagt, was ich gedacht habe, als man sein eigenes, gedrehtes Fitnessvideo gesehen hat und er die Mädels mit seinen Locken beeindrucken wollte.
  • Die Tanzeinlagen von Mr. Lundy und Georgie brachten mich durchaus zum Schmunzeln.

Fazit

Wenn die Autoren von "Young Sheldon" mit dieser Episode erreichen wollten, dass man sich gut unterhalten fühlen sollte, muss ich leider Folgendes sagen: Hat leider bei mir nicht funktioniert. Es gab witzige Momente, doch im Großen und Ganzen sehe ich es als Füller-Episode an, die uns in der eigentlichen Handlung nicht wirklich voranbringt. Und wenn man bedenkt, dass diese Staffel wahrscheinlich nur 16 Episoden haben wird, bleibt nicht mehr viel Zeit, um gute Geschichten zu bringen.

Daniela S. - myFanbase

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