Bewertung

Review: #4.16 Zweifellos verknallt und zutiefst frustriert

Foto: Zoe Perry, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Zoe Perry, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Im Verlauf der vierten Staffel von "Young Sheldon" habe ich mich immer wieder dabei erwischt, dass es mich doch hin und wieder leicht anstrengt, mir die weiteren Episoden anzuschauen, da es langsam zum Markenzeichen der Spin-Off-Serie geworden ist, dass man eben mehr schlechtere als gute Episoden produziert. Da wir mit der vergangenen Episode eine gute erwischt haben, war die Gefahr groß, dass man mit #4.16 A Second Prodigy and the Hottest Tips for Pouty Lips den Rückwärtsgang einlegt. Doch anscheinend reißt man sich aktuell am Riemen, da ich extrem viel Spaß beim Schauen hatte.

Paige und Sheldon – Eine Lovestory?

Mit dem ersten Auftauchen von Paige war eigentlich klar, dass sie und Sheldon niemals Freunde werden. Der Grund war natürlich, dass auch Paige extrem intelligent ist und dazu noch von John Sturgis bei einer Vorlesung bevorzugt wurde und dann musste Sheldon sie quasi auch noch bei sich in den vier Wänden ertragen, da Mary unbedingt Freundschaft mit Barry und Linda schließen wollte. Ein absolutes No-Go also.

Zwar hat man immer mal wieder Szenen gehabt, in denen man vielleicht doch mal so etwas wie freundschaftliche Funken gespürt hat, aber diese wurden recht schnell wieder kalt. An Freundschaft war absolut nicht zu denken und Sheldon war froh, dass Paige eben nicht (mehr) in seiner Nähe war. Umso amüsanter fand ich es, als ihn Präsidentin Hagemeyer darum bat, sie für die Universität zu begeistern. Wie Sheldons Gesichtszüge entglitten sind, als er Paiges Namen gehört hat, war einfach göttlich und natürlich sah er seinen Status – das Genie der Uni zu sein – in Gefahr. Eigentlich wäre hier schon mein erstes Augenrollen fällig, denn Sheldon hat eine furchtbare Art an sich, wenn er Konkurrenz um sich hat und eben ganz besonders, wenn diese auch noch Paige heißt. Doch diesmal fand ich es wirklich sehr amüsant, was vor allem an dem Mädel lag oder sollte ich besser Mädels sagen?

Denn Missy hat es enormen Spaß gemacht, ihrem Zwillingsbruder quasi einzutrichtern, dass er in Paige verliebt sei. Dass er das nicht ist, war zwar auch von Anfang an klar, aber ich fand es durchaus süß, dass er sich Ratschläge bei Georgie geholt hat, auch wenn dies natürlich völlig verschwendete Zeit gewesen ist. Wobei man natürlich sagen muss, dass das älteste Cooper-Kind durchaus in der Vergangenheit bewiesen hat, dass er Ahnung von Mädchen hat. Sehr interessant und witzig war, dass ausgerechnet John Sheldons Ratgeber in Liebessachen ist. Klar, die beiden sind Freunde und ticken ziemlich ähnlich und bei jedem anderen hätte ich gesagt, dass man damit der perfekte Ratgeber wäre, aber es ist eben John und sein Ratschlag bzw. seine Erklärung in Sachen Liebe dahingehend war – speziell.

Dass Paige ebenfalls Gefühle für Sheldon hat, habe ich von Anfang an nicht geglaubt. Zumal sie eine riesige Freude daran hat, Sheldon immer wieder aufzuziehen. Also wieso sollte es dieses Mal anders sein? Es war ja nicht anders, nur ein bisschen fieser als sonst. Ich hätte es zu gerne gesehen, wie er durch die Universität gerannt ist und ihm seltsame Blicke gestreift haben. Der angemalte Bart hatte was an sich.

Mary braucht eine Veränderung

Es gibt ja diesen Spruch, dass Frauen ihre Frisuren verändern bzw. überhaupt an ihrem Typ etwas verändern, sobald sich etwas in ihrem Leben verändert. Bei Brenda ist das durchaus der Fall, da Herschel sie verlassen hat. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass mir ihre andere Frisur besser gefallen hat. Aber jedem das Seine.

Irgendwie kann ich auch verstehen, dass Mary eine Typveränderung möchte, auch wenn ich ein bisschen glaube, dass sie neidisch gewesen ist. Mittlerweile kennen wir die Gute aus dem Spin-Off vier Staffeln und wissen somit, dass sie alles andere als einfach ist, wenn es um so etwas geht und George ist wahrlich auch keine Hilfe. Wobei sein Kommentar bzgl. Charlene Tilton aus "Dallas" dann doch witzig war. Zumindest wissen wir nun, welcher Typ Frau ihn (noch) so anspricht.

Irgendwie freue ich mich allerdings, dass Mary doch noch nach einer ganz anderen Veränderung gesucht hat oder sollte ich besser sagen, sie wollte das wieder machen, was sie liebt: Das Nähen. Man hat bei ihrem Nähen richtig gesehen, wie sie darin aufgeblüht ist und wie viel Spaß sie hatte. Ich hoffe, dass man hier noch mehr zu bieten hat, da es schön ist, Mary mal so ausgeglichen und glücklich zu sehen. Witzig waren allerdings auch die Kommentare von George und Georgie, wenn auch ein bisschen bösartig.

Interessant fand ich auch, dass man June in diese Sache eingebunden hat. Ich sehe Reba unglaublich gerne und sie bringt neuen Pepp in die Serie. Ein bisschen habe ich es vermisst, dass sie keine gemeinsame Szene mit Connie hatte. Ich glaube, das wäre ebenfalls lustig geworden, besonders weil ja auch Connie oftmals überhaupt kein Blatt vor den Mund nimmt.

Mary tat mir jedenfalls leid, denn sie war wirklich glücklich bei dem, was sie tat und ihren Tagtraum habe ich richtig genossen. Doch anders als vor zwei Episoden hat hier die letzte Szene durchaus gepasst.

Randnotizen

  • Mckenna Grace ist unglaublich reif geworden, wenn man noch an die zweite oder dritte Staffel zurückdenkt. Ich würde sie gerne öfter sehen.
  • Wozu war Linda jetzt da? Viel beigetragen hat sie ja nun nicht.
  • Ich fand es witzig, wie Hagemeyer unterbunden hat, dass Sheldon seinen Unmut nicht äußern konnte.

Fazit

Ich kann nicht anders, als "Young Sheldon" ein Lob auszusprechen. Nachdem man in den (meisten) vergangenen Episoden eher dafür gesorgt hat, dass ich nicht mehr allzu großen Spaß an der Serie habe und mir die Verlängerung um drei weitere Staffeln eher einen bitteren Beigeschmack gegeben hat, blicke ich nun doch ziemlich zuversichtlich drein – zumindest was die letzten beiden Episoden betrifft.

Daniela S. - myFanbase

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