Bewertung

Review: #5.02 Der Abend in der Bar und die gottlosen Zwillinge

Foto: Annie Potts, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Annie Potts, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach dem guten Staffelstart in der vergangenen Woche macht "Young Sheldon" auch diese Woche einen guten Job und treibt die Sache zwischen George und Brenda gut voran, wobei man mit Connie jemanden ins Boot geholt hat, die nicht so schnell locker lässt. Zudem stellt Missy Gott in Frage und Mary zeigt wieder vergangene Verhaltensmuster.

"What planet you are on?"

Gerne möchte ich mit Marys altem Verhaltensmuster beginnen. Ich habe wirklich nichts dagegen zu sagen, dass sie gläubig ist, da wir sie so in "The Big Bang Theory" kennengelernt haben. Mich stößt aber echt bitter auf, dass man für sie offenbar keine Stories entwickeln kann, die auf etwas anderes hinauslaufen bzw. man sie immer wieder in die Nische drängt. Mary hat andere Seiten und das wurde uns über die vergangenen Staffeln eigentlich oft genug bewiesen, aber irgendwie scheinen die Autor*innen der Serie zu glauben, wir vergessen es irgendwann, dass Mary gläubig ist und man ihr deshalb wieder eine Story dahingehend schreibt.

Gut gefallen hat mir, dass man, wenn auch durch die Blume erfahren hat, wie Pastor Jeff die Vaterschaft bekommt. Von Übermüdung bis Genervtheit schafft er es dennoch, die Kinder der Sonntagsschule zu unterrichten. Allerdings hat er mit Sheldon einen sehr aufmerksamen Schüler, der die Dinge sehr genau nimmt, was garantiert manchmal echt anstrengend sein kann. Aber so ist Pastor Jeff klar geworden, dass er Entlastung braucht.

Ziemlich amüsant fand ich dann auch, als er Mary und Peg mitgeteilt hat, dass er einen Jungpastor von außerhalb haben möchte, was Erstere natürlich wahnsinnig stört. Umso amüsanter waren die Kommentare von Peg, die einfach nochmal unterstreichen, dass sie nicht der größte Fan von Mary ist und das auch noch sehr sarkastisch und ironisch zur Schau stellt. Und witzigerweise bemerken auch ihre Kinder mittlerweile, wenn Mary was gehörig gegen den Strich geht.

Judas is my favourite

Das 'Casting' des neuen Pastors der Sonntagsschule fand ich auch recht unterhaltsam. Nicht nur dass man gleich zwei hatte, die man direkt vergessen konnte, sondern dass man Songs des King of Pop genutzt hat, um ihnen klar zu machen, dass sie die Stellung nicht bekommen werden.

Mit Pastor Rob hat man jemanden, der die Dinge ganz anders betrachtet, denn sein Favorit ist Judas, was mich ehrlich gesagt ziemlich überrascht hat. Aber ich fand seine Betrachtungsweise wirklich toll, dass auch Judas von Gott anerkannt wird und Pastor Rob es so geschafft hat, dass auch Missy am Unterricht interessiert ist und erkannt hat, dass sie nicht an Gott glauben muss. Ich hoffe, wir dürfen Pastor Rob noch etwas länger genießen, als nur in dieser Episode.

"You have a fight with your wife, you end up in a bar with Brenda Sparks, and now you're both acting weird about it."

Nachdem in der Auftaktsfolge klar wurde, dass zwischen Brenda und George nichts passiert ist, was auf etwas Sexuelles hindeutet, haben die beiden trotz allem ein schlechtes Gewissen und versuchen, sich das nicht anmerken zu lassen – was völlig nach hinten losgeht und es auffälliger gar nicht sein könnte, dass sie versuchen, etwas zu verheimlichen. Genial finde ich, dass Connie diejenige ist, die den beiden auf die Schliche kommt bzw. Vermutungen anstellt. Zum einen weil sie natürlich eine gute Menschenkenntnis hat oder wie sie es nennt: ein Gefühl. Zum anderen ist sie Marys Mutter und auch wenn es oftmals nicht so aussieht, glaube ich, dass sie ihre Tochter glücklich sehen möchte. Vielleicht spricht da auch noch der Faktor, dass sie etwas aus der Vergangenheit wieder gut machen möchte, da Mary eher auf sich alleine gestellt gewesen ist. Ich bin wirklich gespannt, wie es hier weitergeht, denn so ganz scheint Connie noch nicht überzeugt zu sein.

Interessant fand ich bei dem Ganzen aber auch, dass George sich darüber Gedanken gemacht hat, ob man wirklich mit einer Frau befreundet sein kann, ohne dass sexuelle Spannungen oder sich ein sexuelles Interesse entwickeln könnte. Denn man darf ja nicht vergessen, dass "Young Sheldon" in den frühen 90er Jahren spielt und dieses Klischee, dass Frauen und Männer keine platonische Freundschaft/Beziehung führen können, noch heute weit verbreitet ist. Dass er ausgerechnet Wayne dazu befragt, hat den Autor*innen auch gleich nach die Möglichkeit eröffnet, die Hautfarbe zu thematisieren.

Mit der Frage hat sich aber auch nochmal bewiesen, dass George und wohl auch Brenda nichts Sexuelles im Sinn haben, wenn sie sich miteinander unterhalten, denn auch beim Gespräch im Hühnerstall wurde ja deutlich, dass sie sich einfach über Themen unterhalten, die sie beschäftigen und sich einsam fühlen, weil sie niemanden haben bzw. hatten, mit dem sie sich austauschen könnten. Das Problem ist einfach, dass es Außenstehende anders sehen, anders beurteilen und somit auch etwas anderes daraus machen (werden), was es aber letztlich gar nicht da ist.

Randnotizen

  • Georgies Analogie, wo sich Gott überall befindet, war einfach köstlich und genau passend für seinen Charakter.
  • Mir gefällt es immer wieder gut, wenn Missy sich Rat bei Sheldon holt und sich dadurch eine wunderbare Dynamik ergibt, die zwar zeigt, wie unterschiedlich die beiden sind, aber dennoch wie Pech und Schwefel zusammenhalten.

Fazit

"Young Sheldon" ist zwar in dieser Woche nicht ganz so stark wie beim Auftakt, aber ist dennoch stabil und zeigt besonders bei Connie Charakterseiten, die ich gerne weiterhin sehen würde. Zudem haben wir einen Einblick darüber bekommen, was in George vorgeht, so dass ich ihn jetzt noch viel lieber mag.

Daniela S. - myFanbase

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