Review: #6.02 Die Bettnässerin und die wilde Mary
Nachdem man in der letzten Woche einen guten Start in die neue Staffel von "Young Sheldon" gemacht hat, konzentriert man sich in dieser Episode fast ausschließlich auf die Coopers, ihre Finanzen und die Tatsache, dass Mary Cooper erst ihren Groove wiederfinden muss und dabei bekommt man eine ganz andere Perspektive.
Die Finanzen
Das Geld und die Finanzen sind bei den Coopers immer schon ein großes Thema gewesen, aber seit den Entwicklungen der letzten Staffel sind sie sozusagen akut, da beide Elternteile keinen Job mehr haben bzw. keinen dauerhaften und dass das belastend ist, bemerken auch die Zwillinge. Co-Produzent Steven Molaro sagte Mitte des Jahres in einem Interview, dass Iain Armitage und Raegan Revord nun älter sind, weshalb man jetzt auch andere Geschichten mit ihnen erzählen könne und ich finde, dass man dies auch bemerkt. Sowohl Sheldon Cooper als auch Missy Cooper machen sich Gedanken, wie man das Finanzielle aufbessern kann. Dabei gelingt den Drehbuchschreiber*innen aber auch, dass sie das Kindliche beibehalten. An sich fand ich das auch alles gut durchdacht, allerdings hat man besonders bei dieser Episode bemerkt, dass man wieder einmal das nervige Muster von Sheldon bedient hat, was die Punktzahl immer etwas abschwächt. Für mich war ganz klar, dass seine Ideen alle nicht fruchten werden, weshalb ich das Einbinden von Georgie Cooper diesmal auch eher überflüssig fand.
Viel besser hat mir Missy gefallen. Sie hat sich auf neues, ihr unbekanntes, Gebiet gewagt und ist im Comicbuchladen vorstellig geworden. Zwar glaube ich, dass sie ihrem Bruder damit nur eins auswischen wollte, was sich auch wunderbar in der letzten Szene bemerkbar gemacht hat, aber Sheldon muss eben auch manchmal einstecken können. Sehr gut haben mir aber auch die Parallelen zu "The Big Bang Theory" gefallen, wenn ich mir auch nicht ganz sicher bin, ob sie beabsichtigt gewesen sind. In einer Episode der Mutterserie haben sich einmal Penny, Bernadette Rostenkowski und Amy Farrah Fowler damit auseinandergesetzt, was die 'Jungs' so an Comics begeistert. Missy hat durch ihren Job eigentlich Selbiges getan und die Produzenten haben ihr Versprechen eingelöst, dass man Sheldon in seinem T-Shirt der Serie "The Flash" in seiner Freizeit sehen wird, welches er sich im Staffel-5-Finale gekauft hat. Ich hoffe mal, dass Missy diesen Job erst einmal behalten wird und es keine Eintagsfliege einer Episode war, um sie füllen zu können.
Mary hat ihren Groove wieder
Ich muss zugeben, dass mir Mary wirklich leid tat, da sie eben so gläubig ist und ihre Kraft in Gott findet. So musste sie nun mit ihrer Entlassung und der Tatsache, dass sie praktisch von der Gemeinde verstoßen wurde, umgehen lernen. Ich hatte wirklich Bedenken, dass ihr das extrem zusetzen wird und dass sie in ein Loch fallen wird. Aus diesem Grund gefiel mir auch, dass sich sowohl George Cooper als auch Connie Tucker um ihr Befinden sorgen, besonders weil die beiden immer die waren, die sich über ihren Glauben lustig gemacht haben. Da gefällt es mir besser, wenn sie sich übereinander lustig machen und Connie drückt ihrem Schwiegersohn ohnehin gerne eins rein. Interessant war diesmal aber auch, dass Connie noch einmal zur Sprache gebracht hat, dass Mary ziemlich wild gewesen ist, bevor sie ihren Weg zu Gott gefunden hat. Eine ganz ähnliche Geschichte hat sie nämlich auch Missy vor ein paar Staffeln erzählt. Ich bin mal gespannt, ob wir in dieser Staffel noch mehr von der 'wilden' Mary sehen werden.
Ich kann ziemlich gut verstehen, dass ihr die letzten Tage zugesetzt haben und dann alles aus ihr herausgebrochen ist. Wobei ich ja glaube, dass die Begegnung mit Pastor Rob und Shannon ihr zugesetzt haben dürfte. Ich bin mir auch nicht sicher, ob man Mary einen Vorwurf machen sollte, weil sie letztlich in der letzten Szene mit George ähnlich agiert hat wie er in der Staffel zuvor. Auch Mary hat sich so gesehen 'Appetit' geholt und dann ihren Mann verführt und dennoch möchte ich mit ihr deswegen eigentlich nicht hart ins Gericht gehen. Ich glaube nämlich, dass sie nichts Sexuelles von Pastor Rob will, wenn sie auch diesen erotischen Traum hatte, sondern dass es ihr ähnlich wie George geht und sie nur jemanden braucht, von dem sie sich verstanden fühlt und wie Connie schon zu Grant Linkletter gesagt hat: Es ist etwas rein Platonisches.
Dennoch könnten die Entwicklungen noch interessant werden, da ja auch Brenda Sparks versucht hat, Mary zum Kündigen zu bewegen, nachdem sie mit George das Hühnerstall-Gespräch geführt hat. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Brenda und Mary doch noch Freundinnen werden, da ich glaube, Erstere hat ihre Anteilnahme ernst gemeint. Ich hoffe nur, dass man dann nicht in die Klischeekiste greift und dann alles wieder mit einem Hammer kaputt macht. Die ausgelassene und tanzende Mary gefällt mir nämlich sehr gut und man konnte Zoe Perry den Spaß ansehen.
Nur platonisch!
Im Gegensatz zum Staffelauftakt hatte ich bei dieser Episode dann doch bei einigen Dingen das Gefühl, wir haben es mit Füllmaterial zu tun. Ich war zwar nie ein Fan von Connie und Dale Ballard, was aber nicht heißen soll, dass sich die Chancen bei Grant erhöhen und er einen erneuten Versuch unternimmt, um sie zu daten. Deshalb fand ich es auch gut, dass sie gleich klar gemacht hat, dass ihre Verabredung nur rein platonisch ist. Aber eigentlich hätte man das Ganze auch weglassen können, denn das einzige, was unterhaltsam gewesen ist: Grant holt sich Tipps von Sheldon.
Fazit
Die zweite Episode der sechsten Staffel von "Young Sheldon" schneidet nicht ganz so toll ab und kann stattdessen als halbe Füll- und Überbrückungsfolge angesehen werden. Interessant war somit für mich eigentlich nur alles rund um Mary, die mir diesmal wirklich gut gefallen hat.
Daniela S. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Future Worf and the Margarita of the South PacificErstausstrahlung (US): 06.10.2022
Erstausstrahlung (DE): 23.01.2023
Regie: Beth McCarthy-Miller
Drehbuch: Steven Molaro, Eric Kaplan & Nadiya Chettiar
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