Bewertung

Review: #7.09 Schöner Sprechen und die Qual der Wahl

Foto: Iain Armitage, Young Sheldon - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Iain Armitage, Young Sheldon
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Es sind nur noch drei Wochen und fünf Episoden, dann ist "Young Sheldon" zu Ende. Mit jeder weiteren Episode merke ich doch, wie wehmütig ich langsam werde. Immerhin sind es sieben Staffeln gewesen, in denen die Charaktere einem ans Herz gewachsen sind und man eine Bindung aufgebaut hat. Man merkt aber auch, dass die Macher einen Fahrplan haben, der immer mehr Gestalt annimmt.

"Sheldon, you can't stay here." - "You've outgrown us." - "You deserve the best education possible." - "You're going to do great things, Sheldon. And we are proud to have been a small part of your journey."

Als ich den Teaser für diese Episode gelesen habe, war ich mir nicht sicher, ob ich Gefallen finden würde. In der Vergangenheit waren die Handlungen rund um Sheldon Cooper eher etwas nervig, deswegen hatte ich auch ein bisschen Vorbehalte, die dann aber doch eher unbegründet waren. Wie wir von "The Big Bang Theory" wissen, besuchte Sheldon nach seinem Abschluss die Caltech in Kalifornien. Umso überraschter war ich, dass man uns jetzt mit dieser Handlung erklären wollte, Sheldon musste eine schwere Entscheidung treffen. Ja, ich ging tatsächlich davon aus, es handelt sich um eine Füllerfolge – stattdessen hat man auch hier Kreise geschlossen und vielleicht sogar eine Erklärung, warum der ältere Sheldon immer wieder Spitzen gegenüber Howard Wolowitz abgeschossen hat. Aber dazu später mehr. Mir hat gut gefallen, dass man sich die Zeit genommen hat, zu erklären, welche Möglichkeiten ihm das Sommersemester in Deutschland eröffnen und es hat unterstrichen, wie viel Aufmerksamkeit ihm das bringt.

Die Coopers haben auch diesmal wunderbar als Eltern agiert, zumindest bei den Gesprächen mit den verschiedenen Unis, denn ich glaube schon, dass sie für ihren Sohn das Beste wollen. Ich kann auch verstehen, dass sie im Grunde ihres Herzens nicht wollen, dass er weggeht. Ein bisschen fehl am Platz war dann doch Mary Coopers Hinweis auf die fehlende Kirche, weswegen sie gegen das MIT gestimmt hat. Neben den Coopers waren aber auch Linda Hagemeyer, John Sturgis und Grant Linkletter darum bemüht, Sheldon zum Bleiben zu bewegen. Ich hatte schon die Sorge, man würde Wallace Shawn und Wendie Malick in dieser Staffel gar nicht mehr zu sehen bekommen. Bei Linda war mal wieder klar, dass sie nur so handelt, weil sie in Sheldon eine Geldquelle sieht, denn diesen Eindruck hat sie schon in der vierten Staffel hinterlassen, aber dennoch war es sehr unterhaltsam, was sie unternommen hat.

Eine sehr tolle Entwicklung hatten auch John und Grant. Bei den beiden hat man schon gemerkt, wie unwohl sie sich eigentlich fühlen, bei diesem Plan mitzumachen. Dennoch war es unterhaltsam, wie sie sich regelrecht bei Sheldon eingeschleimt haben, aber auf eine Art und Weise, die zu den beiden absolut passt und sie haben bewiesen, dass sie nicht nur gute Professoren sind, sondern auch wahre Freunde – ob Grant das nun abstreitet oder nicht, aber er will das Beste für Sheldon und eben nicht nur, um ihn loszuwerden. Logisch war dann auch, wie sich die beiden Herren und Linda gegenseitig die Hucke vollgelogen haben, was sie nicht alles versucht hätten.

Ein Kreis schließt sich auch gewissermaßen bei Sheldon und George Cooper. Mal davon abgesehen, dass Sheldon durchaus tatsächlich ans MIT wollte, aber das Wetter ließ ihn die Meinung ändern. Quasi hat Sheldon seine Geschichte umgeschrieben, da er Howard immer wieder wissen ließ, dass das MIT gar nicht toll war, dabei wollte er offenbar nur nicht zugeben, dass er nur wegen des Wetters nicht dahin wollte. Schön fand ich, dass George ihn begleitet hat, da es eine Fortsetzung davon ist, was wir in einer Episode der dritten Staffel gesehen haben, wo er ihn an die Caltech begleitet hat. Da Georges Schicksal unmittelbar bevorsteht, ist es eigentlich auch schön zu wissen, dass George bei der lebenswichtigsten Entscheidung seines Sohnes dabei war.

"You know, you don't have to do this." - "Well, I want to do it for CeeCee."

Georgie Cooper hat vom Serienstart bis heute wirklich eine großartige Entwicklung durchgemacht, die man ruhig immer wieder lobend erwähnt werden kann und sollte. Hin und wieder ist er zwar noch immer ziemlich kindisch, aber das macht ihn ja so liebenswert und auch Audrey McAllister hat bereits mitbekommen, wie liebevoll er als Vater mit CeeCee umgeht. Ich kann auch verstehen, dass Audrey bessere Zukunftsmöglichkeiten für ihre Enkelin will und dadurch auch früh damit beginnen will. Es stimmt auch, dass Babys das Sprechen von ihren Eltern bzw. ihren Bezugspersonen übernehmen oder zumindest sich irgendwie das annehmen. Ich glaube auch, dass Georgie irgendwann selbst dahintergekommen wäre und es irgendwie auch natürlich ist, wenn man 'unreiner' spricht, sollte man es nicht professionell brauchen. Außerdem sind Audrey und Mandy McAllister auch noch da, wenn es um die sprachliche Erziehung geht. Georgie hat sich wirklich wunderbar entwickelt und da arbeitet man auf das Spin-Off hin, damit Georgie der Mann wird, den wir im erwachsenen Alter kennengelernt haben. Ich bin aber mal gespannt, wie das Spin-Off wird, da es ja wirklich immer mehr die Gestalt annimmt, als würden Mandys Eltern eine enorme Rolle einnehmen.

Fazit

Diese Episode erscheint zwar nicht ganz so stark wie manch andere dieser Staffel, ist aber dennoch wichtig, damit es auf einer sehr annehmbaren Ebene zu "The Big Bang Theory" ist und auch diesmal waren es die Kleinigkeiten, die es so besonders machen.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Young Sheldon" ansehen:


Vorherige Review:
#7.08 Eine Fessel am Fuß und eine Schlange im Klo
Alle ReviewsNächste Review:
#7.10 Betrugsversuch und Arztbesuch

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Young Sheldon" über die Folge #7.09 Schöner Sprechen und die Qual der Wahl diskutieren.