Bewertung

Review: #1.05 Zoeys Versagen

Es musste ja irgendwann so kommen, dass es auch mal eine schwächere Episode gibt. Das liegt überhaupt nicht an der Musik sondern eher an dem kindischen Verhalten der Nebencharaktere, die in dieser Episode mehr ins Zentrum rücken.

Just give me a reason/Fight for your right

Zoeys Bruder David Clarke und seine schwangere Ehefrau Emily Clarke haben ein paar Probleme, die in erster Linie auf schlechte Kommunikation zurück zu führen ist. Dass es solche Phasen in einer Ehe immer mal geben kann, ist fast schon normal. Die Begründung in diesem Falle finde ich allerdings wirklich zu plump. Weil David als Junge durchaus schwierig war und er sich das für sein Kind nicht wünscht, mag ein nachvollziehbarer Gedanke sein. Deswegen aber so panisch zu sein und alles in Frage zu stellen, ist definitiv überzogen, zumal das in meinen Augen auch gar keine Geschlechterfrage ist. Auch kann ich nicht nachvollziehen, warum diese Angst dazu führt, dass er nicht voll als Vater da sein wird. Wenn das solche Probleme zur Folge hat, dann ist in der Ehe mehr kaputt. Insofern fand ich es verwirrend, dass Zoeys erstes Gespräch mit David nicht dazu überzeugen konnte, dass er mit Emily das Gespräch sucht.

Dafür sucht diese das Gespräch mit Zoey und auch wenn sie versprochen hatte, nichts weiterzuerzählen, so war sie in dieser Situation doch ziemlich hilflos und hatte eigentlich keine Alternative. Sicherlich wäre es sinnvoll gewesen, Emily klar zu machen, dass sie das nicht wissen dürfe, weil David mit ihr noch reden werde, aber ob das geholfen hätte in der Gefühlslage von Emily sei dahin gestellt. Immerhin wollte Zoey gleich mit David reden, doch der beschwert sich dann nur über den Vertrauensbruch (nachvollziehbar, aber eigentlich sollte er sich um sein Problem kümmern und kein anderes aufmachen). Dass er dann auch noch seine Mutter Maggie Clarke hängen lässt, setzt mein Unwohlsein mit dem Charakter noch die Krone auf. Es ist nicht so, dass er in den bisherigen Episoden viele Sympathiepunkte gesammelt hätte, aber mit dieser Episode hat er bei mir sehr viel verspielt. Ich hoffe, er macht schnell eine Kehrtwende oder aber man erfährt noch viel mehr, sodass sein Agieren etwas logischer erscheint.

Everybody hurts

Ebenfalls nicht zufriedenstellend ist die Storyline um Leif, der nach einem negativen Feedback in eine Krise verfällt und nahezu arbeitsunfähig wie ein Schluck Wasser auf der Arbeit rumhängt. Dass das Feedback ihn wurmt, ist nachvollziehbar. Dass er das so raushängen lässt, ist etwas kindisch. Dass er Zoeys Fürsorge erst ignoriert und dann auch noch fast absichtlich falsch versteht, ist albern. Mag ja sein, dass seine Familie mit all den Erfolgskarrieren Druck aufbaut und er deshalb einen höheren Anspruch an sich hat. Nicht Chef geworden zu sein, ist eben ein Makel, der ihn nicht loslässt. Aber seine komplette Reaktion löst bei mir nur Unmut aus und die Hoffnung, dass er nur eine untergeordnete Rolle in den kommenden Episoden spielen wird. Also nehme ich mit, dass Zoey sich auch hier kümmern wollte und sich wirklich Mühe gegeben hat, davon aber nichts zurück bekommt.

It's Your Thing

Gut, dass sie da noch ihre Eltern hat, die viel wohlwollender agieren bzw. reagieren. Maggie schwelgt immer wieder in Erinnerungen und ist so von der neuen Situation eingenommen, dass sie ihr Leben komplett für ihren Mann Mitch Clarke unterordnet. Diese Aufopferung ist irgendwie toll, aber eben auch definitiv nicht gesund, weil das niemand möchte, vor allem Mitch nicht, der aber nicht in der Lage ist, das auszudrücken. Hier hat Zoeys Gabe wirklich einen enormen Mehrwert. Sie kann also ihre Mutter überzeugen, ihrer Leidenschaft wieder nachzugehen und macht damit auch Mitch sehr glücklich. Schön, dass Zoey hier also Erfolgserlebnisse hat.

Should I stay or should I go

Kommen wir abschließend zur stärksten Storyline, nicht zwangsläufig in der Entwicklung aber in der Umsetzung. Simon muss seine Emotionen um seinen Vater in den Griff bekommen und Zoey schafft es wieder, mit tollen kleinen Gesten wie dem Aufmunterungskörbchen so unglaublich einfühlsam zu sein, dass sie Simon in eine seit Folge 1 sich anbahnende Zwickmühle treibt. Da man auch nichts von Simons Verlobter hört, kann man fast nicht anders, als Zoey und Simon zu shippern, weil sie in der gesamten Inszenierung der Episode einfach wunderbar zusammen passen. Da hilft es auch nicht, dass alle wissen, dass es eigentlich nicht richtig ist. Trotzdem stimmt die Chemie zwischen Simon und Zoey einfach und ich hoffe sehr, die beiden mal ein einem Duett hören zu können, auch wenn inhaltlich ein Mitsingen von Zoey nicht ganz logisch wäre.

Spannung ist in diesem Kontext natürlich auch die Trennung von Max und Autumn, die auf der einen Seite schade ist, auf der anderen Seite natürlich perfekt passt, um Zoeys Männerproblem wieder zu verschärfen. Max entscheidet sich ja schon gegen Autumn, weil sie nicht wie Zoey ist. Die Trennung war übrigens regelrecht rührend, weil sie so ehrlich und anständig war und zeigt, dass Autumn ein toller Charakter ist, der wohl gespürt hat, dass Max nicht ihr „final match“ ist. Man wünscht ihr aber das beste. Und Max wird von Zoey abgewimmelt, was für ihn ziemlich rüde gewirkt haben muss. Ich bin gespannt, inwieweit dies ihre Freundschaft belasten wird, denn besonders freundschaftlich war Zoey in dem Moment nicht. Aber verübeln kann man es ihr auch nicht. Jedenfalls gibt es genügend Anknüpfungspunkte, um das love triangle Max, Simon, Zoey in der nächsten Episode ins Zentrum zu stellen.

Fazit

Diese Episode konnte mich nicht überzeugen, weil die Eigenarten der Nebencharaktere für mich zu übertrieben sind und sie zu viel Drama aus Banalitäten machen. Nur Max, Simon, Zoey und ihre Eltern konnten überzeugen.

Emil Groth - myFanbase

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