Review: #7.09 16:00 - 17:00 Uhr

Die Folge beginnt dort, wo die letzte aufgehört hat – mit Renee Walkers Gewissensbissen. Sie verteidigt die von ihr angewandten Mittel gegen Moss, hinterfragt sie dabei aber dennoch selbst. Vor dem Spiegel gesteht sie sich kurz einen schwachen Moment ein. Dank Jack fängt sie sich jedoch recht schnell. Die Szene war schauspielerisch wirklich hervorragend dargestellt. Wie sie vergebens versucht, sich das Blut vom Gesicht abzuwischen, wirkte unglaublich beklemmend.

Die Präsidentin wird angesichts der Tatsache, dass ihr Mann schwer verletzt im Krankenhaus liegt, sehr aufgebracht und widersetzt sich wieder einmal den Empfehlungen ihres Chiefs of Staff. Mittlerweile frage ich mich, warum sie ihn ausgewählt hat. Anscheinend ist ihr Vertrauen wichtiger als die politische Einstellung. Die Präsidentin scheint Bill gut zu kennen, ansonsten würde sie ihn nicht wieder aktivieren. Nach den letzten Folgen hätte ich nicht damit gerechnet, dass sie sofort ins Krankenhaus fährt, um ihren Mann beizustehen. Das war schon eine Überraschung.

Das trifft ebenfalls auf Janis zu. Sie fürchtet, von Chloe ersetzt zu werden und erpresst Sean um Zugang zum Terminalserver zu bekommen. Sie war ja schon seit Beginn der Staffel nicht unbedingt zurückhaltend, doch dass sie Sean droht, ihn zu verpfeifen, war wirklich nicht vorhersehbar, nachdem sie Sean zuvor leichtfertig Informationen über Renees Art der Informationsbeschaffung ausgeplaudert hat.

Dubakus Freundin hat ihre Naivität nicht abgelegt und ist bereit, ihm in sein Heimatland zu folgen, nachdem er ihr mitgeteilt hat, illegal in den USA zu sein. Ihre besorgte Schwester hat keinen Erfolg, es ihr auszureden. Nachdem Jack und Walker die sichtlich verstörte Freundin Dubakus über seinen wahren Aufenthaltsgrund in den USA unterrichtet haben, wird diese als Köder missbraucht, um Dubaku endlich zu fassen. Die Freundin verhält sich der Situation entsprechend nachvollziehbar, es ist wohl auszuschließen, dass sie etwas von seinen Taten gewusst hat.

Dubaku scheint es jedoch ernster mit ihr zu sein, als es zunächst den Anschein hatte. Er übt Druck auf seine geschmierten Kontakte aus, um sie mit in sein Heimatland nehmen zu können. Mir stellt sich hier die Frage, warum Dubaku von den Machern menschliche Züge versehen bekommt. Ein Terrorist, der sich mehr um seine Freundin sorgt als um seine eigene Haut? Schließlich war es nicht ungefährlich für ihn, sich mit seinen Kontakten in der Öffentlichkeit zu treffen. Doch Dubaku erfährt schließlich von der Falle und beschließt sich selbst um seine Freundin "zu kümmern". Zunächst schenkte er der Nachricht keinen Glauben, doch dann verschwindet sein ungläubiger Gesichtsausdruck und wird durch einen sehr bösen ersetzt. Sie scheint ihm einiges zu bedeuten, doch hat sie überhaupt eine Chance? Wurde sein letztes Fünkchen Menschlichkeit gerade mit einem kalten Schauer, der ihm über den Rücken runter gelaufen sein muss, gelöscht? Oder wird sie doch noch gerettet? Dubakus Charakter hat meiner Meinung nach seinen Höhepunkt erreicht. Ich gebe ihm noch zwei bis drei Stunden, bis er von der Bildfläche verschwindet.

Jack und Walker werden bei dem Versuch, den Wagen mit seiner Freundin zu verfolgen, von der Polizei auf offener Straße angehalten und festgenommen. Selbst Moss scheint nichts gegen den vom FBI ausgestellten Haftbefehl unternehmen zu können. Diese Aktion kam aus dem heiteren Himmel. Ich hatte zwar vermutet, dass Sean der Maulwurf beim FBI ist, doch die Art und Weise, wie es jetzt dargestellt wurde, ist wirklich gut. Nur frage ich mich, wie er an seinem Arbeitsplatz ohne Probleme mit den anderen Kontaktleuten Dubakus telefonieren kann. Es wirkt zwar dadurch etwas unauffälliger, als wenn er auf die Toilette gegangen wäre, aber ganz logisch erscheint es mich dennoch nicht, da schließlich viele Ohren mithören.

Die OP des First Gentleman wird mit Sicherheit mehrere Episoden dauern. Interessant scheint das Wiedersehen der Präsidentin und ihrer Tochter zu werden. Die Ähnlichkeit, sowohl äußerlich, als auch charakterlich ist nicht von der Hand zu weisen.

Jetzt stellen sich für mich nur drei Fragen. Was wird Dubaku mit seiner Freundin tun? Wann fliegt Sean Hillinger auf? Und können Jack und Walker Dubaku doch noch fassen, bevor er sich um seine Freundin kümmern kann?

Fazit

Die Folge knüpft, was die Geschwindigkeit angeht, direkt an die letzte an. Es ist sehr viel in der Episode passiert. Endlich wurde die Story um den FBI-Analysten Hillinger fortgeführt, was ich an den vorigen Folgen oft kritisiert habe. Dass er derjenige sein würde, der Jack wohlmöglich an der Festnahme Dubakus scheitern lässt, hätte ich dann trotz seiner unsympathischen Art nicht erwartet. Es bleibt zu hoffen, dass die nächste Folge nicht an Geschwindigkeit verliert. Daher hoffe ich, dass Jack und Walker bereits am Beginn der nächsten Stunde freigelassen werden.

Dennis T. - myFanbase

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