Bewertung

Review: #8.05 20:00 - 21:00 Uhr

Der Fokussierung von Stunde fünf liegt bei Renee Walkers Mission und so bleibt die Grundstimmung sehr düster und aufgrund der Lage spannend. Unterdessen bekommt auch die politische Dimension mehr Gewicht.

Gefallen tun

Fangen wir dieses Mal erst mit der inzwischen doch sehr nervigen Storyline an. Kevin Wade zwingt Dana Walsh nach Hause zu kommen und macht damit richtig deutlich, wozu es die Storyline geben wird. Bei der CTU macht sich erstes Misstrauen über Danas Verhalten breit, was sicher noch verstärkt wird, wenn sie nun illegal an Daten zu kommen versucht, um Kevins banalen Wunsch nach dem schnellen, vielen Geld nachzukommen. Es liegt auf der Hand, dass es nur die Option Wahrheit gibt und Danas Weg noch erhebliche, völlig unnötige Schwierigkeiten machen wird. Diese Geheimniskrämerei kann mich nicht mehr begeistern, zumal ich Danas Ängste einfach nicht nachvollziehen kann. Hat ihr Geheimnis vielleicht noch mehr Facetten? Dann auf den Tisch damit!

Mein Bruder

Auf der Seite der Bösewichte wird unterdessen die Karte "Menschlichkeit" ausgespielt. Während für Sergi Bazhaev der Deal läuft und Farhad Hassan die Wartezeit verköstlicht wird, will Josef Bazhaev seinen Bruder Oleg Bazhaev nicht einfach sterben lassen und riskiert lieber die gesamte Mission. Hier zeichnet sich bereits ab, wo die CTU wohl auf eine neue Spur stoßen könnte. Das resolute Vorgehen wird aber eher nichts mehr bringen, denn Oleg ist doch schon sehr mitgenommen. Josef aber gibt entschlossen die Schlagzahl und damit die Storydynamik vor. Ich bin schon gespannt, wie sein Vater auf diese Aktion reagieren wird. Die Gegenseite hat also mal wieder einen Familienkonflikt, der im Moment noch zu gefallen weiß, weil er dezent und soweit nachvollziehbar gestaltet wurde. Zudem sehe ich einfach gerne.

Differenzen

Langsam kommt auch Präsidentin Allison Taylor in Fahrt. Sie hatte an diesem Tage Großes vor und wollte einen Friedensvertrag unterschreiben, welcher der gesamten politischen Welt einen riesigen Satz verschaffen würde. Ihr Wort hat Gewicht, doch inzwischen ist es zu einer enormen Last geworden. Präsident Hassan reagiert auf die Aktion seines Bruders mit diktatorischen Methoden, die nicht nur Amnesty International auf den Plan rufen würden. Für Taylor wird es nun ziemlich schwierig, diesen Mann als Friedensaktivist der internationalen Öffentlichkeit vorzustellen, ohne dabei ihre eigene Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen. Ihr erster Verhandlungsversuch ist gescheitert. Von Taylor wird noch viel Geschick verlangt werden und da ist es nur gut, dass sie sowohl Rob Weiss als auch Ethan auf ihrer Seite hat, um dieses politisch brisante Unterfangen anzugehen. Die in dieser Stunde deutlich gewordenen Differenzen bringen auf jeden Fall endlich eine richtige Storyline für Taylor ins Laufen, die nicht aus Fragen nach der CTU und ihren Fortschritten sowie der Umgarnung von Hassan besteht. Es war höchste Zeit für diese Storyline.

Einschleusen

Die CTU verfolgt ihre einzige Spur, indem sie Renee wieder in ihr früheres Einsatzfeld schickt. Sie will zu Vladimir Laitanan und agiert dabei weiter resolut und scheinbar furchtlos. Sie hat einen konkreten Plan. Jack Bauer versorgt sie derweil mit den durch Chloe O’Brian erarbeiteten Infos für die Deckung. Mit der stimmigen Geschichte kann sie Laitanan schnell überzeugen, dessen Kumpane Lugo ist aber enorm skeptisch. Laitanan geht aber trotzdem auf Nummer sicher und Renees Leben ist derart bedroht, dass man sich ernsthafte Sorgen machen musste, dass nicht doch eine riesige Überraschung passiert. Zum Glück gibt es die vermutete Wendung. Renee stirbt nicht, ist somit erfolgreich eingeschleust, lässt aber auch erkennen, dass sie keinesfalls einfach nur eine mörderische und dunkle Gestalt geworden ist, sondern durchaus noch Gefühle hat und Leben will. Jack litt unterdessen hilflos im Auto und betete regelrecht dafür, dass Renee überlebt. Hier merkt man erneut sehr stark, wie wichtig Jack Renee ist. Er will sie beschützen, will sie am besten von all dem Unheil der Welt bewahren und man wird das Gefühl nicht los, dass auch über den Beschützereffekt noch weitere Gefühle vorhanden sind. Die emotionale Spannung passt auf jeden Fall immer wieder zu Jack, dem wohl am häufigsten und stärksten Leidenden TV-Charakter, den es gibt.

Nebenher wurde auch noch etwas für die Geheimniskrämerei getan. Renee und Laitanen verbindet etwas mehr als nur die Arbeit. Offenbar sind hier noch ganz andere Funken im Spiel gewesen. Renee will natürlich nichts sagen, um Jack nicht noch einen Grund zu geben, sie zu bemuttern. Jack lässt Chloe forschen und schlussfolgert gleich mal das Schlimmste. Bleibt die Frage, ob es hier nun noch Überraschungen geben kann. Laitanan würde ich vorerst alles zutrauen, obwohl ich mir von dem Charakter an sich noch etwas mehr verspreche.

Fazit

Eine ordentliche und spannende Episode, die aber darunter leidet, dass einige Storylines nicht besonders kreativ wirken und einem möglichen Standardaufbau unterliegen. Gerne lasse ich mich aber überraschen.

Emil Groth - myFanbase

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