Bewertung

Review: #5.04 Live Show

Als ich das erste Mal in einer News von der Live-Episode hörte, klang es nach einer ziemlich guten Idee. Wirklich Gedanken um die Umsetzung dieser Idee hatte ich mir zu der Zeit allerdings nicht gemacht. Nachdem ich die Folge nun gesehen habe, kann ich sagen, dass die Idee zwar ganz nett war, ich so eine Folge aber kein zweites Mal bräuchte.

Does it seem weird in here to you? Everything looks like a Mexican soap opera.

Im Nachhinein erscheint es ein wenig naiv und gedankenlos von mir, doch ich hatte nicht wirklich erwartet, dass diese Folge mehr einer Sitcom gleichen würde als den typischen "30 Rock"-Folgen. Alle sprachen irgendwie anders, die Serie hatte einen relativ billigen Look und das Lachen des Publikums wirkte seltsam und unpassend. Dabei war es für mich auch befremdlich zu sehen, was andere Leute so lustig finden. Außerdem war es ganz interessant, dass dieselben Witze teilweise unterschiedlich in den beiden Shows ankamen (es wurden zwei Shows gedreht: eine für die Ost- und eine für die Westküste). Auch passte man die Jokes augenscheinlich an diese Art der Sendung an, was mir direkt negativ auffiel. Nicht nur waren diese teilweise etwas lahm, doch machte es das fehlende Lachen des Publikums oder auch das teilweise in meinen Augen unnötige Lachen des Publikums in eher weniger lustigen Szenen nur noch schlimmer. Ebenso nervten mich die typischen Pausen für Lacher, die man auch von Stand-Up-Comedians kennt. So glich alles mehr einer Comedy-Performance als einer Serie.

Was mir jedoch gleich sehr gut gefiel war, wie man den seltsamen Look, den die Serie für ihre Live-Show annahm, dadurch erklärte, dass Jack vorübergehend für die Mutter seines zukünftigen Kindes das Trinken aufgeben wollte. Dies war ein netter Gag, der das Ganze zu einer runden Geschichte machte, als Jack dann am Ende doch wieder einen Drink nahm und sich so das Bild wieder in die gewohnte Form wandelte.

How come you're better looking in your memory? – Cause my memory has 'Seinfeld' money.

Die Review klang sicherlich bisher etwas zu negativ, denn es gab natürlich auch einige gelungene Aspekte an der Sendung. So verpflichtete man Julia Louis-Dreyfus als Ersatz-Liz für die Szenen, in denen die Gute eben schlecht an zwei Orten zur selben Zeit sein konnte. Das war gleich aus mehreren Gründen lustig und die beiden sind sich wirklich erstaunlich ähnlich. Ansonsten brachte man einige alte Bekannte wieder wie z. B. die Putzfrau, Dr. Spacemen und Jon Hamm als Drew Baird, der einfach nur total klasse war. Auch Matt Damon als Carol war wieder mit von der Partie.

Ansonsten gab es ein paar nette Goodies wie die natürlich sehr aktuell aufs Zeitgeschehen angepassten Gags, die verschiedenen News-Untertitel in den unterschiedlichen Shows, ebenso die unterschiedlichen Werbungen, die Drew zeigten, und Jack, der an Jennas Mund riecht, um sich an den Geruch von Alkohol zu erinnern. Was ich nicht wirklich kapiert habe, war das Anbringen des sog. Breaking. Man hätte eigentlich erwartet, dass es nach den Erklärungen dann auch wirklich passieren würde, aber eigentlich wurde es nur eher platt umgangen.

An die eigentliche Story kann ich mich nicht einmal mehr erinnern, aber das spielt bei "30 Rock" ja sowieso eine eher untergeordnete Rolle. Aber auch die Gags zündeten bei mir nur teilweise und es gab wenig, das dies ausglich. Insgesamt kann ich die Episode nur als nettes Experiment beurteilen, das nicht unbedingt wiederholt werden muss. Es passt einfach nicht zur Serie, die lieber ihre Stärken ausspielen sollte, statt sich auf ein Niveau zu begeben, auf dem so viele andere Serien einfach eher zu Hause sind.

Nadine Watz - myFanbase

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