Bewertung

Review: #5.05 Der Meister des Reaganing

Mal wieder habe ich dank "30 Rock" einen neuen Begriff gelernt - "Reaganing". Der ist nur sehr schwer ins Deutsche zu übersetzen und bedeutet wohl in den USA so viel wie "einen Lauf haben". Fakt ist also, dass Jack in den vergangen 24 Stunden alles gelungen ist, was er angepasst hat, was wohl ansonsten nicht vorkommt? Ich verstehe den ganzen Hype über dieses "Reaganing" nicht wirklich, aber gut, wenn es Jack gute Laune verschafft, dann lasse ich mich eben darauf ein.

Jack hat also einen Lauf, bringt mal eben eine neue genial-blöde Idee für eine Reality-Show an die Produzenten, befriedigt seine schwangere Freundin Avery (die wir diese Season übrigens noch kein einziges Mal gesehen haben) und beschließt dann auch noch, Liz Lemons Sexual-Problematik zu lösen, woran er letztendlich jedoch grandios scheitert.

Überhaupt war die ganze Sache mit Tom Jones, den Rollerskates und Liz' Verklemmtheit schon ein wenig weit hergeholt, sehr überzogen dargstellt und hat mich dieses Mal überhaupt nicht vom Hocker gehauen. Und ich mag es nicht, wenn über eigentlich wichtige Nebenfiguren immer nur gesprochen wird, sie jedoch nicht zu sehen sind. Wenn Carol und Avery doch eigentlich recht prominente Rollen in der Staffel einnehmen, hätte man sie eben nicht mit Stars besetzen sollen, die für Episoden zu teuer oder einfach nicht verfügbar sind. Ich hoffe, dass wir Matt Damon und auch Avery-Darstellerin Elizabeth Banks noch einmal wieder sehen werden und nicht immer nur von ihnen hören.

Dass Liz wirklich glaubt, dass Sex dazu führt, dass die Menschen sie verlassen, weil ihre Mutter ihr ihre Poster weggenommen hat. Und das nur, weil sie unter einem Poster von Tom Jones gelegen hat. Irgendwie unglaubwürdig und vor allem sehr kitschig/billig inszeniert. Liz soll sexuell so verschroben sein, weil ihre Mutter ihr ihre Poster weggenommen hat? Ich weiß nicht recht. Das ist mir selbst für 30-Rock-Verhältnisse etwas too much.

Kommen wir mal zu den interessanteren Dingen dieser Episode. Die "Betrugsaktion" von Jenna und Kenneth war wirklich göttlich witzig und hat vor allem durch den Auftritt von Kelsey Grammar noch mal richig Pepp bekommen. Endlich hatte Jenna mal wieder eine etwas prominentere Rolle und war nicht nur zum bloßen Sidekick von Liz oder Tracy degradiert worden. Sehr witzig war einmal mehr die Erwähnung von Kenneths Familienproblematik und den fast schon gruseligen Verhältnissen auf der Schweinefarm, auf der er augewachsen ist. Ein wenig befremdlich finde ich es schon, wenn der ansonsten sehr integere Kenneth plötzlich von Habgier besessen beginnt, krumme Dinger zu drehen. Glücklicherweise hat er am Ende gerade noch so die Kurve gekriegt und hat sich seiner Prinzipien besonnen.

Tracys Storyline war nur Mittel zum Zweck für Jack um zu beweisen, welch guten Lauf dieser momentan hat und war daher nur leidlich interessant. Es wurden wieder die selben platten Witzchen gerissen und auch der Auftritt von "Garfield-3-Produzent", dessen Name mir gerade entfallen ist, trägt nicht dazu bei, der Story etwas Pepp zuverleihen.

Fazit

Nach einer wirklich tollen Live-Episode nimmt man mit #5.05 Reaganing etwas Wind aus den Segeln und plätschert in erträglicher Langeweile so dahin. Erst das Ende, als Jack Liz klar macht, welch großartige Persönlichkeit sie eigentlich ist, trotz ihrer vielen Fehler, vermag ein positives Gefühl beim Zuschauer zu hinterlassen. Zwischendrin fehlen einfach die Lacher oder die interessanten Geschichten.

Melanie Wolff - myFanbase

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