Bewertung

Review: #11.08 Das Tor zur Hölle

Foto: David Duchovny & Gillian Anderson, Akte X - Copyright: 2018 Fox Broadcasting Co.; Shane Harvey/FOX
David Duchovny & Gillian Anderson, Akte X
© 2018 Fox Broadcasting Co.; Shane Harvey/FOX

"Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" trifft in der Episode #11.08 Das Tor zur Hölle im Sinne des Horror- und Mystery-Genres auf "Supernatural". Zudem wird die Vorstadtidylle mit ihren Geheimnissen näher beleuchtet.

"Akte X" trifft "Supernatural"

Endlich mal wieder ein klassischer Horrorfall als Fall der Woche innerhalb des "Akte X"-Universums! Die Parallelen zu Horror-Serien wie "Supernatural" werden dabei offenkundig, auch wenn es sogar in "Akte X" immer mal wieder auf Horror ausgelegte Inhalte gegeben hat. Wenn es dann aber um Hexen, Teufel, Höllentore oder Höllenhunde geht, dann findet man sich eher im klassischen Horror-Genre wieder.

Dabei wissen neben dem Fall an sich vor allem auch die Ermittlungsarbeit von Scully und Mulder zu gefallen. Wie in kaum einer anderen Episode in der neuen Staffel sehen wir Mulders Fantasie und Riecher, um den Fall zu lösen, auf Hochtouren laufen - genauso wie Scullys Skepsis, indem sie Mulder hier und da bremst. Der große Unterschied zu den ganz alten Folgen ist allerdings, dass Scully Mulder weniger ausbremst und ihn noch mehr unterstützt, da sie im Laufe der Zeit so viel erlebt hat, dass sie für seine manchmal auch hanebüchenen Theorien sehr viel Verständnis aufbringt. Zudem ergänzen sich Mulder und Scully wieder super, da Scully den Tathergang bzw. den Mörder auf Grund medizinischer Betrachtungen richtig analysiert, während Mulder den Faktor X dahinter ausgezeichnet sowie unnachahmlich aufdeckt. Die Täter und Opfer bleiben dabei wie immer etwas blass und die Mythologie wird leider nicht ganz ausgereizt. An mancher Stelle hätte man sich mehr Hintergrundwissen zu der Art der Magie und deren Monster gewünscht, statt "nur" Hinweise auf Salem oder auf ein Zauberbuch. Außerdem kann man in der ausgestrahlten Fassung nur eine geschnittene Version begutachten, da die Feuer- und Mordszenen wohl etwas zu gruselig waren. Kinder als Opfer oder Leichen werden ja verständlicherweise sowieso ungern gezeigt.

Vorstadtidylle und ihre Geheimnisse

Ein weiterer Aspekt dieser Folge ist die Art der Polizeiarbeit in einer Vorstadt bzw. kleineren Stadt, in der jeder jeden kennt. Zunächst halten die meisten Polizisten und Bewohner zusammen und geben sich damit zufrieden, dass ein scheinbarer Täter gefasst wird, der dann aber doch nicht der Täter war. Einen Unhold in den eigenen Reihen finden möchte da niemand. Insofern bedienen die "Akte X"-Macher hier das Klischee der Cliquen-Wirtschaft in einem regional überschaubaren Raum. Gleichzeitig versucht man uns in die Irre zu leiten, indem man den Polizeichef als Ehebrecher und Hauptschuldigen in den Fokus rückt, wobei doch dessen betrogene Ehefrau hinter dem Zauberer-Zinnober steckt. Letzteres kommt zwar nicht überaus überraschend, doch die ein oder anderen Wendungen erhält der Fall der Woche damit schon und das sorgt letztendlich für ein gewisses Maß an Spannung. Als "Ausreißer" bei den Einheimischen entpuppt sich dann einer der Polizisten, der Mulder und Scully auf die richtige Spur bringt. Somit zeigt er ein Gewissen, ohne sich damit zufrieden zu geben, dass ein Sündenbock gefunden und ermordet wurde. Man kann im Übrigen davon ausgehen, dass auch der angeklagte Polizist, der den Unschuldigen erschoss, mit einem milden Strafmaß rechnen darf.

Wenn man alles zusammennimmt, kommt mir die Vorstadt aber etwas zu schlecht weg. Es entsteht der Eindruck, als würden "Hinterwäldler" die Dinge unter sich und auch manchmal außerhalb des Gesetztes regeln, während in öffentlicheren Kreisen alles paletti sei. Dem ist natürlich nicht so. Egal wo, egal wann - gemauschelt wird prinzipiell überall. Nur fällt es eben je eher und stärker auf, desto kleiner und regionaler der Kontext ist.

Insider & Hintergründe

  • Die deutsche Übersetzung des Episodentitels ähnelt sehr stark dem der Folge #7.07 Tor zur Hölle und könnte daher noch eine Umbenennung nach sich ziehen.
  • Bei dem erwähnten "Coywolf" handelt es sich um einen Hybriden aus einem Wolf und einem Kojoten.
  • Höllenhunde gibt es in den verschiedensten Mythologien, z.B. in der griechischen als Zerberus oder in der germanischen als Garm.
  • Das von Mulder erwähnte Grimoir steht für ein Zauberbuch mit magischem Insider-Wissen und dient als "Grammatik-Buch" (franz. grimoire - gramaire - grammaire) zur Herleitung von Riten und Formeln.
  • Neuengland, in dem die Episode spielt, wurde und war bekannt durch die Hexenverbrennungen, vor allem die Stadt Salem.
  • Eine ähnliche Thematik bearbeiteten Mulder und Scully bereits in der Episode #4.06 Hexensabbat. Dient diese Folge vielleicht als eine Hommage?

Fazit

"Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" trifft in der Episode #11.08 Das Tor zur Hölle im Sinne des Horror- und Mystery-Genres auf "Supernatural". Dabei besticht vor allem die Ermittlungsarbeit von Mulder und Scully, die exemplarisch an alte Zeiten erinnert. Der Fall an sich und die Nebencharaktere fallen dabei leider etwas ab.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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