Bewertung

Review: #1.08 Eis

Mulder und Scully untersuchen mit anderen Wissenschaftlern die Ereignisse auf einer Forschungsstation weit weg von jeglicher Zivilisation in den unendlichen Weiten der Arktis. Dort treffen sie auf einen Parasiten, der nicht von dieser Welt sein kann.

Tiefbohrungen

Seit jeher ist es bekannt, dass man nur tief genug graben muss, wenn man etwas herausfinden will. In diesem Falle ist es eine Bohrung, die Aufschluss über die Anfänge der Arktis geben soll. Dabei kann man auch auf Dinge stoßen, die man nicht erwartet hätte. In dieser Episode ist es ein wurmähnlicher Parasit, der es irgendwie geschafft haben muss, Jahrtausende zu überleben. Im Prinzip kann es sich nur um eine außerirdische Lebensform handeln, weil alles Irdische dazu nicht in der Lage wäre. Doch sowohl Scully als auch die anderen Gefährten haben zurecht nur ihr eigenes Wohl im Sinne. Sie wollen diese Expedition irgendwie überleben und sich nicht in die Lage bringen, vor Aggressivität den Gegenüber zu töten. Mulder ist also mal wieder der Einzige, der den Blick über den Tellerrand wirft und danach strebt, Beweise mit nach Hause zu bringen. Doch natürlich wird ihm das verwehrt. Die Regierung ist dann auch schnell bei der Sache und brennt alles nieder. Ich denke, dass es in diesem Fall nicht mal darum ging, Mulders Beweise unschädlich zu machen, sondern wirklich ein Art Seuche zu verhindern. Wäre dieser Wurm in bewohntes Gebiet gelangt, hätte es verheerende Auswirkungen haben können. Es bleibt also wieder nur die Erkenntnis der Agenten, dass das Universum noch viele Überraschungen parat haben wird.

Immerhin muss man die hervorragende Arbeit vor Ort noch würdigen. In kürzester Zeit ist es gelungen, den Parasiten zu verstehen und seine Absichten zu erkennen, sowie zu erörtern, was ihn tötet. Interessant ist dabei, wie sie sich wirklich gegenseitig töten können. Haben sie beide ein Gift ausgestoßen, dass den anderen nach ein paar Sekunden sterben lässt oder wie haben sie sich abgesprochen, dass es auch wirklich beide trifft und nicht der stärkere Parasit überlebt? Aber vielleicht liegt hierin auch die Begründung, warum es dieses Geschöpf nur dazu gebracht hatte, Jahrtausende im tiefen Eis zu überleben, statt sich mit der Ankunft auf der Erde zu profilieren.

Psychospiele

Der weitaus interessantere Teil dieser Episode lag in den zwischenmenschlichen Beziehungen der Expeditionscrew. Dr. Hodge war von Anfang an den beiden FBI-Agenten misstrauisch gegenüber, weil er sicher war, dass sie mehr wissen müssen. Dabei waren Mulder und Scully eher selbst überrascht, dass sie diese Reise antreten mussten. Wollte man den beiden damit wirklich einen Denkzettel verpassen oder war es einfach ein Weiterschieben des Falles, weil keiner Lust drauf hatte und da man sich das alles nicht erklären konnte, ist es eben bei Mulder gelandet. Er ist schon so ein bisschen der Mann für die Drecksarbeit. Jedenfalls ist ein wild zusammengewürfeltes Team nicht gerade die beste Voraussetzung für eine solche Reise. Der Pilot kommt mit der Situation sowieso nicht klar, wird sofort panisch und qualifizierte sich dadurch mit deutlichem Vorsprung als erstes Opfer. Dass es dann noch Dr. Murphy trifft, der ohne Partner angereist ist, war fast logisch, sodass sich zwei Pärchen wunderbar gegenseitig misstrauen können. Doch es kommt ganz anders. Scully nimmt die Fakten zusammen und kann sich nicht anders helfen, als Mulder zu verdächtigen. Plötzlich richten sie beide gegenseitig die Waffe auf den anderen. Welch eine starke Szene. Der enge Raum auf der Station und die Angst nach dem bisher schon Erlebten bringen die Spannung auf den Siedepunkt. Was soll man also tun? Mulder löst es schließlich doch recht unspektakulär und lässt sich wegschließen, doch irgendwann musste eine Lösung her, für die dann doch die Partnerlogik herhalten sollte. Scully entlastet Mulder, doch Hodge und Da Silva trauen dem nicht und wollen Mulder den Parasiten einsetzen. Erst im wirklich allerletzten Moment erkennt Hodge die Wahrheit und trifft die richtige Entscheidung. Als fader Beigeschmack bleibt nur die Frage, warum Nancy nicht noch weitere Menschen nach Dr. Murphy umgebracht hat. Denn dass sie sich derart zurückhalten kann, ist seltsam, denn dann hätte sie, als klar war, wie man den Wurm beseitigen kann, gestanden und sich helfen lassen.

Fazit

Weit weg von Zuhause haben Mulder und Scully einen der schwierigsten Momente ihrer Partnerschaft. Die Haupthandlung war durchaus gefällig und konnte vor allem durch die Anspannung und das Misstrauen der Crew überzeugen.

Emil Groth – myFanbase

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