Bewertung

Review: #5.05 Emily (1)

Foto: Gillian Anderson, Akte X - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Frank Ockenfels/FOX
Gillian Anderson, Akte X
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Frank Ockenfels/FOX

In der Episode #5.05 Emily Teil 1 erwartet uns der Christmas Carol à la "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI": Was zunächst wie ein Scully-zentrierter Fall der Woche anmutet, entlädt sich gegen Ende hin mit einem echten Cliffhanger.

Faktor X als getarntes Familiendrama

Da während der Dreharbeiten zur Folge unser lieber Fox Mulder als David Duchovny auf Marketing-Tour zu seinem damaligen Film "Playing God" unterwegs war, spielt sich das Geschehen in der Episode fast vollständig um Scully ab. Die heile Familienidylle im Hause Scully scheint zu trügen, denn irgendwie hat man das Gefühl, dass Dana fehl am Platze ist. Gestärkt wird dieses Gefühl dadurch, dass ihr Bruder Bill Nachwuchs erwartet, während sie nach den Experimenten bei ihrer Entführung selbst keine Kinder mehr bekommen kann. Dass dies Dana nahe geht, ist nachvollziehbar. An dieser Stelle wird nochmals offenkundig, wie stark sich das Leben von Mulder und Scully seit dem gemeinsamen Arbeiten an den X-Akten geändert hat: Sie gehen beide seither einen Weg, der gepflastert ist mit Schicksalsschlägen und Niederlagen. Just in diesem Moment der seifenoperhaften Züge erhält Scully einen Anruf. Einen Anruf von einer Frau, deren Stimme der ihrer verstorbenen Schwester Melissa ähnelt. Der Anruf führt Dana zu einem vermeidlichen Tatort, bei dem eine junge Mutter Selbstmord begangen haben soll. Dass hinter der Ermordung der jungen Mutter noch wesentlich mehr steckt, wird nach und nach deutlich. Während die Polizei den Fall bereits zu den Akten legen möchte, erleben wir Scully in Hochform: Sie ermittelt und kämpft wie eine aggressive Löwin, um den Fall aufzuklären und das Mysterium um das Kind der verstorbenen Mutter aufzuklären und herauszufinden, in welchem Zusammenhang das alles mit ihrer Schwester Melissa steht. Scully vermutet nämlich, dass die junge Emily die Tochter von Melissa sein muss, was ein DNA-Schnelltest bestätigt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wandelt sich der Fall der Woche zu einem Fall, der Scully persönlich berührt. Und als "Akte X"-Zuschauer wissen wir, dass Scully- oder Mulder-zentrierte Episoden bisher immer in Verbindung zum roten Faden standen. Die letzte Szene der Episode schließt indes mit einem wahnsinnigen Cliffhanger: Nach ausführlicher DNA-Analyse steht fest, dass Scully die Mutter von Emily sein muss. What the hell is going on?!

Scully und die Widerstände ihres Umfelds

Die Szenen um Weihnachten und die Familie Scully sind natürlich schön anzusehen. Die vielen Flashbacks von Dana werden sehr emotional und nachvollziehbar eingefangen, was dem Zuschauer das Gefühl vermittelt, mit am Gabentisch zu sitzen. Was die positiven Eindrücke leider etwas relativiert, ist, dass weder Bill noch Danas Mutter ihr in Bezug auf ihre Ermittlungen und in Bezug auf die möglichen Tochter von Melissa glauben bzw. sie unterstützen. Oft sind es ja die Vertreter aus dem engsten Umfeld, welche die eigenen Pläne sabotieren oder verwerfen wollen. Das hat meiner Meinung nach Geschmäckle. Mehrfach musste ich über Danas Mutter und Bill den Kopf schütteln, was wahrscheinlich von den "Akte X"-Machern auch so gewollt ist, um einen Kontrast herzustellen und den Dramapegel etwas zu erhöhen. Man darf gespannt sein, wie der Cliffhanger in #5.07 Emily Teil 2 aufgelöst werden wird.

Fazit

In der Episode #5.05 Emily Teil 1 erwartet uns der Christmas Carol à la "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI": Was zunächst als ein Scully-zentrierter Fall der Woche anmutet, entlädt sich gegen Ende hin mit einem Cliffhanger, der hoffentlich nachvollziehbar aufgelöst werden wird.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


Vorherige Review:
#5.04 Vom Erdboden verschluckt
Alle ReviewsNächste Review:
#5.06 Der große Mutato

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Akte X" über die Folge #5.05 Emily (1) diskutieren.