Bewertung

Review: #5.20 Das Ende

Die Episode von "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" #5.20 Das Ende besiegelt das vorläufige Ende der X-Akten, das Ende des Lebenstraums von Mulder und das Ende der Zusammenarbeit von Mulder und Scully. Währenddessen kommt der Cigarette Smoking Man mehr als abenteuerlich zurück und es entsteht eine interessante Dreiecksgeschichte zwischen Mulder, Scully und Diana Fowley.

Das Syndikat, der Raucher und die Verschwörung

Pünktlich zum Finale der 5. Staffel tritt das Syndikat mit allen Rängen und Namen in Erscheinung. Zum einen soll ein als Wunderkind verschriehenes Schachgenie namens Gibson Praise von der Bildfläche verschwinden, zum anderen wird der Raucher von Alex Krycek für die Belange des Syndikats re-akquiriert. Aber mal langsam: Der Alex Krycek, der das Syndikat in Episode #5.13 Cassandra Teil 1 und Episode #5.14 Cassandra Teil 2 betrogen und auch schon zuvor für die Russen statt für die US-Amerikaner gearbeitet hatte, arbeitet nun wieder für das amerikanische Syndikat. Gut zu wissen! Und der Raucher, der sich lange Zeit quasi im Exil vor den Schergen des Syndikats versteckt hielt, weil diese ihn ja auch in Episode #5.03 Redux Teil 2 töten wollten, was jedoch misslang, wird nun von Alex Krycek zurückgebracht, damit der Raucher wieder für das Syndikat die Drecksarbeit erledigt. Oha! In allen Arrangements, die im Verborgenen zwischen den Verantwortlichen der Verschwörung getroffen werden, geht es einzig und allein um Nutzen, Abhängigkeiten und Macht. Sobald jemand entbehrlich wird, erfolgt die Ermordung. Sobald ein ehemaliger Feind zur Erreichung der Ziele notwendig wird, erfolgt seine Einbindung in den Fall. Werte gelten in dieser Welt nicht. Es geht ausschließlich um das höhere Ziel, wobei ich mir nicht sicher bin, ob jeder dasselbe höhere Ziel verfolgt.

Der Raucher jedenfalls macht den Eindruck, als spiele er wie so oft sein ganz eigenes Spiel - unabhängig vom Syndikat, für das er lediglich Aufträge erfüllt, um selbst davon zu profitieren. Für mich ist und bleibt der Raucher weiterhin der gefährlichste und wichtigste Mann im "Akte X"-Universum, unabhängig davon, wie viele Alpha-Männchen das Syndikat noch aufbietet. Denn die Art und Weise, wie der Raucher nicht nur das Syndikat, sondern auch das FBI - allen voran Skinner, Mulder und Scully - zum Narren hält und er wie bei einem Schachspiel Zug um Zug plant, inklusive dem Fall eigene Figuren zu opfern, ist beängstigend und faszinierend zugleich. Der Raucher steht als Sinnbild für den Meister der Täuschung, Konspiration und Strategie. Auch wenn der Ausgang der Folge den "Akte X" - Fans nicht gefällt, darf man neidlos die Fähigkeiten des Rauchers anerkennen: Chapeau!

Dass der junge Gibson Praise für das Syndikat zur Gefahr wird auf Grund seiner Psi-Fähigkeiten oder dass er ein Hybrid sein könnte, der mehr Gehirnleistung nutzen kann als der Otto-Normal-Mensch, gerät bei der Dynamik und den neuen Erkenntnissen innerhalb der Episode fast schon in den Hintergrund. Man wird in Bezug auf den Jungen sicherlich noch einiges im "Akte X" - Film und in den ersten Episoden der 6. Staffel sehen und hören.

Fox Mulder, Dana Scully und Diana Fowley - Menage à trois

Sehen und hören dürfen wir auch einiges von unserer Menage à trois: Fox Mulder, seine aktuelle Partnerin Dana Scully sowie seine frühere Partnerin Diana Fowley geben sich in diesem Fall die Klinke in die Hand. Es ist spannend zu beobachten, wie misstrauisch sich Scully und Fowley beäugen, wie zwei Löwinnen, die um die Gunst eines Löwen kämpfen, ohne zu wissen, mit wem sie es bei ihrer Rivalin eigentlich zu tun haben. Mir erscheint die plötzliche Einbindung von Diana Fowley, die zeitlich zufällig mit der Reaktivierung des Rauchers und der Entdeckung des Wunderkindes Gibson Praise zusammenfällt, sehr verdächtig. Wo genau war Fowley die letzten Jahre und warum kommt sie gerade jetzt zurück? Gehört sie etwa zu den Schachfiguren, die laut dem Raucher geopfert werden müssen, um die höheren Ziele des Syndikats zu erreichen? Und was genau lief Anfang der 1990er zwischen Mulder und Fowley - waren sie auch privat ein Paar, nachdem sie fachlich Zwillinge zu sein scheinen? Das sind einmal wieder Fragen über Fragen, die hoffentlich in den kommenden Inhalten geklärt werden. Dass Fowley letztlich schwer verwundet im Krankenhaus liegt sowie Mulder und Scully in der finalen Szene fassungslos mit ansehen müssen, wie Mulders Büro samt X-Akten abgebrannt ist, erweckt in der Tat den Eindruck, als könnte #5.20 das Ende auch das Ende sein. Hätte man die Serie negativ zu Ende gehen lassen wollen, wäre diese Episode sicherlich auch ein gelungenes Serienfinale gewesen. Dass überdies hinaus sich der Raucher seinem Sohn Jeffrey Spender als dessen Vater Darth Vader offenbart und er als einzige X Akte, die von Samantha aus dem Büro von Mulder rettet, gibt eine gewissen Richtung bzw. einen gewissen Wink vor, wie es bezüglich des roten Fadens weitergehen könnte.

Fazit

Die Episode von "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" #5.20 Das Ende besiegelt das vorläufige Ende der X-Akten. Währenddessen kommt der Raucher mehr als abenteuerlich zurück und es entsteht eine interessante Dreiecksgeschichte zwischen Mulder, Scully und Diana Fowley. Auch wenn wieder einmal mehr Fragen aufgeworfen, als Antworten gegeben werden, verdient diese spektakuläre Folge volle Punktzahl.

Alexander L. - myFanbase

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