Bewertung

Review: #6.08 Die Geister, die ich rief

Weihnachten auf "Akte X" - Art: Die Episode #6.08 Die Geister, die ich rief verknüpft verschiedene Weihnachtsbräuche, wie die Dickens Weihnachtsgeschichte, mit den Untiefen des Universums aus "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI". Geht das gut?

Faktor X: Die Weihnachtsgeister

Da trauen sich die Macher von "Akte X" ja mal an ein ganz schön kniffliges Unterfangen ran: Sie versuchen auf der einen Seite die Emotionalität von Weihnachtsgeschichten mit der auf der anderen Seite mystischen Seite von "Akte X" zu verknüpfen. Meiner Meinung nach ist das ein ganz schön schwieriges Unterfangen. Für mich stellen die Intentionen von klassischen Weihnachtsgeschichten das diametrale Gegenteil von den Intentionen der Mysterygeschichten dar. Geht es bei Weihnachtsgeschichten um Emotionalität, um Melancholie und um rührende Happy Ends, so zeichnen sich Mystery-Serien durch Spannung, Faktor X und lediglich seichtes Drama aus. Beispiele, wo diese Verknüpfung gut funktioniert hat, liefern dahingehend "Supernaturals" #3.08 Übernatürliche Weihnachten oder der Kinofilm "#Krampus".

Trotz allem Bemühen der "Akte X"-Macher gelingt diese Symbiose aus Weihnachten und Faktor X für mich in dieser Folge nicht ganz. Zwar sind die zwei Geister Lyda und Maurice sehr gut von Lily Tomlin und Edward Asner dargestellt und in der ein oder anderen Szene darf auch mal herzlich geschmunzelt oder gelacht werden; insgesamt fesselt mich die Episode allerdings nicht. Wenn sich zwei Extreme annähern, also Weihnachts-Emotion und Mystery-Faktor, kann es schon mal passieren, dass sich beide Extreme zu Gunsten eines faulen Kompromisses aufheben. Sprich, dass sowohl die klassischen Elemente einer Weihnachtsgeschichte, als auch die klassischen Elemente einer Mystery-Serie verwässern. Natürlich finde ich es mutig, dass man sich so etwas in "Akte X" traut und handwerklich betrachtet ist die Episode auch gelungen inszeniert, nur bleibt man als Zuschauer etwas fragend zurück, was man den nun von dieser Folgen halten soll. Vielleicht geht es ja auch nur mir so, aber ich werde #6.08 in einem Re-Run gerne überspringen.

Psychologische Abgründe bei Mulder und Scully

Für die Highlights sorgen natürlich die scheinbaren psychologischen Beurteilungen Mulders und Scullys. Haben die Geister mit ihren Vermutungen in Bezug auf Einsamkeit, Narzissmus, Pathologie und ungesunder Abhängigkeit Recht oder entpuppt sich das Ganze als abgekartetes Schmierentheater? Diese Frage zu beantworten, überlasse ich jedem Fan der Serie selbst.

Was ich allerdings bemängeln muss, sind zwei falsche Aussagen von Mulder. Zum einen sind 1917 noch nicht unzählige Soldaten der USA im Ersten Weltkrieg gestorben, sondern erst 1918; zum anderen erwähnt Mulder, dass er ja kein Psychologe sei, dabei war/ist er einer der besten im FBI-Profiling mit Schwerpunkt Psychologie. Egal, ob es übersetzungstechnische Ungenauigkeiten oder kleine Serienfehler sind - es fällt nun mal negativ auf.

Abgerundet und gerettet wird die Episode dann durch die Schlussmomente, in denen Mulder alleine Dickens Weihnachtsgeschichte schaut, ehe ihn Scully überrascht und beide die heilige Nacht bei Bescherung und Zusammensein begehen. Auf den Punkt: Happy End!

Fazit

Weihnachten auf "Akte X"-Art: Die Episode #6.08 Die Geister, die ich rief verknüpft verschiedene Weihnachtsbräuche, wie die Dickens Weihnachtsgeschichte, mit den Untiefen des Universums aus "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI". Diese Verknüpfung gelingt leider nicht in Gänze, allerdings wird die Folge durch die Humor- sowie Schlussmomente gerettet.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


Vorherige Review:
#6.07 Der Regenmacher
Alle ReviewsNächste Review:
#6.09 Tithonus

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Akte X" über die Folge #6.08 Die Geister, die ich rief diskutieren.