Bewertung

Review: #7.12 Vollmond

Foto: Gillian Anderson & David Duchovny, Akte X - Copyright: 2000 Fox Broadcasting Company; Nicola Goode
Gillian Anderson & David Duchovny, Akte X
© 2000 Fox Broadcasting Company; Nicola Goode

Nach den letzten beiden eher emotionalen Episoden um Fox Mulders Familiengeschichte wartet mit #7.12 Vollmond eine recht ungewöhnliche Folge auf uns. Dabei sehen wir "Akte X" im Doku-Format und erleben, was Ängste in Vollmondnächten alles anrichten können.

X-Files meets COPS - Akte X trifft auf Blaulichtreport

Immer dann, wenn man glaubt, man hätte alles gesehen bzw. man glaubt, "Akte X" wäre mit seinen Innovationen am Ende, dann überraschen einen die Autoren und Produzenten immer wieder mit neuen Ideen. Diese Folge aus der Sicht eines Doku-Reality-Formats zu drehen gehört sicherlich zu den verrückteren Ideen, aber um es vorweg zu nehmen: Die Idee weiß zu gefallen und der Plan, eine etwas andere "Akte X" Episode zu publizieren, geht voll und ganz auf. Man vermischt also quasi eine Doku-Show, in der es um Polizeiarbeit in Los Angelos geht, mit einem "Akte X"-Fall der Woche. Zunächst wirkt es etwas befremdlich Mulder und Scully aus nur einer Kameraperspektive und mit nur wenig Schnitten zwischen den Szenen ermitteln zu sehen. Durch die authentische Atmosphäre, die durch die live-Ermittlungen suggeriert werden, kann man sich jedoch relativ schnell von der Folge faszinieren lassen und von ihr in ihren Bann gezogen werden. Noch nie war "Akte X" so realistisch!

Was bewusst oder unbewusst einiges an Humor einstreut, sind die Szenen, in denen Scully doch sehr reserviert oder sarkastisch auf ihre Kurschatten und Kameraleute reagiert, welche sie filmen, während Mulder genauso ermittelt, als wenn er nicht unter Beobachtung stehen würde. Wie Skinner so schön zu sagen pflegte: "Das FBI hat nichts zu verbergen." Insofern wissen sowohl der Humor, als auch die Art der Darstellung in Form des Doku-Formats zu unterhalten. Nach heutigen deutschen Aspekten wäre das in etwa so, als würden Mulder und Scully plötzlich in "Blaulichtreport" oder "Auf Streife" auftauchen: Welch eine Vorstellung!

Angst in Vollmondnächten als Faktor X

Der Faktor X fällt dann meiner Meinung nach leider etwas ab. Zu Beginn dachte man noch, es könnte sich bei dem Monster um einen Werwolf oder um ein andersartiges paranormales Getier handeln. Das wäre zwar sehr stereotyp gewesen, hätte aber doch irgendwie gepasst. Dass der Faktor X nun die Angst von Menschen war, welche sie in Vollmondnächten tötet, sofern es Todesangst ist, indem die entsprechend größte Angst vor Augen geführt wird, hat sicherlich seinen Charme; dieser Charme erreicht mich allerdings nicht. Denn am Ende bleibt wieder nur viel Spekulation und viel heiße Luft um nichts. Mulder hatte natürlich wie so oft den richtigen Riecher, nachdem er sich mehrfach korrigieren musste, ehe er gelungen kombinierte.

Insider & Hintergründe

  • Sowohl die US-amerikanische Doku-Show "COPS", als auch "The X-Files" liefen auf dem Sender FOX, weshalb sich ein Cross-Over anbot.
  • Die Episode wurde nicht auf 35mm Filmmaterial, sondern wie die Serie "COPS" auf Video produziert.
  • Mit dieser Folge feiert(e) "Akte X" ein Jubiläum: Es war die 150. Episode.

Fazit

Nach den letzten beiden eher emotionalen Episoden um Fox Mulders Familiengeschichte wartet mit #7.12 Vollmond eine recht ungewöhnliche Folge auf uns. Der Humor und das Doku-Format wissen zu gefallen, der Faktor X fällt dabei leider etwas ab.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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