Review: #2.08 An der Grenze
Scully ist wieder da! Zumindest körperlich, denn ihr Zustand ist äußerst kritisch und wie so oft tappen Mulder und der Zuschauer völlig im Dunkeln. Das macht es natürlich spannend, auch wenn man eigentlich weiß, dass es für Scully selbst gut ausgehen wird.
An der Grenze
Der deutsche Titel ist für diese Episode wirklich äußerst treffend gewählt, denn besser könnte man Scullys Zustand wohl nicht beschreiben. Es steht wirklich nicht gut um sie, nachdem sie wie aus dem Nichts wieder aufgetaucht ist. Man weiß nicht, was sie hat, oder aber man will es nicht sagen. Auch Mulder befindet sich an seiner Grenze, denn er ist außer sich vor Wut und Verzweiflung. Konsequent wird hier weiter geführt, was man in den letzten Episoden schon sehen könnte. Mulder macht sich enorme Sorgen um Scully, die über ein rein berufliches Verhältnis weit hinaus gehen. Er beschimpft den Arzt, der vermutlich überhaupt nichts dafür kann, und lässt sich auch von Melissa überhaupt nicht ermutigen. Mulder so derart aufgewühlt zu erleben, ist beeindruckend und geht einem nahe. Selbst sein Hilferuf nach Mr. X bringt überhaupt nichts. Dafür kommt von anderer Stelle Hilfe. Frohike, der stille Verehrer von Scully, kommt zu Besuch und wird bei einem Blick auf ihre Werte sofort misstrauisch. Die Nachforschungen der einsamen Schützen ergeben einen weiteren Grenzbereich, denn Scully trägt Stoffe im Körper, die zeigen, dass hier genetische Veränderungen vorgenommen wurden. Scully war also definitiv ein Forschungsobjekt und trägt jetzt unheimlich viel Gift in ihrem Körper. Der Auftritt der einsamen Schützen wurde sehr schön integriert, vor allem weil es wichtig ist, zu zeigen, dass Mulder immer Freunde hat, auf die er sich verlassen kann. Was in Scullys Geschichte zudem gut gelungen ist, ist die Symbolik mit dem Boot, auch wenn das Ende zu erwarten war und zum Glück auch so eingetroffen ist. Insgesamt wurde das Warten und das Unwissen aber sehr emotional inszeniert.
Freunde und Feinde
Mulder will nicht einfach untätig bleiben. Scully kann er nicht helfen, aber er versucht irgendwie heraus zu finden, wer ihr das angetan hat. Dabei kommt er einem Mann auf die Spur, wird dann aber von Mr. X überrascht. Dieser bringt dann ganz schön viel Bewegung in das Gesamtmysterium, weil er mit Mulder Klartext redet. Man hat ja schon viele Vermutungen dazu angestellt, inwieweit die mysteriösen Gehilfen von Mulder auf seiner Seite stehen oder einfach nur ihre eigenen Interessen vertreten. Jetzt sind diesen Spekulationen ein Ende gemacht. Mulder wird von Mr. X nur benutzt. Er bekommt also keinerlei Antworten auf seine Fragen und muss dann auch noch seinen Kopf hinhalten, weil Mr. X einen Haufen Mist hinterlässt. Mulder ist nach diesem ernüchternden Denkzettel dabei aufzugeben und reicht seine Kündigung ein, nachdem auch seine Drohungen an den Raucher nichts gebracht haben. Doch hier erweist sich erneut ein anderer Mensch als gute Hilfe. Walter Skinner bringt Mulder nicht nur dazu, die Kündigung zu vergessen, er stellt sich auch als die heimliche Hilfe heraus, die Mulder zum Raucher brachte. Das sind nun interessante Wendungen, zumal Mulder auch von Mr. X noch mal Hilfe bekommt, was ihm wohl das Leben gerettet hat. Mulder ist zwar noch immer an seiner Grenze, aber als es Scully dann auch noch besser geht, nimmt die Episode ihr erwartet gutes Ende.
Insgesamt gesehen hat diese Episode eigentlich nur Scully wieder zurück gebracht. Allerdings sind einige Personenkonstellationen klarer geworden, was den Fortlauf der Serie noch deutlich beeinflussen sollte. Der Einblick in die Absichten des Mr. X sind doch hochinteressant gewesen, auch wenn man daraus noch nicht wirklich schlau geworden ist. Inwieweit Mulders Drohung gegen den Raucher was damit zu tun hat, dass Scully sich wieder erholt hat, ist auch nicht ganz klar. Skinner hat sich erneut als Hilfe erwiesen und dürfte Mulders Vertrauen langsam gewinnen. Das dürfte noch sehr spannend werden. Relativ unauffällig hat die Episode eine wichtige Funktion eingenommen. Die Agenten sind dem Worst Case gerade noch so entkommen.
Fazit
Man bekommt gar nicht richtig mit, dass diese Episode ziemlich viel für den Fortgang der Staffel tut. Sehr emotional gibt sie Einblick in die Hauptcharaktere und macht die Positionen der Gegenseite etwas deutlicher. Trotzdem fehlt es der Episode an dem gewissen Etwas, um vollkommen überzeugen zu können.
Emil Groth - myFanbase
Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: One BreathErstausstrahlung (US): 11.11.1994
Erstausstrahlung (DE): 26.10.1995
Regie: R.W. Goodwin
Drehbuch: Glen Morgan & James Wong
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