Bewertung

Review: #3.01 Das Ritual

Das Warten nach dem Cliffhanger des Staffelfinals der zweiten Staffel hat sich gelohnt. "Akte X" kommt fulminant mit der dritten Staffel zurück: Fox Mulders Auferstehung, Scullys Entdeckung eines bei ihr implantierten Chips und ein wie bereits angedeutet noch größerer Gegner als Widersacher. The show must go on.

Auferstehung oder auch: Fox Mulder trifft auf Manitu

Dass unser Hauptprotagonist tot sein würde, konnte wohl niemand so richtig glauben, zumal im "Akte X" - Universum diesbezüglich nichts unmöglich scheint. Albert Hosteen und seine Stammesbrüder retten Mulder und vollziehen an ihm ein Indianerritual. Dabei begegnet Mulder den Geistern seiner jüngsten Vergangenheit, wie seinem Vater Bill Mulder oder Deep Throat. Diese unterstützen ihn dabei im Traum bzw. in der Halluzination, noch nicht zu sterben, damit er seine Arbeit weitermachen kann. Seine Arbeit weitermachen, also die Wahrheit herauszufinden. Das ganze wird sehr schön inszeniert und vor allem der Ansatz mit Indianern und schamanischen Ritualen zu arbeiten, gefällt mir sehr gut. Es ist schön zu sehen, dass es "da draußen" neben Scully und den einsamen Schützen auch noch andere Menschen gibt, denen Mulder trauen kann und die ihn selbstlos unterstützen. Nach Mulders Trip, den Bildern von Außerirdischen und der schön eingefangenen Inszenierung der Landschaft um New Mexiko hätte man doch gerade selbst Lust dorthin ein Abenteuer zu wagen.

Scully und die Konsequenzen ihrer Entführung

Scully glaubt daran, dass Mulder noch lebt. Besser gesagt, sie spürt es. Die Verbindung, die innerhalb der beiden ersten Staffeln zwischen den beiden Hauptfiguren aufgebaut wurde, ist sehr stark und für den Zuschauer authentisch nachvollziehbar. Doch nicht nur um Mulder muss gebangt werden. Als Scully dieses Implantat entdeckt, welches sehr stark an die Handlungen um Duane Berry in #2.05 - #2.07 erinnert und den Verdacht erhärtet, dass auch an ihr seitens der Außerirdischen oder des Militärs herumexperimentiert wurde, lief es mir kalt den Rücken herunter. Wie viel Leid haben unsere Helden schon ertragen und wie viel werden sie auf dem Weg zur Wahrheit noch ertragen müssen? Momentan wirkt sich darüber hinaus Scullys Entführung noch nicht allzu groß auf die Storyline aus; außer den emotionalen Schutzschilden und Traumata, die dadurch bei ihr entstehen könn(t)en (werden).

Konspiratives Syndikat

Scully wird also vom Well Manicured Man auf Bill Mulders Beerdigung davor gewarnt, umgebracht zu werden. Dieser warnt Scully jedoch nicht aus Altruismus heraus, sondern aus rein egoistischen Motiven. Dadurch wirkt er weder besser noch schlechter als Mister X oder der Raucher. Doch inwieweit sagt er die Wahrheit und inwieweit führt er Scully nur an der Nase herum? Offenkundig wird jedenfalls das, was bereits in #2.25 angedeutet wurde: Die Verschwörung hat größere und globalere Züge als bisher gedacht. Eine Art konspiratives Syndikat unter Führung des Well Manicured Man hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt nach ihren Interessen zu lenken. Interessant: Der Raucher, bis dato der Antagonist in Personalunion, scheint in der Hierarchie nicht ganz oben zu sein. Er fungiert als ein Art Marionettenspieler, der selbst nur als Marionette benutzt wird. Dieser Umstand macht ihn jedoch nicht weniger gefährlich.

Fazit

Fox Mulders Auferstehung, Scullys Entdeckung ihres implantierten Chips und das konspirative Syndikat füllen die 45 Minuten mehr als ausreichend. Mehr roter Faden - vielleicht etwas zu viel an Überladung - in einer Episode geht nicht. Und erneut wartet in diesem Hauptteil des "Dreiteilers" ein Cliffhanger mit Mulder, Scully und Skinner sowie auch Scullys Schwester auf. Ich kann kaum erwarten, wie es weitergeht.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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