Bewertung

Review: #3.02 Verschwörung des Schweigens

Vorhang auf für das Finale des Dreiteilers, der mit #2.25 begann und kaum mehr an Spannung bieten kann. Im Zentrum der Episode: Ein helles Triumvirat in dunklen Zeiten, Bill Mulders Vergangenheit und die Nazis sowie Schicksalsschläge am laufenden Band. Auf geht's.

Ein helles Triumvirat in dunklen Zeiten

Skinners Verhalten wirkte auf mich in den ersten beiden Staffeln sehr ambivalent. Zwar half er Mulder und Scully hier und da bei ihren Aufgaben, zeigte sich gleichzeitig jedoch auch sehr staatstragend und loyal gegenüber dem FBI und dem Raucher. Für einen ehemaligen Soldaten, der klare Hierarchien gewohnt und im Gegensatz zu Mulder kein Rebell ist, nichts Ungewöhnliches. Dennoch war ich mir bis dato nicht sicher, welche Absichten Skinner verfolgt und ob auch er nur auf egoistische Motive wie z.B. der Raucher abzielt. Nach den letzten beiden Episoden und seinem Verhalten gegenüber dem Raucher - dem er immer stärker Paroli bietet und somit Rückgrat demonstriert - bin ich mir sicher, dass er auf der Seite von Mulder und Scully steht. Ich glaube trotz des beliebten Ausspruches "trust no one", müssen sich Mulder und Scully fortan neben den einsamen Schützen auch auf Skinner verlassen können, um am Leben zu bleiben und gleichzeitig der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Die Szene im Cafe mit den rationalen Skinner und Scully sowie dem rebellisch-trotzigen Mulder, der zu guter Letzt doch noch einsichtig wird, war sehr schön anzusehen; und als die Drei zusammen mit dem Auto und der Diskette wegfahren, kam mir spontan in den Sinn: Gott sei Dank können wir wenigstens Skinner trauen. Ein helles Triumvirat in dunklen Zeiten.

Bill Mulders Vergangenheit und die Nazis

Denn die Zeiten sind sehr dunkel. Bill Mulder gehörte in der Vergangenheit scheinbar auch dem konspirativen Syndikat an und kooperierte mit ehemaligen Nazis, die mit Menschen und Außerirdischen experimentierten, um Hybride zu erzeugen. Na wunderbar. Findet Mulder Junior etwa heraus, dass sein Vater die gesamte Verschwörung mit zu verantworten hat und auch die Entführung seiner Schwester auf dessen Konto geht? Die Tatsache mit den Datenbanken tief unter der Erde und die Aussagen des Well Manicured Man geben zwar scheinbar einige Antworten, lassen aber auch viele Fragen offen. Um ehrlich zu sein, bin ich unschlüssiger denn je und mir alles andere als sicher, welche Informationen wahr sind und welche Fiktion. "Akte X" hat für mich dahingehend manchmal auch etwas von "X-Faktor - Das Unfassbare": Alles kann wahr sein, muss es aber nicht.

Dass einmal mehr die Nazis hin- und herhalten müssen, um als Sündenbock für das Böse in der Vergangenheit zu fungieren, ermüdet mich hingegen. Vielleicht war das Anfang der 1990er noch anders. Im 21. Jahrhundert angekommen ist die Thematik um die 'bösen Deutschen' jedoch langsam ausgelutscht. Spannend bleibt hingegen die Akte Alex Krycek. Er wird sich nach dem überlebten Mordanschlag kaum dem FBI anschließen. Da er jetzt allerdings auch nicht mehr unter der Fuchtel des Rauchers steht, wird er zu einer neuen unbekannten und vielleicht auch gefährlichen Variabel im überglobalen Ränkespiel.

Schicksalsschläge am laufenden Band

Was trotz aller Ereignisse um den roten Faden mit Mulder, Scully, Skinner und die Verschwörung nicht vergessen werden darf, ist, wie viel Leid unsere Protagonisten innerhalb kürzester Zeit ertragen mussten: Die Ermordung von Scullys Schwester, die Ermordung von Fox Mulders Vater und Mulders Fast-Tod. Die daraus resultierenden Konsequenzen werden wohl nach und nach in den kommenden Episoden und Staffeln gezeigt. Denn so viele Schicksalsschläge muss ein Mensch auch erst einmal verarbeiten können. Es zeigt sich, dass je näher Mulder und Scully der Wahrheit kommen, sich ihre private und berufliche Situation erschwert. Ein hoher Preis für die Wahrheit und die X-Akten: Das eigene Leben und das Leben der Menschen, die sie lieben.

Fazit

Der Dreiteiler um den roten Faden, ein helles Triumvirat, Bill Mulders Vergangenheit und Schicksalsschlägen findet ein gelungenes Ende. Bei aller Spannung sollten unsere Helden nun einmal durchatmen dürfen. Selbst mir als Zuschauer ging es in den letzten Episoden manchmal etwas zu schnell; ein zu viel an neuen Details und ein zu wenig an Emotionen zeigen können und zur Ruhe kommen lassen. Ich gehe davon aus, dass dies in den nächsten Episoden gelingt, wo wahrscheinlich zunächst eher "Monster der Woche-Folgen" und die Verdauung des gerade Erfahrenen im Mittelpunkt stehen werden.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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