Review: #4.08 Die Sammlung

Nachdem sich die Episode #4.07 Gedanken des geheimnisvollen Rauchers gänzlich um den Raucher drehte, bekommt in #4.08 Die Sammlung einmal wieder Fox Mulder seinen großen Auftritt, bei dem er erneut mit seiner Vergangenheit rund um das Verschwinden seiner Schwester Samantha konfrontiert wird.

Faktor X: Bewusstseinsverbindung und Samantha

Der Faktor X dieser Folge gefällt mir: Mulder verschafft sich also im Traum Antworten auf Fragen, die er sich selbst bewusst noch nicht getraut hatte zu stellen. Mittels dieser Methode schafft er es, dem bereits verurteilten Kindermörder John Lee Roche weitere Morde nachzuweisen. In seinen Träumen erhält Mulder dabei sowohl Hinweise auf den Aufenthalt der Kinderleichen, als auch weitere wichtige Erkenntnisse, um die noch nicht gelösten Fälle zu meistern. Dass sich Roche dies bewusst oder unbewusst zu Nutze macht, um Mulder zu manipulieren, liegt auf der Hand, wenn man denn wüsste, ob es tatsächlich eine Verbindung zwischen den Bewusstseinsebenen von Roche und Mulder gäbe, sodass sich der eine in die Träume und Erinnerungen des anderen hineinversetzen könnte. Wenn dem tatsächlich so sei, könnte der Ablauf der Handlung von Anfang an genauso von Roche geplant gewesen sein: Er infiltriert Mulders Träume, um diesen erneut auf seine Spur zu bringen, nutzt dann dessen Schwäche zu seiner Schwester Samantha aus und kann zu guter Letzt aus dem Gefängnis entkommen. Mulder macht während der Ermittlungen keine gute Figur. Zwar ist sein Verhalten insofern zu erklären, als dass er die Geschehnisse um Samantha endlich aufklären und die Wahrheit finden möchte, allerdings lässt er sich von Roche viel zu einfach austricksen und manipulieren.

Im richtigen Moment kommt Mulder jedoch wieder zur Besinnung und tut das, was getan werden muss: Er tötet Roche, bevor dieser ein kleines Mädchen ermorden kann. Somit löst Mulder zwar den Fall der Woche, findet aber nicht heraus, wer das noch eine unbekannte Opfer von Roche ist. Es spricht einiges dafür, dass es Samantha sein könnte: z.B. der Zeitraum, in dem die Morde geschahen, oder die Details, an die sich sowohl Mulder als auch Roche erinnern können. Auf der anderen Seite würde das Szenario, dass Roche Samantha entführt und getötet hat, vielen bisherigen Erkenntnissen zu ihrer Entführung widersprechen und zudem nicht erklären, wie Samantha als DNA-Spenderin für die Samantha-Klone aus #3.24-4.02 fungieren konnte. Insofern glaube ich nicht, dass Roche Samantha entführt und getötet hat.

Letztendlich bleibt dieser Umstand allerdings offen, wie so oft in "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI": Es kann sein, muss es aber nicht. Schade finde ich, dass Mulder erneut einen herben Schlag erleiden muss im Hinblick auf seiner Suche nach der Wahrheit. Nicht nur auf rein informeller Ebene, sondern vor allem auch im emotionalen Bereich. Gut, dass es für solche Momente Scully gibt, die ihn einmal mehr unterstützt und ihm den nötigen Halt gibt.

Kindesentführungen

Mal abgesehen von der Hauptstoryline in dieser Episode erachte ich es als erschreckend, dass ein Kinderschänder wegen 13 Morden hinter Gittern seine Strafe verbüßt und noch immer drei weitere Mädchenleichen irgendwo im Land vergraben sind. Die Perversität von John Lee Roche sucht seines Gleichen. Er ist aber nicht nur pervers, nein, er versteht es auch als gelernter Vertreter, andere Menschen zu manipulieren, weshalb er auch viele seiner Ziele erreicht und beinahe auch Mulder übers Ohr haut. Erschreckend, wenn man bedenkt, dass es auch in der Realität solche Kindesentführungen und solche Straftäter gibt.

Fazit

#4.08 Die Sammlung ist eine Episode, in der sich vieles um Mulder und das Verschwinden seiner Schwester Samantha dreht. Letztendlich kommt er dem Mysterium ihres Verschwindens nicht näher, muss sich aber mit einem psychopathischen Kindermörder herumschlagen, der ihn beinahe übers Ohr haut.

Alexander L. - myFanbase

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