Bewertung

Review: #9.11 Die Prophezeiung (2)

Foto: David Duchovny, Akte X - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Frank Ockenfels/FOX
David Duchovny, Akte X
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Frank Ockenfels/FOX

Mit der "Akte X"-Episode #9.11 Die Prophezeiung beenden wir einen Zweiteiler, in dem es um den roten Faden geht. Im Zentrum stehen eine Prophezeiung, die sich um Mulder und William dreht sowie die allzu bekannten Undurchsichtigkeiten innerhalb des FBI.

Die Prophezeiung um Mulder und William

Meine Damen und meine Herren, ich bitte darum sich anzuschnallen! Ich gebe es ganz offen zu - ich verstehe die Prophezeiung und die Logik der Ufo-Sekte nicht und komme dahingehend in Bezug auf den roten Faden auch nicht weiter. Wenn ich das korrekt nachvollziehen konnte, dann glaubt die Ufo-Sekte an eine Prophezeiung, dass Außerirdische kommen und die Welt bevölkern wollen. Verhindern könne dies nur William, so wie es auch Williams Vater, also Mulder, versucht hätte zu tun. William solle demnach verhindern, dass die Kolonisierung beginne, weshalb die Ufo-Sekte um Josepho das Kind beschützen wolle, damit eben nicht die Außerirdischen die Kontrolle über die Welt übernehmen. William verhindere somit die Alienherrschaft, es sei denn Mulder, Williams Vater, werde getötet. Demnach müssten also sowohl William als auch Mulder überleben. Wieso also möchte die Ufo-Sekte und dessen Anführer Josepho dann den Tod Mulders?

Die Prophezeiung macht nämlich nur dann Sinn, wenn Mulder getötet werden muss, damit William die Kolonisierung aufhalte oder eben umgekehrt, dass William tot sein muss, damit Mulder dies gelingt. Insofern würden auch Alex Kryceks kryptische Aussagen in der Folge #8.21 William Sinn ergeben. Dass beide tot wären, würde also nur den Kolonisten zum Vorteil gereichen. Doch warum sollen nicht beide leben dürfen? Sorry aber bei dieser Logik bin ich raus. Schade eigentlich, denn die Mythologie um den Ufo-Kult, um Josepho und Comer weiß in dieser Episode besser zu gefallen als in der letzten. Dass im Endeffekt alle Spuren beseitigt werden, William unverletzt gerettet wird und sich alle wieder lieb haben, war ja zu erwarten.

Interessant und spannend werden dann nochmals die finalen Szenen zwischen Alvin Kersh, bei dem man nach wie vor nicht weiß, auf wessen Seite er steht, und dem Toothpick Man, welcher sich als Supersoldat entpuppt. Beide sprechen davon, dass alle Beweise beseitigt wären und die noch ausstehenden Probleme gelöst werden würden. Das klingt fast danach, als hätten die Macher von "Akte X" noch genug Stoff, um ein paar Folgen inhaltlich zu füllen.

Jeder gegen Jeden

Die Trust-No-One-Party innerhalb des FBI geht ebenso munter weiter. Skinner springt mal wieder zwischen den Stühlen, also Loyalität zu Scully auf der einen und Loyalität zum FBI auf der anderen Seite, hin und her. Im Prinzip genauso, wie man es von ihm gewohnt ist. Ich be-haupte diesbezüglich, dass Skinner einen Rückschritt in seiner Charakterentwicklung macht oder eben seine alte Persönlichkeit wieder stärker durchscheint.

Follmer erscheint einmal mehr als Marionette und wird benutzt, so wie alle anderen Charaktere auch benutzt werden in diesem perfiden Spiel um die Macht und die Zukunft der Welt. Dass er am Ende den Bericht nicht unterschreiben bzw. seine Unterschrift zurücknehmen möchte, zeugt davon, dass er ein Gewissen besitzt und völlig unwissend von den Strukturen sowie den Direktoren im FBI gelenkt wird. Unwissenheit schützt natürlich bekanntermaßen vor Strafe nicht, allerdings zählt Follmer nicht zu den Bösen oder den Strippenziehern, sondern fungiert eher als eine Art Skinner, nur eben ohne Loyalität seinen Mitarbeitern und stattdessen dem System gegenüber. Gut gefallen haben mir dann die Verbundenheit zwischen Scully und Reyes sowie zwischen Doggett und Scully/Reyes. Die Art und Weise, wie wenigstens die Drei zusammenhalten - trotz mancher Meinungsverschiedenheiten - ist sehr schön anzusehen. Obwohl sich die Drei noch nicht solange kennen, herrscht eine einvernehmliche Loyalität zwischen ihnen. Das ist auch bitter nötig bei so vielen negativen Ereignissen in dieser Doppelfolge.

Im Endeffekt darf man konstatieren, dass es wieder einmal mehr Fragen als Antworten gibt, dass die Teamchemie unter unseren Ermittlern stimmt und dass es innerhalb der Prophezeiung die ein oder andere Lücke bzw. den ein oder anderen Logikfehler gibt. Die kommenden Episoden und insbesondere das Finale der 9. Staffel werden diesbezüglich sicherlich nähere Aufschlüsse geben.

Insider & Hintergründe

  • Hinter einem Mülleimer versteckt sich ein Mitglied der Crew. Im TV wurde es ausgeschnitten, auf der DVD-Version ist das Mitglied sichtbar.

Fazit

Mit der "Akte X"-Episode #9.11 Die Prophezeiung beenden wir einen Zweiteiler, in dem es um den roten Faden geht. Der rote Faden ist zu verworren, aber die Teamchemie stimmt trotz unruhiger Zeiten positiv. Es gab aber auch schon bessere Folgen in Bezug auf den roten Faden.

Alexander L. - myFanbase

Die Serie "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" ansehen:


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