Review: #1.04 Orgie der Gewalt
Obwohl die Serie sich immer weiter entwickelt, die Charaktere sympathischer werden und die Handlungsstränge gut durchdacht sind, fehlt mir noch das gewisse Etwas. Ich will zwar wissen, wie die Serie weiter geht, doch gleichzeitig verspüre ich bei anderen Serien einen viel größeren Drang, sofort die nächste Folge zu sehen. Trotz allem fand ich den Kampf von Aidan, Sally und Josh nach Normalität in ihrem Leben sehr gut dargestellt und überzeugend.
"I have been watching you, Josh. And what I saw tonight, that look on your face when you were tearing that leech up - there was joy in there. You enjoyed it deep, deep down were the wolf lives. You know it felt good."
Ich habe Ray im Wald gesehen - und die Abneigung für ihn war sofort da! Ich gönne es Josh, dass er endlich jemanden findet, der ihm das Leben als Werwolf vereinfacht - ähnlich wie Sally in der letzten Episode neue Erkenntnisse von Tony bekommen konnte. Jedoch habe ich ein sehr schlechtes Gefühl dabei, dass es gerade Ray ist, der Joshs Vertrauen erlangte. Seine Hasstiraden gegen die Vampire lassen ihn sofort unsympathisch wirken, insbesondere da mit Aidan ein Sympathieträger in Rays Beuteschema fällt. Zwar ist Bishops Versuch, Aidan auf seine Seite zurückzuholen, vergleichbar mit Rays Versuchen, in Josh den Hass gegen Vampire zu schüren. Trotzdem kann ersterer durch Mark Pellegrinos charismatische Darstellung des Urbösen einen ganz anderen Eindruck hinterlassen. Während ich mich bereits jetzt darauf freue, Bishop zu hassen, will ich Ray nie wieder sehen.
Dennoch ist es bitter nötig, dass Josh eine Figur in seinem Leben bekommt, die ihm Selbstvertrauen und Unterstützung gibt. Die ihm beibringt, mit seinem neuen Leben als Werwolf umzugehen. Josh und Aidan können sich bis zu einem gewissen Punkt unterstützen. Jedoch können sich beide nicht in den jeweils anderen hineinversetzen, können die Gefühle des anderen nicht voll und ganz nachvollziehen. Und so gibt es fast gar keinen anderen Weg, als einen zweiten Werwolf in "Being Human" einzuführen. Mal sehen, was da in den folgenden Episoden auf uns zukommt.
"I am not a monster and neither are you."
Aidans Kampf gegen seine Blutlust war gleichsam spannend. Durch Rebecca, die noch ein ganz junger Vampir ist und ihre Gier nach Blut absolut nicht unter Kontrolle hat, kommt auch Aidans schwache Seite zum Vorschein und es stellt sich die Frage, ob er wieder schwach wird oder es schafft, gegen seinen Drang anzukämpfen. Und wenn er es in dieser Folge schafft, wird es dann in der nächsten Folge einfacher? Obwohl Aidan schon seit über 200 Jahren ein Vampir ist, so kämpft er noch immer gegen seine Gelüste an. Und so ist er zur Zeit der Charakter, in dem ich die wenigsten Möglichkeiten sehe, aus alten Verhaltensweisen auszubrechen und sein Leben einem menschlichen Leben anzunähern. Er muss gegen eine immer-aktive Blutlust kämpfen, die er nie besiegen kann. Dennoch haben mir seine Szenen mit Rebecca sehr gut gefallen. Im direkten Vergleich mit Rebecca konnte man auch Aidans Entwicklung als vegetarischen Vampir sehen und beobachten, wie gut er sich doch im Gegensatz zu ihr unter Kontrolle hat. Diese Darstellung hat Aidan endlich mehr Tiefe verliehen, die ich in den ersten drei Folgen ein wenig vermisst hatte.
Der animalische Umgang zwischen Aidan und Rebecca war durchaus sehenswert und hat in mir auch kleine Schmunzler ausgelöst (z.B. als die beiden blutüberströmt und kraftlos nach dem Sex im Bad lagen). Rebecca finde ich nach wie vor sehr interessant und ich hoffe, sie wird noch mehr in die Handlung integriert. Des Weiteren sehe ich eine fantastische Chemie zwischen ihr und Aidan, von der ich hoffe, sie in dieser Folge nicht das letzte Mal gesehen zu haben.
"Oh Danny... I love baseball and cooking and being a slut and lying. Will you please do me?"
Langsam wird Sally immer bewusster, dass sie noch immer in ihrem alten Leben feststeckt. Sie muss mit ansehen, wie sich ihre ehemals beste Freundin Bridget und ihr Ex-Verlobter Danny immer weiter annähern und sich küssen. Ich kann vollkommen verstehen, dass Sally geschockt ist. Doch gleichzeitig wird diese Erkenntnis wohl der erste Schritt für sie in ihr zukünftiges Leben sein. Sie muss mit ansehen, wie ihre alten Freunde sich weiterentwickeln und sich klarmachen, dass dies auch der einzige Weg für sie selbst sein wird. Ich kann in diesem Zusammenhang auch Bridget und Danny gut verstehen. Beide haben eine Person verloren, die sie sehr geliebt haben und geben sich nun gegenseitig Halt. Das daraus mehr als eine Freundschaft wird, ist für mich nicht überraschend. Doch die entscheidende Frage ist hierbei, wie es Sally schaffen wird, mit dieser neuen Situation umzugehen. Und dabei erwarte ich viele Emotionen und Handlungen, die sowohl unterhaltend als auch dramatisch werden könnten.
Fazit
Der Kampf eines Werwolfes, eines Geistes und eines Vampirs gegen die eigene Natur: Das Motto dieser Episode konnte durchaus überzeugen. Wenn die Serie es nun noch schafft, etwas mehr Spannung hineinzubringen, dann hat sie mich endgültig in ihren Bann gezogen. Der Weg bis dahin ist hoffentlich nicht mehr weit.
Sophie Blumengarten - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Wouldn't It Be Nice (If We Were Human)Erstausstrahlung (US): 07.02.2011
Erstausstrahlung (DE): 06.09.2012
Regie: Jerry Ciccoritti
Drehbuch: Chris Dingess
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